Donnerstag, 2. April 2020

Von Gott beschenkt hl

LosungGott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder. Psalm 71,17

Lehrtext: Simeon nahm das Kind Jesus auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Lukas 2,28-30 

Liebe Leserin, lieber Leser,

der alte Simeon kann loslassen – endlich. Sein Glaube, seine Sehnsucht nach einem Zeichen von Gott wurde nicht enttäuscht. Seine schon trüben Augen sehen, was andere nicht sehen: Gott hat sein Versprechen erfüllt mit einem Kind. Er lässt seine Menschen nicht im Stich. Jetzt kann Simeon die Augen schließen und gehen. Er scheidet nicht in Bitterkeit, nicht enttäuscht, nicht mit einem Fluch. Er lobt Gott und „fährt in Frieden“ (Lehrtext).
     So möchte ich auch einmal aus der Welt gehen können. Aber das wird wohl nur dann so sein, wenn zuvor schon der Grundton in meinem Lebens die Dankbarkeit war.
     Die ersten zehn Tage der Ausgangsbeschränkungen sind um. Wie viele noch folgen werden, weiß ich nicht. Wie es danach sein wird in unserem Land, weiß ich nicht. Werde ich diese Zeit seelisch gut überstehen?
     Heute ist wieder ein sonniger Frühlingstag. Es wird wärmer. Vor meiner Haustür liegt das weite Altmühltal. Es lädt mich zu einem Spaziergang ein. Es lädt mich ein zu einem Wunder (Losung): Das Leben kehrt zurück. Die Schlehenknospen öffnen sich. Bald ist die Hecke weiß. Veilchen ducken sich unter Büschen. Darüber singt eine Lerche. Auf der Wiese am Dorfrand sucht ein Reiher Mäuse. Die beiden Storchenpaare sind zurückgekehrt und brüten auf ihren Heimatbäumen. Hummeln holen Nektar aus den Blüten des Lungenkrauts … „Leicht weht des Lebens Blütensieg im Wind.“ (Shalom Ben Chorin) Bald ist Ostern. Und ich schaue und horche und verstehe: Gott beschenkt mich. Und mir wird wieder leicht zumute.
     Dankbar gehe ich durch seine Welt; denn das ist sie und bleibt sie trotz aller schlechten Nachrichten in dieser Zeit. Zehn Tage noch, dann feiern wir die gute Nachricht und singen: »Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit; denn unser Heil hat Gott bereit‘.« Wenigstens dieses Ziel steht fest. Darauf gehe ich zu. Das hilft mir, die Zeit zu überbrücken.

Gebet: Herr, diese Zeit fordert mich heraus, den Lebensmut nicht sinken zu lassen. Ich
vermisse die Begegnungen mit anderen mehr, als ich mir das vorgestellt hatte. Umso mehr will ich mich nun an dich halten und mir bewusst machen, was ich dir auch in diesen Tagen alles verdanke. Darum will ich erhobenen Hauptes durch die Natur gehen und mich an deinen Wundern freuen. Amen

Ich grüße dich herzlich.

Hans Löhr

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Hier ein weiterer Gruß der Künstlerin Cornelia Grzywa:







1 Kommentar:

  1. Herzlichen Dank für die wohltuenden Worte und die aussagekräftigen Kunstwerke! Beides wärmt die Seele! Gott befohlen!

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