Losung: Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels. 1.Mose 28,17
Lehrtext: Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes 1,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
vielleicht hast auch du schon mal mit Gott etwas ganz Besonderes erlebt, vielleicht so etwas wie einen ‚heiligen Moment‘. Und dann weißt du auch bestimmt noch, wo das gewesen ist. Bei Jakob damals, Abrahams Enkel, war es ein Traum. Er befand sich auf der Flucht vor seinem Bruder Esau, den er schändlich hintergangen hatte genauso wie seinen blinden Vater Isaak (1. Mose 27). Und ausgerechnet dieser Betrüger träumt von einer Leiter, die bis in den Himmel reicht, auf der die Engel auf- und niedersteigen. Und oben steht Gott und sagt: »Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben... und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.« (1. Mose 28,13-15)
Jakob hat damals an dieser Stelle einen Gedenkstein aufgerichtet und später ist daraus Bethel, ein israelitisches Heiligtum entstanden. Mich wundert immer wieder aufs Neue an dieser Geschichte, dass Gott ausgerechnet mit dem Betrüger war und ihn segnete. Aber das ist eine andere Sache. Ja, Jakob hat die Worte, die damals Gott zu ihm gesprochen hatte, nicht vergessen und hat sie für immer mit dem Ort Bethel verbunden.
Wir verbinden heute das entscheidende Wort Gottes für uns und die gesamte Schöpfung mit dem Ort Bethlehem. Da ist sein Wort in Jesus Mensch gewordenen, das Wort voll Gnade und Wahrheit (Lehrtext).
Aber, wie gesagt, vielleicht hast du etwas ganz Besonderes, etwas Persönliches mit Gott erlebt, das deinen Glauben und dein Leben verändert hat. Dann geh, wenn es möglich ist, immer wieder einmal zu diesem Ort und denke an das Erlebte zurück. Das wird dich stärken.
Ich jedenfalls will weiterhin offen sein für besondere Erlebnisse mit Gott, wann und wo auch immer sie geschehen. Ich muss dazu kein Heiliger werden so wenig wie Jakob ein Heiliger war. Denn Gott kommt einem Menschen nahe, wann und wie und wo er will. Und er schaut dazu nicht zuerst in das polizeiliche oder kirchliche Führungszeugnis (wenn es das denn gäbe), sondern kommt ohne Ansehen der Person. Aber eins will ich noch sagen: Ein besonderes Erlebnis mit Gott ist etwas sehr Persönliches und nicht dazu geeignet, andere damit zu beeindrucken.
Gebet: Herr, mein Glaube lebt davon, dass du mich hin und wieder berührst und ich deine Nähe spüre. Schenke mir auch künftig diese Gnade. Schenke sie mir vor allem dann, wenn ich meine, dass du weit weg von mir seist oder ich von dir. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, je ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer umfangreichen Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte das Glaubenswachstum am stärksten fördert.
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Kleine Übung: Nachdem du das gelesen hast, nimm dir noch ein paar Sekunden Zeit und frage dich: Welchen Gedanken will ich behalten? Dann atme ruhig und tief, schließe die Augen und mach dir bewusst: Jetzt, in diesem Augenblick umgibt mich Gott wie die Luft, die ich atme. Er hält mich mit seiner Kraft, wie die Sonne die Erde in ihrer Bahn hält. Er will auch in mir leben, um mir ganz nah zu sein. Ich öffne mich und lass ihn in mir wirken. So von ihm umhüllt und erfüllt, gehe ich meinen Weg.
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
Vielen Dank für die guten und hilfreichen Worte und Impulse!
AntwortenLöschenNach meiner Erfahrung verbinde ich diese besonderen Orte der Gottesbegegnung auch mit anderen Menschen. Solch ein einzigartiges Erlebnis hatte ich selbst vor 4 Jahren während meiner Reha in der de'ignis Klinik. Mit einigen wenigen Mitpatienten von damals verbindet mich seitdem eine tiefe Freundschaft und ein gemeinsamer Glaubensweg, weil ich damals mit ihnen dieses Erlebnis teilen konnte! So ist für mich meine "Reha-Familie" zu diesem besonderen Ort der Begegnung mit Gott und seitdem als gemeinsame Weggefährten des Glaubens geworden.
Danke , danke ! Ich darf auch jemand von dieser "Reha-Familie " sein . Und für mich war diese Zeit auch sehr wichtig und ich durfte Gott so nah (auch in den Menschen) begegnen .
AntwortenLöschenIhre Auslegungen gehen jeden Tag mit mir in den Tag . Ganz lieben Dank für diese wertvolle Arbeit . Gott segne euch alle ! LG Manuela Ruhlandt
Ich danke Ihnen beiden, dass Sie hier Ihre Glaubenserfahrungen mit mir und anderen Leserinnen und Lesern teilen.
AntwortenLöschenJa, ich hatte ein solches besonderes Erlebnis, auf einer hohen Brücke in Nordnorwegen. Seitdem verstehe ich, wovon alte Mystiker wie Meister Eckhard oder Symeon der Neue Theologe schreiben. Jede Beschreibung reduziert es und auch die Rückkehr an den Ort würde es kaum wiederholen. Ich bewahre es einfach und bin dankbar dafür.
AntwortenLöschenGenauso ist es, ein kostbarer Schatz, eine wertvolle Erinnerung, die ich dankbar in meinem Herzen bewahre und die Gottes Liebe für mich in den Begegnungen und im Austausch mit meiner "Reha-Familie" widerspiegelt!
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