Losung: Der Knecht Gottes sprach: Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Jesaja 50,6
Lehrtext: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! Johannes 1,29
Liebe Leserin, lieber Leser,
immer wieder, sozusagen seit
Kain und Abel, tut der Mensch dem Menschen entsetzliche Dinge an. Immer wieder
bin ich fassungslos, mit welcher Gemeinheit, Brutalität und Aggression Unschuldige
attackiert werden. Und dann frage ich mich: was ist nur in den Köpfen und
Herzen der Täter los? Welche psychischen Probleme und Deformationen haben sie,
dass sie so reagieren, dass sie ihre Minderwertigkeitsgefühle und ihren
Selbsthass nach außen tragen und auf andere abwälzen.
Aber ich will auch mich
fragen: „Was ist mit deinen negativen Gefühlen und Gedanken? Auch wenn du nicht
gewalttätig bist und andere verletzt, so hast doch auch du Aggressionen in dir.
Hast du sie einigermaßen unter Kontrolle?“
Heilsame Scham
Die gute Nachricht ist, ich
bin überzeugt, dass mir der Glaube dabei hilft, und ich mich im Lauf der Jahre
geändert habe. Immer noch schießt mir impulsiv der Gedanke in den Kopf „Was ist
das nur für ein Idiot!“, wenn sich jemand in meinen Augen unpassend verhält.
Meistens geschieht das beim Autofahren. Aber inzwischen kommt gleich der andere
Gedanke hinterher: „Hans, was soll das? Wenn du so denkst, bist du selbst einer.“ Dann schäme ich mich vor mir, weil ich so nicht sein will. Und ja, ich
schäme mich auch vor Jesus. Das war früher nicht so. Doch ich bin froh, dass es jetzt so ist.
Inzwischen hilft mir der Glaube,
mich besser zu kontrollieren und mich und mein Verhalten selbstkritisch zu
prüfen. Jesus hat nicht andere angeknurrt noch zurück gebellt, und ich will das
auch nicht. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Ja, ich habe immer noch Anlass,
mich hin und wieder vor mir zu schämen. Aber ich weiß nun, dass ich mir selbst
nicht ausgeliefert bin und ein anderer Geist mich beeinflusst.
Wenn »Gottes Lamm«, wenn Jesus »der Welt Sünde trägt«, dann werde ich doch wohl die Fehler und Schwächen meiner Mitmenschen ertragen können. Sie ertragen doch auch die meinen. Und er erträgt uns alle miteinander.
Gebet: Herr, wenn meine Gefühle und Gedanken aus dem Ruder laufen, hilfst du mir, dass ich mich wieder neu besinne. Dass ich mich an dir orientiere, statt daran, was üblich
ist. So muss ich mich nicht selbst enttäuschen, sondern kann in deinem Frieden
bleiben. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Sie beschreiben das so schön Herr Löhr, dass ich mich im Alltag selbst beobachten kann und meine negativen Gedanken Schritt für Schritt korrigieren kann, neue Gedankenmusterpfade betreten und ausbauen kann. Herr, das möchte ich in meinem Glauben und mit dir an meiner Seite schaffen, denn wenn ich mit dir in meinem Herzen verbunden bin, strömt deine Liebe aus meinem Herzen in diese schöne Welt. Und das wünsche ich mir für alle Menschen. Liebe Grüße Elke
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