Dienstag, 6. Februar 2018

Wer knipst das Licht aus? hl

Losung: Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen. Psalm 119,37 

LehrtextLasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade. Hebräer 13,9 

Liebe Leserin, lieber Leser,

seitdem die Lampe über unserem Esszimmertisch eine neue Birne bekommen hat, schaltet sie sich von selbst aus, wenn sie heiß geworden ist. Das geht nun schon ein paar Wochen so. Warum wir das nicht ändern? Weil meine Frau darauf wartet, dass ich das tue und ich, dass sie das tut. Aber die Sache hat auch ihr Gutes. Neulich habe ich in der Abenddämmerung Zeitung gelesen und dann ging das Licht wieder aus. Erst habe ich mich geärgert. Dann habe ich mir gedacht: Gut so. Das Wichtigste habe ich längst gelesen und jetzt lese ich doch nur noch aus Langeweile darin herum. Dann bin ich aufgestanden und hab die Zeitung ins Altpapier getan.
     In der heutigen Losung bittet der Psalmbeter Gott selbst darum, das Licht auszuknipsen, damit er seine Aufmerksamkeit nicht Dingen zuwendet, die überflüssig und nutzlos sind. Wenn Gott das täte, dann würde es in unserem Land wohl schlagartig in vielen Häusern dunkel. Dann gingen plötzlich die Smartphones aus, die Computer und Fernsehapparate und die Illustrierten wanderten von selbst ins Altpapier. Aber er sagt zu mir: „Ich habe dir für dein Leben Selbstverantwortung gegeben. Also mach davon Gebrauch und entscheide selbst, wann das Licht ausgeht.“ Hm, immer diese Selbstverantwortung. Anders wäre es bequemer. Aber Freiheit, auch die Entscheidungsfreiheit, ist nun mal nicht  bequem.
     Im Lehrtext geht es darum, dass ich in diesem Leben und in dieser Welt nicht wie ein Betrunkener herumtorkle, mal hierhin, mal dahin, ohne Maß und Ziel. Ich brauche Koordinaten, an denen ich mich orientieren kann. Und so ein Orientierungsraster ist das Kreuz. Sein Längsbalken weist mich an meinen Schöpfer. Dass ich auf ihn schaue und höre. Sein Querbalken weist  mich auf meine Mitenschen. Dass ich nicht nur mich im Blick habe, sondern auch sie. Und beide Balken zusammen weisen mich auf Jesus. In ihm erkenne ich mich als einen Menschen, an den Gott den Anspruch hat, so zu leben, wie es anderen und mir selbst gut tut. In ihm erkenne ich mich aber auch als den Menschen, dem Gott gnädig ist, den er segnet und behütet, den er erlöst und dem er vergibt.
     Und wer tauscht jetzt die Birne in unserer Esszimmerlampe aus?

Gebet: Herr, auch wenn du mir Selbstverantwortung für mein Leben gegeben hast, so bitte ich dich doch: Hilf mir, das zu entdecken und zu tun, was wesentlich ist und zählt. Unaufhörlich nimmt mein Leben ab. Da möchte ich am Ende nicht erschrocken feststellen müssen, dass ich viel, zu viel Zeit vertan habe. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. 
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, je ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer umfangreichen Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte das Glaubenswachstum am stärksten fördert. 
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Kleine Übung: Nachdem du das gelesen hast, nimm dir noch ein paar Sekunden Zeit und frage dich: Welchen Gedanken will ich behalten? Dann atme ruhig und tief, schließe die Augen und mach dir bewusst: Jetzt, in diesem Augenblick umgibt mich Gott wie die Luft, die ich atme. Er hält mich mit seiner Kraft, wie die Sonne die Erde in ihrer Bahn hält. Er will auch in mir leben, um mir ganz nah zu sein. Ich öffne mich und lass ihn in mir wirken. So von ihm umhüllt und erfüllt, gehe ich meinen Weg.
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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