Losung: Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten
Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
1.Mose 2,15
Lehrtext: Man fordert nicht mehr von den Haushaltern, als
dass sie für treu befunden werden.
1.Korinther 4,2
Liebe Leserinnen und Leser unserer Losungsauslegungen,
ich freue mich, wenn in unserer Region in der warmen
Jahreshälfte Kühe draußen auf der Weide stehen dürfen. Ich freu‘ mich, wenn ich
sehe, dass Schweine einen großen Auslauf haben, in dem sie herumrennen und in
der Erde wühlen können. Mir geht das Herz auf, wenn ich im Sommer an Feldern
vorbeiradle, auf dem von der Sonnenblume über die Wicke hin zum Klatschmohn
alles wachsen darf. Das erinnert mich an den Garten Eden, ans Paradies. Und
dann denke ich mir: „Es könnte so einfach sein. Oder zumindest viel einfacher,
als es jetzt scheint. Wenn da nicht die Gier wäre, die uns dazu bringt, dem
Boden immer mehr abzuringen, die Kühe immer mehr Milch geben zu lassen,
die Schweine möglichst schnellwüchsig zu züchten. Wenn da nicht die Gier wäre.“
Das gilt für alle Bereiche unseres Lebens. Unsere Gier kann lebensbedrohlich
werden.
Vielleicht ist das das Kennzeichen eines ‚treuen
Haushalters‘: dass er seine Verantwortung übernimmt für das, was ihm anvertraut
ist. Und die Gier in seinem Herzen gar nicht erst groß werden lässt. In der
Gefahr stehen wir alle, das ist mir klar. Aber wir alle können auch darum
beten, dass wir entweder davor bewahrt werden oder – was ich tatsächlich bei
Menschen schon erlebt habe – dass wir davon geheilt werden. Weil wir das große
Ganze sehen lernen.
Gebet: Herr, du hast
die Welt geschaffen und hast sie uns anvertraut. Hilf uns, dass wir dein
Vertrauen neu rechtfertigen. Mach unser Herz heil, wo es zerfressen ist von
Gier und vom Immer-mehr-haben-wollen. Wir bringen uns damit sonst um unser
Leben. Schütze du uns vor uns selber, wo es nötig ist. Amen.
Herzliche Grüße aus Sommersdorf!
Elfriede Bezold-Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen