Gottesdienst im Bierzelt Niederoberbach am 14.08.2022 von Hans Löhr
Liebe Kirchweihgäste, liebe Freunde,
»Freut
euch des Lebens, solange noch das Lämpchen glüht. Pflücket die Rose, eh‘ sie
verblüht« Das, liebe Freunde, ist das richtige Motto zur Kirchweih: „Freut euch
des Lebens.“ Und darum seid ihr ja auch hier, um jetzt eine unbeschwerte Zeit
mit anderen zu verbringen und gemeinsam zu feiern. Denn wie lange das Lämpchen
glüht, wie lange das Lebenslicht brennt – wer weiß das schon als Gott allein?
Darum lasst uns die verbleibende Zeit nicht mit Missmut und Langeweile
vergeuden, nicht im Streit und nicht mit Klagen. Damit machen wir weder unserem
Schöpfer noch uns selbst eine Freude. Doch wenn wir uns unseres Lebens freuen,
das er uns geschenkt hat, dann freut er sich mit uns. Da bin ich mir sicher.
Es gibt
viele Möglichkeiten, sich des Lebens zu freuen. Der Besuch einer Kirchweih ist
eine. Der Blumengarten zu Hause eine andere. Ich freue mich, dass endlich mein
Oleander in voller Blüte steht, den ich viele Wochen hochgepäppelt habe. Und
eine der besten Möglichkeiten sich zu freuen sind frohe Stunden mit guten
Freunden. Ich will euch von einer etwas ungewöhnlichen Lebensfreude erzählen,
von einer erstaunlichen Unternehmung, die zuerst ganz traurig begann.
Geschichte aus Taiwan
Die Geschichte
spielt in Taiwan, auf der großen Insel vor dem chinesischen Festland. Dort
trafen sich fünf alte Freunde, die schon in ihrer Jugend viel gemeinsam gemacht
hatten. Aber dieses Mal war es ein trauriger Anlass. Zum zweiten Mal mussten
sie einen aus ihrer Runde begraben. Nach der Trauerfeier saßen sie deprimiert
im Restaurant und sprachen kein Wort miteinander. Bis auf einen hatten sie die Augen
geschlossen und hingen ihren trüben Gedanken nach. Da kochte in ihm die Wut
hoch. Er schlug auf den Tisch und er rief mit lauter Stimme: „Los, lasst uns
noch mal motorradfahren!“
Ja, das
hatten sie früher öfter gemacht. Sie fuhren mit ihren Motorrädern gemeinsam
über Land und ins Gebirge und hatten Spaß miteinander. Aber das war schon
Jahrzehnte her. Inzwischen war das Durchschnittsalter der fünf verbliebenen
Freunde 81. Drei hatten Herz-Kreislaufprobleme. Zwei hatten Krebs. Alle hatten
sie Arthritis und auch sonst die üblichen Zipperlein, die leider ziemlich
schmerzhaft sein können und nicht so niedlich sind, wie das Wort vermuten
lässt.
Was für
eine verrückte Idee, noch mal eine gemeinsame Motorradtour über die große Insel
zu machen. Aber nach anfänglichen Bedenken waren sie alle Feuer und Flamme.
Warum nicht? Was hatten sie schon zu verlieren?
Sie
gaben sich ein halbes Jahr Vorbereitung. In dieser Zeit hatten ihre Ärzte und
Physiotherapeuten im wahrsten Sinn des Wortes alle Hände voll zu tun, um sie
einigermaßen fit zu machen. Aber die Freunde hatten ein gemeinsames Ziel. Das
wollten sie erreichen und wollten sich nicht von ihren gesundheitlichen
Beschwerden davon abhalten lassen.
