Losung: Der HERR schafft deinen Grenzen Frieden. Psalm 147,14
Lehrtext: Der Friede Christi, zu dem ihr berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen. Kolosser 3,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie Gott das macht, dass an unseren Grenzen Friede herrscht (Losung)? Hat er eine unsichtbare Armee von Engeln mit feurigem Schwert, die alle Feinde abschrecken? Ich denke, er macht das so, wie es im Lehrtext heißt. Er schafft Frieden durch friedliche Herzen. Denn jeder Krieg beginnt in den Köpfen und Herzen von Menschen. Kaiser Wilhelm II, mit dem 1914 das ganze Kriegselend des 20. Jahrhunderts begann, wollte auch so eine schöne Flotte haben wie England und auch so reiche Kolonien wie die Belgier, Holländer, Franzosen und Engländer. Er wollte etwas gelten vor seinen russischen und englischen Verwandten auf ihren Thronen in Moskau und London, wollte Deutschland zur unumschränkten Weltmacht machen. Aber nach dem Ersten Weltkrieg und vielen Millionen Toten später war unser Land am Boden.
Zu allem Unglück wiederholte sich dieses Schauspiel rund 20 Jahre später, als Hitler und seine Nazis mit ihrem Raub- und Rassenkrieg Tod und Verderben über andere Völker, über Minderheiten und schließlich auch über uns Deutsche gebracht haben.
Jeder Streit und jeder Krieg beginnt in den Köpfen und Herzen der Menschen. Und da wird er auch beendet. Und da wird er auch verhindert. Und da entscheidet es sich, ob wir in sicheren Grenzen wohnen oder nicht. Ein Herz, das vom „Frieden Christi“ regiert wird (Lehrtext), ist nicht aggressiv, nicht gewaltbereit, blutdürstig. Ist nicht angefüllt mit Gier und Hass. Und selbst wenn die Regierenden nicht vom Frieden Christi regiert werden, können sie kaum Kriege vom Zaun brechen, wenn das Volk es nicht hinnimmt.
So hat letztlich jeder von uns Mitverantwortung für sichere Grenzen, für äußeren Frieden, für seinen inneren Frieden, für das friedliche Miteinander im Kleinen wie im Großen. Aber, so muss ich mich fragen, hast du denn seinen Frieden in deinem Herzen? Lässt du dich von dem regieren, der von sich selbst sagt: »Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig (Matthäus 11,29 und 21,5)«? Oder gibst du deinen negativen Gefühlen nach, deinen Vorurteilen, deinem Hochmut? Ja, das muss ich mich fragen, immer wieder, weil es so bequem ist, sich von seinen Emotionen treiben zu lassen und im Strom der großen Masse zu schwimmen. Doch ich soll und will Herz und Hirn einschalten, mich an Jesus orientieren und mich selbst zur Ordnung rufen.
Gebet: „Friede auf Erden“, so hast du, Herr, es durch deinen Engel in Bethlehem verkünden lassen. Doch wir, die wir uns nach dem Kind in der Krippe Christen nennen, müssen bekennen: Wir haben versagt. Wie viel Gewalt ging gerade von denen aus, die auf deinen Namen getauft waren! Doch du bist langmütig und holst uns aus unserem selbstverschuldeten Elend immer wieder heraus. Schenke uns Glauben an dich, den Barmherzigen und Sanftmütigen, dass unser Herz und Geist friedlich werden und wir im Frieden leben können. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, je ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer umfangreichen Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte das Glaubenswachstum am stärksten fördert.
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Kleine Übung: Nachdem du das gelesen hast, nimm dir noch ein paar Sekunden Zeit und frage dich: Welchen Gedanken will ich behalten? Dann atme ruhig und tief, schließe die Augen und mach dir bewusst: Jetzt, in diesem Augenblick umgibt mich Gott wie die Luft, die ich atme. Er hält mich mit seiner Kraft, wie die Sonne die Erde in ihrer Bahn hält. Er will auch in mir leben, um mir ganz nah zu sein. Ich öffne mich und lass ihn in mir wirken. So von ihm umhüllt und erfüllt, gehe ich meinen Weg.
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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