Sonntag, 29. September 2019

Gott oder den Waffen trauen hl

Losung: Einem König hilft nicht seine große Macht; ein Held kann sich nicht retten durch seine große Kraft. Psalm 33,16

Lehrtext: Als Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum in Ägypten und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben. Matthäus 2,19-20
 
Liebe Leserin, lieber Leser,

was meinst du, gilt heute noch, was im Psalm 33 steht, aus dem die Losung kommt?:
     »
Kein König siegt durch die Größe seines Heeres; kein Soldat kehrt heil aus der Schlacht zurück, nur weil er so stark ist17 Wer meint, Reiterheere bringen den Sieg, der hat sich getäuscht. Sie können noch so viel Schlagkraft besitzen und dennoch vernichtet werden. 20 Wir setzen unsere Hoffnung auf den HERRN, er steht uns bei, ja, er ist der Schild, der uns schützt. 21 Er erfüllt unsere Herzen mit Freude; wir vertrauen ihm, dem heiligen Gott. 22 HERR, lass uns deine Liebe erfahren, wir hoffen doch auf dich!« (Übersetzung: Hoffnung für alle).
     Nun, einen König haben wir nicht mehr, stattdessen eine Kanzlerin. Reiterheere haben wir auch nicht, stattdessen Panzer, Kampfflugzeuge und Schlacht-Schiffe, mit denen Soldaten Menschen gleich welchen Alters abschlachten können. Doch damals wie heute haben wir denselben Gott, auf den ich meine Hoffnung setze, der uns beisteht und dem ich vertraue (Verse 20-21).
     Aber müssen wir denn nicht rüsten? Schließlich sind wir immer die Guten und die anderen, die im Osten, immer die Bösen. Wir verteidigen uns ja nur. Aber die da drüben, die greifen an. Oder etwa nicht? Und darum braucht der gute Westen weit mehr als zehnmal so viel Rüstungsausgaben wie zum Beispiel die bösen Russen. Oder nicht? Was meinst du? Und hast du dich schon mal darüber informiert, wer die Terroristen, die Taliban und al Kaida aufgerüstet hat? Und welcher Zusammenhang zwischen Öl und Krieg in den letzten 30 Jahren bestand? Aber vielleicht möchtest du dich nicht mit solchen unangenehmen Fragen befassen, sondern mit dem heutigen Losungswort und seinem Kontext.
     Gut. Mich würde sehr interessieren, zu welchem Ergebnis du kommst. Wäre schön, du würdest mir das schreiben entweder unten auf dieser Seite als Kommentar oder in einer E-Mail.
     Ich komme zu diesem Ergebnis: Wir müssen überhaupt nicht rüsten und niemanden bedrohen, niemand zu unserem Feind machen, niemand provozieren. Sondern die alten Feindbilder abbauen, mit allen unseren Nachbarn im Frieden leben, uns möglichst nicht in ihre inneren Angelegenheiten mischen, Handel treiben, den kulturellen Austausch pflegen und so viele Begegnungen wie möglich schaffen. Es sei denn, man möchte an der der Aufrüstung verdienen und möglichst viele Waffen verkaufen; es sei denn, man möchte anderen seinen Willen aufzwingen.
     Damals, als der Psalm 33 entstanden ist wie auch heute gilt: Wir setzen unsere Hoffnung auf den Herrn, er steht uns bei, ihm vertrauen wir. Oder gibt es irgendeinen Grund, warum das nicht mehr gelten soll, warum wir besser auf uns selbst, auf unser Geld, auf unsere Waffen vertrauen als auf ihn? Wenn du einen Grund weißt, dann, wie gesagt, schreib mir bitte.
     Den Evangelien zufolge war der mächtige König Herodes nicht mächtig genug, um sich des Jesuskindes zu bemächtigen und es zu beseitigen. Da waren noch andere Mächte im Spiel, himmlische, die mächtiger waren. Die brauchten kein Militär. Denn der Geist der Liebe und des Friedens ist stärker als der Geist der Gewalt.

Gebet: Herr, entgegen der sogenannten politischen und militärischen „Vernunft“ verlasse ich mich auf dich. Du bist meine Hoffnung. Du stehst mir bei. Du erfüllst mein Herz mit Freude. Lass mich deine Liebe erfahren. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

3 Kommentare:

  1. Grundsätzliche Zustimmung schon, aber: Wir haben auch einen Verstand bekommen, den wir einsetzen sollten und wer es nicht tut, ist aus meiner Sicht naiv und eine Regierung würde andernfalls entgegen unserer Verfassung und auf deren Vereidigung durchaus grob fahrlässig handeln. Oder könnte es wirklich sein, dass zB Israel seine Armee auflöst und nichts passiert? Der Iran und die Muslimbruderschaft würden doch sofort das umsetzen, was deren ständig erklärtes Ziel ist, nämlich Israel vernichten. Auch Deutschland wäre klug beraten, eine funktionsfähige Verteidigungs(!)-Armee zu haben, die ja leider in den letzten zwei Jahrzehnten stark verkümmert ist bzw. nicht wirklich mehr existiert. Das halte ich für sehr kurzsichtig. Ein etwaiger wieder auflebender Sozialismus/Kommunismus ist zu allem fähig, denn dies bleibt unverändert eine totalitäre und lebensgefährliche Gesellschaftsform. Auch der in's Land eingeschleuste politische Islam ist für unser Land höchst gefährlich, wie kürzlich eine ARTE-Dokumentation eindeutig aufzeigte: https://kopp-report.de/arte-doku-politischer-islam-verfolgt-geheime-eroberungsstrategie/

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  2. Besten Dank für den Link zum Video mit der ARTE-Dokumentation. Bei "Kopp-Report" wäre ich allerdings vorsichtig.
    Und ja, Sie haben recht. Im Sinne der Militärbefürworter bin ich naiv. Ich wundere mich nur, dass es nach Jahrtausenden Krieg aller Art, hauptsächlich von Christen gegeneinander, noch immer Leute gibt, die militärische Gewalt für eine Lösung halten. Und vielleicht könnte man das alte Freund-Feind-Denken "Wir die Guten - die anderen die Bösen" einfach mal umdrehen. Möglicherweise käme man dann zu neuen Erkenntnissen.

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  3. Danke für Ihre Antwort. Stimme ja weitgehend damit überein. Ob militärische Gewalt zu einer Lösung führt, ist freilich stets die Frage und sollte deshalb möglichst vermieden werden. Weil es niemand im voraus wissen kann, ist hierbei maximale Zurückhaltung klug - so wie Trump gegenüber Iran zwar massiv droht, aber zuletzt einen begonnenen Einsatz kurz vor Ausführung gestoppt hat. Ohne ernsthafte Drohgebärde wäre der Iran erklärtermaßen schon viel weiter. Übrigens: Vorsicht sollte man bei allen Berichterstattungen walten lassen - auch gerade bei ÖR-Beiträgen. Die meisten Journalisten können oder wollen nicht mehr unterscheiden zwischen ihrer (überwiegend einseitig linksgrünen) Meinung (incl. Fehlinformation bzw. -interpretation) und einem Tatsachenbericht. Deshalb sollte jeder selbst seinen Informationsradius eigenverantwortlich und kritisch erweitern und bezüglich einer mainstream-Steuerung vorsichtig sein.

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