Und
tatsächlich, es kam der Tag, an dem sie auf ihren Motorrädern saßen und losfuhren. Einer hatte das Bild von seinem toten Freund auf dem Rücksitz
befestigt. Ein anderer vorne am Lenker ein Foto seiner verstorbenen Frau. So fuhren sie über die große
Insel, 13 Tage, 1139 Kilometer weit. Sie kochten sich am Straßenrand auf einer
Feuerstelle das Essen und alberten herum wie früher. Fast hätte man den
Eindruck haben können, sie seien wieder jung. Äußerlich waren sie das nicht.
Aber die Lebensfreude, die das Abenteuer zurückbrachte, ließ sie innerlich noch
einmal jung sein. Sie wollten wieder leben und nicht nur überleben und auf das
Ende warten.
Ja,
freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht. Die fünf Freunde aus
Taiwan haben das getan. Sie haben sich nicht fertig machen lassen von den
Beschwernissen des Alters. Sie haben vor ihren verschiedenen Krankheiten nicht
klein beigegeben. Ja, sie hatten ihre Schmerztabletten dabei und ihre Salben.
Und wenn sie nach ein paar Stunden von ihren Maschinen abgestiegen sind,
konnten sie kaum laufen, so steif waren sie. Aber sie hatten „die Rose
gepflückt“ und waren glücklich und stolz.
Liebe
Freunde, ich will euch jetzt nicht auffordern, im Alter noch Motorrad zu
fahren, obwohl das wirklich Spaß macht. Aber ich will dich ermutigen, dass du
dich immer wieder deines Lebens freust, egal wie alt du bist. Dass du aktiv
bleibst und etwas machst, das dir gefällt und gut tut.
Eine
Idee ist es, dass du zu Hause aufschreibst, was du denn noch alles machen und
erleben möchtest. Dann gehst du morgen ins Reisebüro und lässt dir ein paar
Vorschläge zeigen. Und drei Wochen später fährst du auf einem Schiff die Donau
hinunter, an Wien vorbei bis zum Schwarzen Meer. Oder du fährst mit einer
Reisegruppe nach Paris. Oder du lädst alte Freunde ein und feierst mit ihnen
ein rauschendes Fest. Was weiß ich. Hauptsache, du lässt dir von nichts und
niemanden deine Lebensfreude nehmen und schon gar nicht von dir selbst.
Denn
oft genug steht man sich ja selbst im Weg und redet sich ein, warum das nicht
geht und jenes nicht: „Ach ich bin doch schon so alt. Und dann ist das teuer.
Wer weiß schon, was da auf mich zukommt. Und daheim ist es doch am schönsten …“
Doch
dazu hat Gott dir das Leben nicht gegeben, dass du Trübsal bläst, zu Hause
rumhockst und auf den Abend wartest. Und auch der Fernseher ist kein Ersatz für
echte Lebensfreude. Die musst du mit lebendigen Menschen teilen, dann wirst du
dich doppelt freuen. Dazu musst du aber selbst aktiv werden und auf andere zu
gehen. Musst den Hintern hochkriegen. Wer darauf wartet, dass andere ihn
glücklich machen, der wartet lang.
Und du bist nicht verpflichtet, dein ganzes Geld zu sparen und zu vererben. Freu dich
lieber deines Lebens und unternimm etwas, und wenn es was ganz Verrücktes ist. Dann freut sich Gott mit dir.
Echte
Lebensfreude, liebe Freunde, ist meines Erachtens die ergiebigste Quelle, aus der
Dankbarkeit sprudelt. Sie macht dich zufrieden, dass du freundlich zu dir und
deinen Mitmenschen sein kannst.
Die
Coronazeit hat viele von uns zu Stubenhockern gemacht. Das muss sich wieder
ändern. Bei allen schlechten Nachrichten in den Medien ist doch die Welt
zumindest bei uns hier so schön, dass wir sie nicht verpassen sollen. Sie ist
Gottes Geschenk an uns.
Doch
auch das stimmt: du kannst dich nicht deines Lebens freuen, wenn du mit anderen
in Streit und Feindschaft lebst. Damit machst du dich nur selbst bitter und
verdirbst dir deine eigene Freude. Lebensfreude passt nicht zusammen mit Hass, Streit
und Krieg, aber mit Frieden und Versöhnung im persönlichen Umfeld und weltweit.
