Dienstag, 9. August 2022

Glauben, ein lebenslanger Lernprozess hl

Losung: Ich halte mich zu allen, die dich fürchten und deine Befehle halten. Psalm 119,63 

Lehrtext: Philippus fragte den Kämmerer: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. Apostelgeschichte 8,30-31 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich habe gerne Kontakt mit Menschen, denen Gott etwas bedeutet und denen er etwas zu sagen hat. Ich bin vorsichtig bei solchen, denen nichts heilig ist. Genauso bei denen, die keine Zweifel kennen und wähnen, sie seien gottgefällig, wenn sie die Bibel wörtlich nehmen und sich und andere unter Druck setzen.

Ich lerne im Glauben lebenslang hinzu, am meisten von den Verfassern der biblischen Schriften. Ich bin denen dankbar, die mir die Bibel nahegebracht und mir geholfen haben, sie besser zu verstehen. Mein Glaube lebt auch davon, dass ich mit anderen darüber im Gespräch bin, Bücher lese, in denen es um den Glauben geht, Predigten und Vorträge höre und selbst immer wieder in der Bibel lese und über sie nachdenke. So bleibt er lebendig und verdorrt nicht.

Auch diese Losungsauslegungen sollen ein Anstoß für dich sein, selbst über deinen Glauben nachzudenken sei es im Widerspruch zu dem, was ich schreibe oder zustimmend. Niemand kann genauso glauben wie ein anderer, da jeder seine eigenen Lebenserfahrungen macht und sein eigenes Verständnis von der Bibel hat. Darum akzeptiere ich auch andere Glaubensweisen, solange sie nicht doktrinär sind, d. h. als allein richtig und wahr ausgegeben und anderen aufgedrängt werden.

Zum Schluss noch eine andere Bemerkung zum Lehrtext. Der „Kämmerer“, von dem da die Rede ist, war jüdischen Glaubens und Finanzminister Äthiopiens. Dass er eine schwarze Hautfarbe hatte, findet die Apostelgeschichte nicht erwähnenswert. Im Unterschied zu vielen späteren Christen bis heute, ist die Bibel und vor allem das Evangelium nicht rassistisch. Denn auch für Afrikaner und Asiaten gilt, was für uns Europäer gilt: »Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.« (1. Mose 1,27)

Gebet: Herr, ich danke dir für meinen Glauben, zu dem viele Menschen einen Mosaikstein beigetragen haben. So ist aus den vielen Teilen ein unverwechselbares Bild entstanden, noch im Werden, aber doch erkennbar. So arbeitest du an mir. Noch ist mein Glaube, noch bin ich unvollkommen. Doch du wirst einmal auch mich vollenden, wenn ich bei dir bin und ich nicht mehr glauben muss, sondern dich schauen darf. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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3 Kommentare:

  1. Danke Herr Löhr,das Sie zu denen gehören die mir/uns die Bibel näher bringen und uns helfen das Evangelium besser zu verstehen.
    Ich bin genauso dankbar dafür, das mir eine Freundin vor Monaten den Link zu ihrem Blog geschickt hat.
    Seitdem lese ich ihn täglich und wachse daran in meinem Glauben.
    Ich verstehe vieles besser.
    Jeden Tag ein bischen mehr.
    Liebe Grüsse Ute

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  2. Vielen Dank für Auslegung und Gebet. Mit beidem kann ich mich 100% identifizieren. Auch ich versuche täglich ein "Lernender" zu sein und bin Jesus immer wieder dankbar, dass er mich leiten möchte

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  3. Danke für ihre täglichen Gedanken!
    "Niemand kann genauso glauben wie ein anderer" - das ist ein wahres Wort!
    Liebe Grüße
    Ulla

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