Mittwoch, 31. August 2022

Zeit und Gnade hl

Losung: Israel hoffe auf den HERRN! Denn bei dem HERRN ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm. Psalm 130,7 

Lehrtext: Gott kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk. 2.Korinther 9,8 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ob das stimmt, was der Lehrtext sagt: »Gott kann euch so reich beschenken, ja, mit Gutem geradezu überschütten, dass ihr zu jeder Zeit alles habt, was ihr braucht, und mehr als das. So könnt ihr auch noch anderen auf verschiedenste Art und Weise Gutes tun«? Also rausschmeißen kann ich mein Geld nicht gerade, aber ich habe genug, um zufrieden sein zu können und auch anderen etwas zu geben. Aber muss es immer nur um Geld gehen?

Der Lehrtext stimmt auf jeden Fall, wenn es um Zeit geht. Alle sind wir mit Zeit in unserem Leben reich beschenkt worden. Ja, wir haben alle Zeit der Welt. Wir haben so viel davon, dass wir uns auch genug für andere nehmen und sie ihnen schenken können. Wir haben genug, dass wir uns selbst Zeit nehmen und lassen können für die Dinge, die uns wirklich wichtig sind und gut tun. Und selbst wenn einem nicht mehr viel Lebenszeit bleibt, so hat doch noch jeder neue Tag 24 Stunden. Oder, wie Friedrich Nietzsche sagt: »Wenn man viel hineinzustecken hat, so hat ein Tag hundert Taschen.«

Auch und gerade Zeit ist eine Gnade, also ein Geschenk Gottes. Eine gute Zeit macht uns froh. Eine schwere Zeit lehrt Geduld und das Unwichtige vom Wichtigen zu unterscheiden. Eine erfüllte Zeit aber schenkt nicht das Handy, nicht der Computer, nicht der Fernsehapparat. Sie ist die Zeit, die ich mit denen verbringe, die mir nahestehen und mit Gott. Denn »meine Zeit steht in seinen Händen« (Psalm 31,16) und »seine Zeit ist die allerbeste Zeit« (aus: Kantate „Actus tragicus“ von Johann Sebastian Bach). 

Gebet:
Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen;
mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen.
Der Augenblick ist mein, und nehm' ich den in acht,
so ist der mein, der Zeit  und Ewigkeit gemacht.
 
(Andreas Gryphius, 1616-1664)

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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