Lebensfreude und Glaube
Zu
meiner Lebensfreude gehört ganz entscheidend der Glaube. Er hilft mir, meine
Sorgen und Befürchtungen immer wieder an Gott abzugeben. Er macht mich
zuversichtlich, weil ich ihm vertraue. Aus dem Glauben schöpfe ich Kraft, auch
die unangenehmen Dinge auszuhalten. Im Glauben erlebe ich, dass Gott diese Welt
und seine Geschöpfe liebt und darum auch dich und mich. Und immer wieder macht
er mich dankbar, weil das Leben trotz allem einfach schön ist und ich darum
gerne lebe.
Also
lasst uns heute unbeschwert Kirchweih feiern und das Bier und das gute Essen
genießen. Wir wissen nicht, was morgen sein wird. Wir müssen auch nicht nach
Taiwan, um Motorrad zu fahren. Aber wir sollten wenigstens die Feste feiern wie
sie fallen solange noch das Lämpchen glüht. Darauf wollen wir später die Gläser
heben und miteinander anstoßen. Prost und Amen!
Hinweis: Die nächste Losungsauslegung erscheint wieder am 25. August. Bis dahin schöne Sommertage mit genug Regen für die Natur. Und vergiss die Lebensfreude nicht!
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Danke lieber Herr Löhr für die aufmunternden Worte.
AntwortenLöschenWas auch immer Sie vorhabe,ich wünsche Ihnen Gottes Segen und Schutz dazu.
Liebe Grüsse Ute
Diese Predigt werde ich mir wohl von Zeit zu Zeit immer wieder mal durchlesen.
AntwortenLöschenDanke Herr Löhr, Ihre tägliche Auslegung von Losung und Lehrtext sind so lebensnah und verständlich. Ich freue mich jeden Tag darauf.
AntwortenLöschenDie heutige Predigt gibt mir Trost und Hoffnung beim Abschiednehmen von meiner Mutter, aber gleichzeitig auch Mut und Freude Ideen in die Tat umzusetzen, solange das Lämpchen noch glüht.
Schade, dass es 10 Tage keine Auslegung gibt. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete und erlebnisreiche Zeit.
Liebe Grüsse Karla
Lieber Hans ! Danke für die heutige wunderschöne Predigt und Ihre tgl. wunderschönen Auslegungen. Von ❤ wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit. Und ich freue mich schon, wenn ich bald wieder Ihre Auslegungen lesen darf. Liebe Grüße Ursula Anna
AntwortenLöschenDanke für die Predigt, schade das ich nicht heute morgends sie gelesen habe, im Seniorenkreis haben wir auch das Thema von Lebensfreude im Leben und im Glauben gehabt. Gesegneten Urlaub
AntwortenLöschenVielen Dank für die freundlichen Kommentare.
AntwortenLöschenLieber Herr Löhr, heute bin ich länger im Bett gelegen, weil ich mich nicht sowohl füllte und hab autogenes Training gemacht und hab mir gesagt lass die Sonne in Dein Herz und freue Dich des Lebens.
AntwortenLöschenDann schaue ich hier rein und lese Freue Dich des Lebens
Es gibt keine Zufälle
Und beidem ganzen Alltagsstress sollte man doch immer frohen Mutes fröhlich sein und nicht immer gehetzt.
Das muss ich stärker trainieren und deshalb hilft es mir wenn ich ihre Zeilen lese.
Danke dafür
Richard
P.S. Mein Oleander habe ich jetzt auch aufpäppeln können und ist auf dem Weg der Besserung. Oleander deshalb weil,ich 1981 mit dem Motorrad in der Türkei war und damals der Oleander somfasziniertmhat
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AntwortenLöschenWhatsApp: + 1 2 2 6 7 7 0 5 7 9 5 / Drrobbinsonspiritualhome () g m a i l. c o m