Losung: Ich will euch heimsuchen, spricht der HERR, nach der Frucht eures Tuns. Jeremia 21,14
Lehrtext: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Matthäus 6,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
wollen Sie / willst du wirklich wissen, worum es in der heutigen Losung geht? Wenn nicht, solltest du jetzt nicht mehr weiterlesen. Wenn ja, dann lies dieses Bibelwort in einem etwas größeren Zusammenhang und in einer neuen Übersetzung: Gott spricht durch seinen Propheten Jeremia: „Jerusalem, du thronst auf dem Felsen hoch über dem Tal und sagst: Wer kann uns schon überfallen und in unsere Festung eindringen? - Doch nun greife ich dich an, ich, der Herr! Du bekommst von mir den Lohn für das Böse, das du getan hast. Ich selbst lege Feuer an deine Häuser, die Flammen werden alles verzehren.'"
Ist das auch dein Gott, der so spricht? Der sich gegen seine Stadt und sein Heiligtum erhebt, um sie zu zerstören? Nun, was damals vor ziemlich genau 2600 Jahren in Jerusalem geschehen ist, betrifft uns heute nicht mehr. Oder doch? Es ist derselbe Gott damals wie heute, um den es hier geht. Und was Gott damals getan hat, das kann er auch heute tun. Zum Beispiel gestern vor gerade mal 70 Jahren hat er durch die Brandbomben der Alliierten die Stadt Nürnberg angezündet und mit ihr die beiden Kirchen Sankt Sebald und Sankt Lorenz, die Stadt der Reichsparteitage der Nationalsozialisten, die Stadt, in der Julius Streicher mit seiner Zeitung „Der Stürmer“ so lange gegen die Juden gehetzt hat, bis man sie umgebracht hat. Oder war das gar nicht Gott, der Feuer vom Himmel regnen ließ? War das nur damals in der Bibel so und hat mit unserer Wirklichkeit vor 70 Jahren und heute nichts zu tun? Aber womit dann?
Damals haben unsere Vorfahren in Deutschland den Preis für ihre Überheblichkeit, für ihr „Deutschland, Deutschland über alles“ mitsamt dem Rassenwahn und der planmäßigen Vernichtung sogenannter minderwertiger Menschen bezahlt. Und heute?
»Hochmut kommt vor dem Fall« heißt ein Sprichwort, das bezeichnenderweise aus der Bibel stammt. Die heutige Tageslosung mahnt mich - und nicht nur mich - , selbstkritisch zu prüfen, ob es Bereiche in meinem Leben gibt, wo ich allzu selbstsicher und überheblich bin. Das gilt auch für meine Kirche und uns Deutsche insgesamt. Wer glaubt, dass er als Deutscher besser sei als ein Flüchtling aus Syrien, der sollte sich schon mal einen Feuerlöscher besorgen.
Dagegen steht der Satz, den uns Jesus mit dem Vaterunser gegeben hat: »Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.« Ich lebe nicht von meiner Herkunft, ich lebe nicht von meinen Verdiensten, ich lebe nicht von meinem Besitz. Ich lebe von der Vergebung der Schuld und dass ich bereit bin, denen zu vergeben, die an mir schuldig geworden sind.
Wovon lebst du?
Gebet: Ja Herr, du bist gnädig und barmherzig zu denen, die ihr Versagen einsehen und ihre Schuld bekennen. Aber du lässt die in ihr Unglück rennen, die nicht auf dich hören wollen, die dem Wahn verfallen sind, sie hätten ihr Schicksal selbst in der Hand. Ich bitte dich für uns alle, dass du uns vergibst, auch denen, die dir die kalte Schulter zeigen. Rette uns vor uns selbst. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Lehrtext: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Matthäus 6,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
wollen Sie / willst du wirklich wissen, worum es in der heutigen Losung geht? Wenn nicht, solltest du jetzt nicht mehr weiterlesen. Wenn ja, dann lies dieses Bibelwort in einem etwas größeren Zusammenhang und in einer neuen Übersetzung: Gott spricht durch seinen Propheten Jeremia: „Jerusalem, du thronst auf dem Felsen hoch über dem Tal und sagst: Wer kann uns schon überfallen und in unsere Festung eindringen? - Doch nun greife ich dich an, ich, der Herr! Du bekommst von mir den Lohn für das Böse, das du getan hast. Ich selbst lege Feuer an deine Häuser, die Flammen werden alles verzehren.'"
Ist das auch dein Gott, der so spricht? Der sich gegen seine Stadt und sein Heiligtum erhebt, um sie zu zerstören? Nun, was damals vor ziemlich genau 2600 Jahren in Jerusalem geschehen ist, betrifft uns heute nicht mehr. Oder doch? Es ist derselbe Gott damals wie heute, um den es hier geht. Und was Gott damals getan hat, das kann er auch heute tun. Zum Beispiel gestern vor gerade mal 70 Jahren hat er durch die Brandbomben der Alliierten die Stadt Nürnberg angezündet und mit ihr die beiden Kirchen Sankt Sebald und Sankt Lorenz, die Stadt der Reichsparteitage der Nationalsozialisten, die Stadt, in der Julius Streicher mit seiner Zeitung „Der Stürmer“ so lange gegen die Juden gehetzt hat, bis man sie umgebracht hat. Oder war das gar nicht Gott, der Feuer vom Himmel regnen ließ? War das nur damals in der Bibel so und hat mit unserer Wirklichkeit vor 70 Jahren und heute nichts zu tun? Aber womit dann?
Damals haben unsere Vorfahren in Deutschland den Preis für ihre Überheblichkeit, für ihr „Deutschland, Deutschland über alles“ mitsamt dem Rassenwahn und der planmäßigen Vernichtung sogenannter minderwertiger Menschen bezahlt. Und heute?
»Hochmut kommt vor dem Fall« heißt ein Sprichwort, das bezeichnenderweise aus der Bibel stammt. Die heutige Tageslosung mahnt mich - und nicht nur mich - , selbstkritisch zu prüfen, ob es Bereiche in meinem Leben gibt, wo ich allzu selbstsicher und überheblich bin. Das gilt auch für meine Kirche und uns Deutsche insgesamt. Wer glaubt, dass er als Deutscher besser sei als ein Flüchtling aus Syrien, der sollte sich schon mal einen Feuerlöscher besorgen.
Dagegen steht der Satz, den uns Jesus mit dem Vaterunser gegeben hat: »Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.« Ich lebe nicht von meiner Herkunft, ich lebe nicht von meinen Verdiensten, ich lebe nicht von meinem Besitz. Ich lebe von der Vergebung der Schuld und dass ich bereit bin, denen zu vergeben, die an mir schuldig geworden sind.
Wovon lebst du?
Gebet: Ja Herr, du bist gnädig und barmherzig zu denen, die ihr Versagen einsehen und ihre Schuld bekennen. Aber du lässt die in ihr Unglück rennen, die nicht auf dich hören wollen, die dem Wahn verfallen sind, sie hätten ihr Schicksal selbst in der Hand. Ich bitte dich für uns alle, dass du uns vergibst, auch denen, die dir die kalte Schulter zeigen. Rette uns vor uns selbst. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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