Losung: Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Sprüche 1,7
Lehrtext: Paulus schreibt: Wir lassen nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht. Kolosser 1,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
kurz und knapp: Es gibt verschiedene Wege, etwas zu erkennen, den Weg der Naturwissenschaften, den Weg der Philosophie, den Weg der Kunst, den Weg des Glaubens... Aus Sicht der Naturwissenschaften bin ich ein Zufallsprodukt der Evolution, aufgebaut aus Atomen, Molekülen, lebendig durch biochemische Prozesse u.s.w. Aus Sicht der Philosophie kann ich zum Beispiel sagen »Ich denke, darum bin ich« (Descartes) oder »Ich weiß, dass ich nichts weiß« (Sokrates) oder in mir ist ein »moralisches Gesetz« (Immanuel Kant) oder meine Erkenntnisfähigkeit ist bedingt und begrenzt durch die Bedingungen, die auf dem Planeten Erde herrschen (Erkenntnistheorie). Aus Sicht der Kunst ändert sich das Bild des Menschen fortwährend je nach den geschichtlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Aus Sicht des Glaubens bin ich von Gott gewollt, geschaffen, erhalten, geliebt, gerettet und erlöst. Aus dieser Sicht bin ich einzigartig, habe ich einen Würde, einen Wert, hat mein Leben ein Ziel und einen Sinn.
Jeder Erkenntnisweg hat seine Berechtigung und hilft mir, mich und meine Welt besser zu verstehen. Schließlich sind ja Verstand, Vernunft, Logik, Weisheit, Kreativität und Glauben Gaben, die Gott seinen Menschen geschenkt hat, und von denen allen wir Gebrauch machen sollen.
Im Lehrtext ist es Gottes Geist, der dich und mich mit Weisheit und Einsicht erfüllt. Nicht, damit wir mehr wissen als andere oder gescheiter wären als sie, sondern um seinen Willen immer besser zu erkennen. Denn seine Gebote haben für mich den Sinn, die Dinge zu unterlassen, die mir und anderen schaden und das zu tun, was meinen Mitmenschen und mir hilft, damit wir uns gemeinsam unseres Lebens freuen können, das er uns geschenkt hat.
Gebet: Herr, ohne dich, ohne Ehrfurcht vor dir, ohne dass man nach deinem Willen fragt, gibt es für uns Menschen keine Zukunft. Das wird mir immer klarer. Denn alle die Gaben, die du uns geschenkt hast, mit denen wir Erkenntnis gewinnen und uns Wissen aneignen, werden von uns Menschen allzu leicht missbraucht für egoistische Zwecke. Darum bitte ich dich, dass du unseren Verstand und unsere Vernunft leitest. Dass du uns Weisheit schenkst, die aus dem Glauben kommt. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, je ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer umfangreichen Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte das Glaubenswachstum am stärksten fördert.
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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