Sonntag, 5. Juni 2016

Hannemann, geh du voran! hl

Losung: Mose sprach zu dem HERRN: Wenn nicht dein Angesicht vorangeht, so führe uns nicht von hier hinauf. 2.Mose 33,15

Lehrtext: Wenn der Geist der Wahrheit kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Johannes 16,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

in dem Volksmärchen „Die sieben Schwaben“ wird erzählt, wie diese sich an einen großen Spieß klammern, um gemeinsam einen Drachen zu bekämpfen. Der Drache hat lange Ohren, große Augen, einen Stummelschwanz und ist in Wirklichkeit ein Hase. Aus lauter Angst vor der Bestie, streiten sie darüber, wer ganz vorn am Spieß gehen muss. Schließlich sagt einer:
Hannemann, geh du voran!
Du hast die größten Stiefel an,
dass dich das Tier nicht beißen kann.
Dieser Vers ist zur Redensart geworden, wenn man einen anderen vorschicken will, damit er die Kastanien aus dem Feuer holt. Aber einer muss eben den ‚Hannemann‘, den Anführer machen, wenn es darum geht, gemeinsam eine schwierige Situation zu bestehen.
In der Bibel muss bei Mose und den Israeliten Gott den ‚Hannemann‘ machen. Ohne ihn an der Spitze wollen sie nicht durch die Wüste in das verheißene Land ziehen. Ist das feige? Vielleicht. Andererseits ist es aber auch klug, seinen Weg durchs Leben nicht ohne Gott zu gehen. Die Gefahr, dann falsche Entscheidungen zu treffen und in die Irre zu gehen, wäre groß.
Von den Israeliten berichtet die Bibel, dass sie Gott des Tags als Wolken- und des Nachts als Feuersäule vor sich hergehen sahen. Ich sehe ihn nicht. Aber ich habe das Versprechen von Jesus, dass er mir seinen Geist schenkt, den Geist der Wahrheit, der die führt, die ihm vertrauen.
Darum tue ich gut daran, wenn ich mich immer wieder einmal vergewissere, ob Gott noch mit auf dem Weg ist, den ich gehe. Ich tue gut daran, ihn zu bitten, mir den Weg zu verbauen, wenn er falsch ist. Und ich tue gut daran, ihn immer wieder bei schwierigen Entscheidungen im Gebet zu fragen, welche Richtung ich einschlagen soll.
Wenn Jesus vorangeht und du ihm nachfolgst, kannst auch du in Schwierigkeiten geraten und manches Leid erleben. Davon bleibt niemand verschont. Aber er kennt den Weg durchs finstere Tal und führt dich wieder hinaus.

Gebet:
Führe mich, o Herr, und leite
meinen Gang nach deinem Wort.
Sei und bleibe du auch heute
mein Beschützer und mein Hort.
Nirgends als bei dir allein
kann ich recht bewahret sein. Amen
(EG 445,4)

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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