Losung: So richtet nun euer Herz und euren Sinn
darauf, den HERRN, euren Gott, zu suchen. 1.Chronik 22,19
Lehrtext: Lauft so, dass ihr den Siegespreis erlangt.
1.Korinther
9,24
Liebe
Leserin, lieber Leser,
der
Apostel Paulus war ohne Zweifel ein genialer Theologe. Wir Christen haben ihm tiefe
Einsichten in das Evangelium, in die frohe und gute Nachricht von Jesus zu
verdanken. Er prägt auch zu einem beträchtlichen Teil meinen Glauben, so wie er
auch den Glauben der Christenheit in den letzten 2000 Jahren geprägt hat. Doch
Paulus war kein Heiliger wie auch sonst niemand heilig ist. Er hatte seine
Schwächen und Grenzen.
Manche Schwäche war die Kehrseite seiner Stärke. So war er zum Beispiel sehr diszipliniert, hatte einen starken inneren Antrieb, sein Amt als Apostel und Missionar auszuüben, war auf seine Aufgabe fokussiert und war mit einem überdurchschnittlich hohen Energielevel ausgestattet. Mit diesen Stärken hatte er zunächst die ersten Christen blutig verfolgt. Dann, nach seiner Bekehrung, hat er damit andere für Christus gewonnen und Gemeinden gegründet.
Manche Schwäche war die Kehrseite seiner Stärke. So war er zum Beispiel sehr diszipliniert, hatte einen starken inneren Antrieb, sein Amt als Apostel und Missionar auszuüben, war auf seine Aufgabe fokussiert und war mit einem überdurchschnittlich hohen Energielevel ausgestattet. Mit diesen Stärken hatte er zunächst die ersten Christen blutig verfolgt. Dann, nach seiner Bekehrung, hat er damit andere für Christus gewonnen und Gemeinden gegründet.
Andererseits war seine Gesundheit nicht
die beste. In seinen Briefen deutet er an, dass er an Epilepsie leidet. Zwar war
er ein genialer Verfasser von theologischen Gedanken, aber im persönlichen
Kontakt war er kein mitreißender Redner. Er hatte in den ersten christlichen
Gemeinden Anhänger und Feinde. Zu seinen Schwächen gehörte auch die
Unduldsamkeit, wenn das Leben in den Gemeinden nicht so lief, wie er sich das
vorgestellt hatte.
Ab und zu schoss er mit seinen Gedanken
über das Ziel hinaus. Doch dann schrieb er wieder einen Satz wie diesen, der
für meinen Glauben zentral ist: »Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes,
die in Jesus Christus ist, keine Macht der Welt und auch nicht der Tod.« (Römer 8,39)
In dem Briefabschnitt an die Christen in
Korinth, aus dem der heutige Lehrtext kommt, nimmt er sich selbst zum Vorbild
für die Korinther. Er fordert sie auf, in dem Wettkampf des Glaubens, in dem
sie sich seiner Meinung nach befinden, gleich ihm um den Sieg zu kämpfen. Dabei
wird nicht klar, ob es Paulus um den Erfolg seiner Mission unter den Griechen
geht oder um seine eigene Seligkeit (»unvergänglichen Preis«, Vers 25).
Kampf
bis zum Umfallen
Was aber klar wird, ist sein Einsatz für
beides. Er lebt für diesen »Kampf« und will ihn unbedingt gewinnen. Dem ordnet
er wie ein Olympionike alles andere unter. Und darum schreibt er in Vers 27: »Ich
gebe alles für diesen Sieg und hole das Letzte aus meinem Körper heraus. Er
muss sich meinem Willen fügen. Denn ich will nicht andere zum Kampf des
Glaubens auffordern und selbst als untauglich ausscheiden.«
Aber was ist seine Motivation, sein
Antrieb? In Vers 16 schreibt er dazu: »Dass ich die rettende Botschaft
verkünde, ist allerdings kein Anlass, mich zu loben; ich muss es tun! Dieser Aufgabe kann ich mich unmöglich entziehen.
Sonst würde Gottes Strafe mich treffen.«
Druck
auf andere Christen
Mit diesen Sätzen übt Paulus einen großen Druck auf die Christen in Korinth aus und auf alle, die seitdem
seine Briefe gelesen haben. Er begeht den Fehler, den viele außergewöhnliche
Menschen begehen, aber auch Eltern und Lehrer, wenn sie anderen das gleiche abverlangen, wozu sie
selbst fähig sind. Aber längst nicht alle haben dazu die Energie und Kraft. Längst nicht alle haben diesen
inneren Antrieb, um nicht zu sagen dieses Getriebensein, das Paulus hatte. Und Gott sei Dank haben
auch nicht alle seine Angst.Wie passt das auch zusammen, auf
der einen Seite das Evangelium, die frohe und gute Botschaft von Jesus Christus
zu verkündigen und auf der anderen Seite Angst haben zu müssen, dass Gott strafe, wenn man dieser Aufgabe nicht gerecht wird?
Ich
muss nicht glauben, ich will
Ich finde schon auch, dass zum Glauben das
eigene Interesse kommen muss und der Wunsch, in ihm zu wachsen. Ich finde schon
auch, dass die Folge des göttlichen Glaubensgeschenkes sein sollte, die
Beziehung zu ihm zu pflegen, indem ich bete und auf sein Wort höre, ihm vertraue und danke. Das kommt auch darin zum Ausdruck, dass ich im
Rahmen meiner Kräfte zu anderen freundlich und hilfsbereit bin. Aber das kann
mir der Apostel Paulus nicht befehlen. Das will ich schon selbst gerne und
freiwillig tun, weil mich Gottes Liebe bestimmt und überzeugt.
Den »Siegespreis« muss ich nicht mehr
erreichen. Den hat längst ein anderer für mich gewonnen, Jesus Christus. Nicht
ich habe ihn gesucht, wie es die heutige Losung sagt, sondern er hat mich
gefunden. Er hat mich erlöst und lädt mich ein, mich neben ihn auf das
Siegertreppchen zu stellen und die Goldmedaille zu empfangen.
Gebet: Herr, wie gut, dass ich nicht glauben
muss, weil ich Angst habe, du würdest mich sonst strafen. Wie gut, dass du
nicht mir das Letzte abverlangst,
sondern dass du dir das Letzte
abverlangt hast für mich. Wie gut, dass ich dich nicht suchen musste, sondern dass du
mich gefunden hast. Wie gut, dass mich dein Evangelium bestimmt und nicht ein
gesetzlicher Zwang. Ja, ich glaube gerne und vertraue dir, weil ich deine Liebe
spüre und ich dich wieder lieben kann. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
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Guten Morgen Herr Löhr,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für diese Ermutigung und das kraftvolle Gebet.
Einen sonnigen Tag gefüllt mit geistigen Impulsen
wünscht Ihnen Sylvana
Vielen Dank für den guten Wunsch, liebe Sylvana.
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