Losung: Sie litten keinen Durst,
als der HERR sie leitete in der Wüste. Er ließ ihnen Wasser aus dem Felsen
fließen. Jesaja 48,21
Lehrtext: Wen dürstet, der komme;
und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. Offenbarung
22,17
Liebe Leserin, lieber
Leser,
ich bekenne, ich trinke
zu wenig. Auf die täglichen zwei bis drei Liter Flüssigkeit, die von Medizinern
empfohlen werden, komme ich nicht. Wahrscheinlich kriege ich deshalb immer mehr
Falten. Aber, Gott sei Dank, besteht keine Gefahr, dass ich in unserem
Land verdurste. Wir haben Wasser genug. Durch unseren Garten fließt der
Mühlbach. Die Schlossweiher sind einen Katzensprung entfernt. Und die Altmühl
fließt in wenigen hundert Metern gemächlich dahin. Nein, an Wasser mangelt es
uns wirklich nicht. Und darum muss Gott für mich auch nicht Wasser aus
einem Felsen fließen lassen (Losung). Aber »das Wasser des Lebens«? Kriegt
meine Seele davon genug? Oder droht sie zu vertrocknen und zu
verschrumpeln?
Das
Wasser, das ich trinke besteht aus der Verbindung von zwei Wasserstoffatomen
und einem Sauerstoffatom H2O. Aber woraus besteht das Wasser
des Lebens? Ich finde die Antwort am Jakobsbrunnen, wo Jesus mit einer
samaritanischen Frau redet und sagt: »Wer vom Wasser dieses Brunnens
trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm
gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten. Es wird in ihm zur Quelle, die ins
das ewige Leben quillt.« Auch dieses Wasser besteht, um im Bild zu bleiben,
aus Verbindungen: aus Vertrauen, Zuversicht und Frieden. Und davon reichen mir
keine zwei oder drei Liter. Von diesem Wasser möchte ich ganz erfüllt werde wie
eine Schale, die überfließt und so von ihrem Inhalt an andere weitergibt. Ja,
das wünsche ich mir. Dann würde ich ein in jeder Hinsicht erfülltes Leben
führen.
Das "Wasser des Lebens" aber begegnet mir, wie jener Frau am
Jakobsbrunnen, in der Person Jesu. Lebt er in mir, so lebe ich von ihm, von
Zuversicht, Vertrauen und Frieden. Er selbst ist ja dieses 'Wasser des Lebens'
und schenkt sich mir einfach so.
Soweit so gut. Doch nun muss ich noch ein "Aber" hinterher
schicken. Automatisch geht da nichts. So wenig, wie sich der gewöhnliche Durst
in mir automatisch löscht, so wenig löscht sich auch der Durst nach Zuversicht,
Vertrauen und Frieden von selbst. In beiden Fällen muss ich den Durst spüren,
zur Quelle gehen und trinken.
Ja, ich trinke zu wenig. Deshalb lebe ich trotzdem. Aber mehr Flüssigkeit
würde mir gut tun. Ich spüre oft den Durst nicht. Darum stelle ich mir ein
leeres Glas auf den Nachttisch, um ans Trinken erinnert zu werden. Es tut
meinem Körper einfach nicht gut, wenn er während der Nachtstunden an
Wassermangel leidet.
Auch meine Seele braucht so ein paar Erinnerungshilfen. Die vielleicht
wichtigste ist die Gewohnheit. Ich habe mich daran gewöhnt, morgens, vor dem
Essen und vor dem Schlafengehen zu beten. Da "trinke" ich dann
Vertrauen, Zuversicht und Frieden. Und dann habe ich es mir auch angewöhnt,
täglich Losung und Lehrtext zu lesen und mir dazu Gedanken zu machen. Das hilft
mir gegen den Seelendurst. Und hin und wieder nehme ich auch in einem
Gottesdienst einen kräftigen Schluck.
Erweise dich als
Schale
und warte, bis du
gefüllt bist.
So gibst du weiter, was überfließt,
ohne selbst zu verlieren.
Lerne nur aus der Fülle zu geben
und wolle nicht freigebiger sein als Gott.
Erst füllen, dann ausgießen.
Gütige, kluge Liebe läuft über,
So gibst du weiter, was überfließt,
ohne selbst zu verlieren.
Lerne nur aus der Fülle zu geben
und wolle nicht freigebiger sein als Gott.
Erst füllen, dann ausgießen.
Gütige, kluge Liebe läuft über,
nicht aus.
Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei arm wirst.
Geh gut mit dir selbst um,
dann bist du anderen gut.
Hilf mir aus deiner Fülle.
Doch leidest du Mangel, so schone dich.
(nach Bernhard von Clairvaux, 1090-1153, rev. HL)
Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei arm wirst.
Geh gut mit dir selbst um,
dann bist du anderen gut.
Hilf mir aus deiner Fülle.
Doch leidest du Mangel, so schone dich.
(nach Bernhard von Clairvaux, 1090-1153, rev. HL)
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Mit Spracherkennung
diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog
korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http://glaubenswachstum.blogspot.com/>
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, je ein Bibelwort aus dem
Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer umfangreichen Untersuchung
zufolge das Nachdenken über Bibelworte das Glaubenswachstum am stärksten
fördert.
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Kleine Übung: Nachdem du das gelesen hast, nimm dir noch ein paar
Sekunden Zeit und frage dich: Welchen Gedanken will ich behalten? Dann atme
ruhig und tief, schließe die Augen und mach dir bewusst: Jetzt, in diesem
Augenblick umgibt mich Gott wie die Luft, die ich atme. Er hält mich mit seiner
Kraft, wie die Sonne die Erde in ihrer Bahn hält. Er will auch in mir
leben, um mir ganz nah zu sein. Ich öffne mich und lass ihn in mir wirken. So
von ihm umhüllt und erfüllt, gehe ich meinen Weg.
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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