Losung: Ich will dem HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat
getan. 2.Mose 15,1
Lehrtext: Wenn euch der Sohn frei macht, so seid ihr
wirklich frei. Johannes 8,36
Liebe Leserin, lieber Leser,
kennen Sie / kennst du ein Freiheitslied? In meiner
Studentenzeit standen Freiheitslieder hoch im
Kurs: »Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten…« oder »Brüder zur Sonne
zur Freiheit« oder »In dem Kerker saßen zu Frankfurt an dem Main«. Das älteste,
bekannte Freiheitslied der Welt aber steht in der Bibel. Mose und die
Israeliten haben es gesungen (Losung): „Ich will dem Herrn singen, denn er hat
eine herrliche Tat getan; … der Pharao zog hinein ins Meer mit Rossen und Wagen
und Männern. Und der HERR ließ das Meer wieder über sie kommen. Aber die
Israeliten gingen trocken mitten durchs Meer. Du, Herr, hast geleitet durch
deine Barmherzigkeit dein Volk, das du befreit hast.“
Seitdem Gott am Roten Meer die Israeliten aus der Sklaverei
in Ägypten befreit hat, gilt er als Gott der Freiheit. Auf ihn hoffen die
Gebundenen und Gefangenen, die Versklavten und Weggesperrten bis zum heutigen
Tag. Und damit hoffen sie auch auf mich, der ich diesem Gott gehöre. Kann ich für
sie überhaupt etwas tun? Ja. Ich kann mich über amnesty.de im Internet
informieren und dort auch die Adressen der Botschaften jener Länder finden, in
denen Menschen unrechtmäßig eingesperrt sind. Dann braucht es nur noch einen
Stift, ein Blatt Papier, einen Briefumschlag und eine Briefmarke, um den
Botschaftern in Berlin zu schreiben, dass diese Gefangenen in ihren Ländern
freigelassen werden sollen. Ob das was bringt? Ja.
Doch da wäre noch eine andere Freiheit. Die Freiheit von
Sorgen und Ängsten, Sucht und Zwängen, von Lüge, Schuld und Gewalt, von Geiz und
Konkurrenz, von der Macht des Bösen und des Todes. Von dieser Freiheit spricht
Jesus im heutigen Lehrtext. Ihm brauche ich keinen Brief zu schreiben. Ihn kann
ich persönlich um diese Freiheit bitten:
„Erlöse (=befreie) mich von dem Bösen“. Auch im sogenannten „freien Westen“ sind
viele, zu viele nur äußerlich frei, aber innerlich Gefangene ihrer eigenen
Probleme. Bin ich denn frei? Nein, auch ich bin in mir gefangen, in manchen problematischen
Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen. Doch zugleich bin ich frei, weil Gott
mich so geschaffen und Jesus mich erlöst hat. Denn »Der Mensch ist frei
geschaffen, ist frei… und würd‘ er in Ketten geboren.« (Friedrich Schiller)
Gebet: Herr, du hast damals dein Volk aus der
Gefangenschaft in Ägypten befreit. Befreie heute du auch die, die sich nach
Freiheit sehnen. Gebrauche dazu meine Gebete und meinen Einsatz. Befreie aber
auch mich, sooft ich in mir selbst, in meinen negativen Gedanken, Gefühlen und
Verhaltensweisen gefangen bin. Denn du rufst alle, die auf dich vertrauen, in die
»herrliche Freiheit der Kinder Gottes« (Römer
8,21). Amen
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!
Ihr / dein Hans Löhr
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