Losung: Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die
Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über
dir. Jesaja 60,2
Ich singe: (klick) »Im Dunkel unsrer Nacht entzünde das Feuer, das nie mehr verlischt, das nie mehr verlischt.« Währenddessen gehe ich durch den Mittelgang nach vorn zur Osterkerze und entzünde sie mit einem Streichholz.
Lehrtext: Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und
Salome kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne
aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes
Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war. Markus
16,2-4
Liebe Leserin, lieber Leser,
heute am Ostersonntag werde ich bei Sonnenaufgang in
unserer Kirche meine persönliche Osternacht feiern. Um dich daran teilnehmen
zu lassen, hier das Konzept mit Auslegung von Losung und Lehrtext:
5:30 Uhr Die Kirche ist noch dunklel. Ich stehe hinten
am Eingang und sage:
»Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.« (Losung, erster Teil)
»Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.« (Losung, erster Teil)
Ich singe: (klick) »Im Dunkel unsrer Nacht entzünde das Feuer, das nie mehr verlischt, das nie mehr verlischt.« Währenddessen gehe ich durch den Mittelgang nach vorn zur Osterkerze und entzünde sie mit einem Streichholz.
Ich sage dreimal: »Christus, Licht der Welt. Gelobt
sei Gott!«
Und fahre dann fort: »Siehe, Finsternis bedeckt das
Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr und seine
Herrlichkeit erscheint über dir.« (Losung, zweiter Teil)
Ich singe: »Christ
ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh
sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis. Wär er nicht erstanden, so wäre
die Welt vergangen; seit dass er erstanden ist, so loben wir den Vater Jesu
Christ! Kyrieleis. Halleluja (dreimal). Des sollen wir alle froh sein, Christ
will unser Trost sein. « (EG 99. Text und Melodie 12. Jahrhundert)
Ich erzähle den Lehrtext:
»Nur der Gesang eines einsamen Vogels kündigte den
kommenden Tag an, als sich noch in der Dunkelheit drei Frauen aufmachten, um
den toten Jesus in seiner Grabhöhle zu salben. Zwei Tage waren es her, dass er
am Kreuz gestorben ist. Da ist für sie eine Welt zusammengebrochen und mit ihr
die Hoffnung, die sie auf ihn gesetzt hatten und der Glaube, den er einst in
ihnen geweckt hatte. Alles was ihnen geblieben war, war die Liebe zu dem, der
nicht mehr ist. Und so wollten sie als letzten Dienst ihrer Liebe seinen
Leichnam mit duftendem Öl salben.
Doch wie sollten sie in die Höhle hineinkommen? Sie
war mit einem großen Stein verschlossen worden. Das hatten sie selbst gesehen.
Inzwischen wurde es immer heller und als sie nahe am Grab waren, ging hinter
ihnen glutrot die Sonne auf und tauchte alles in ein warmes Licht. Da sahen sie,
dass der Stein fort und das Grab leer war. Ein junger Mann war davor, der
sagte: »Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist euch vorausgegangen
nach Galiläa, wo einst alles begann. Geht auch ihr dorthin. Er wird mit euch
noch einmal neu beginnen.« Die Frauen waren erschreckt, verwirrt, verstört. Was
sollte das, das leere Grab und diese Botschaft? Sie konnten das lange nicht
begreifen.«
Stille
Ich singe ein Lied: »Auf,
auf mein Herz, mit Freuden nimm wahr, was heut geschicht; wie
kommt nach großem Leiden nun ein so großes Licht! Mein Heiland war gelegt da,
wo man uns hinträgt, wenn von uns unser Geist gen Himmel ist gereist.
Das ist mir anzuschauen ein rechtes Freudenspiel; nun
soll mir nicht mehr grauen vor allem, was mir will entnehmen meinen Mut zusamt dem
edlen Gut, so mir durch Jesus Christ aus Liebe erworben ist.« (Paul Gerhardt 1647, ein Jahr vor Ende des Dreißigjährigen Krieges)
Gedanken zur Losung:
Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.
Täglich taucht die Erde in den Nachtschatten der Sonne. Täglich tauchen
Menschen ein in Not und Leid. Kein Tag vergeht ohne Krieg. Keiner ohne
Krankheit und Angst. Kein Tag vergeht, ohne dass sich so viele Sorgen machen um
sich und ihre Lieben, vor dem was ist und was kommt. Manche sprechen sich
selbst Mut zu: „Es wird schon gut gehen. Ich darf jetzt nur die Nerven nicht
verlieren. Immer positiv denken. Hoffen wir das Beste.“ Aber kann ich mich auf
das verlassen, was ich mir selbst sage, was ich vielleicht nachsage, weil es
andere mir vorgesagt haben? Die gut gemeinten Worte anderer Menschen sind nicht
zu unterschätzen. Der Bundespräsident hat gestern eine wichtige Ansprache
gehalten, mit der er uns in Deutschland in dieser Krisenzeit Mut machen will,
jetzt nicht aufzugeben und noch so lange auszuhalten, bis die Kraft der Seuche
gebrochen ist und wir in ein normales Leben zurückkehren können. Er hat gedankt
für die vielen Zeichen der Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit in diesen
Wochen und hofft, dass davon auch nach der Krise etwas bleibt. Das waren gute
Worte, die jetzt gebraucht werden.
Aber auch der Bundespräsident ist nur ein Mensch und
versucht das zu sagen, was ein Mensch verantworten kann und was möglichst viele
in unserem Land annehmen können.
Doch als Christ höre ich noch etwas anderes, das ich
mir nicht selbst sagen kann. Das sich auch kein Mensch ausdenken kann. Da höre
ich die gute Botschaft aus der heutigen Losung: „Die Herrlichkeit des Herrn
geht auf über dir.“
Das ist es, was ich an Ostern hören will gerade in
diesem Jahr: ‚Nach jeder Nacht kommt wieder ein neuer Tag, ohne dass daran
jemand etwas ändern kann. Jedem Winter folgt ein neuer Frühling. Trauernde
werden wieder lachen. Kranke werden wieder gesund. Mutlose fassen neue
Zuversicht. Einsame werden nicht im Stich gelassen. Hilflosen wird geholfen.
Sterbende werden begleitet. Und Tote werden auferstehen. Die Osterbotschaft der
Bibel ermutigt mich, ins Licht zu schauen und nicht in die Dunkelheit zu
starren, auf Gott zu vertrauen und nicht auf die Menschen zu schimpfen.
Ich nehme es als sein Zeichen, dass er uns in diesen
bedrückenden Zeiten so wunderbare, belebende und herzerfreuende Frühlingstage
schenkt. Es kommt mir so vor, als würde er mit alledem sagen: Die Auferstehung
Jesu ist nicht nur eine Idee. Du findest darauf überall Hinweise, dass Finsternis,
Leid und Tod nicht das letzte Wort haben, sondern meine Liebe. Sie hat Jesus auf
die Erde gebracht. Sie lag für dich in der Krippe und hing für dich am Kreuz.
Wie kann ich wollen, dass meine Liebe stirbt? Sie lebt in Jesus und er in dir.
Und darum werde ich auch dich nicht im Tod lassen, wenn du einmal sterben
wirst. Denn nichts kann dich trennen von meiner Liebe, die in meinem Sohn Jesus
ist, keine Krankheit, kein Leid und auch nicht der Tod. Hab Vertrauen und fürchte dich nicht.
Ich singe: »Meine
Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht; Christus
meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.«
Ich bete: Herr, immer wieder wenn es Nacht wurde in meinem
Leben hast du mir dein Licht gebracht. Wenn ich nicht mehr wusste, wie es
weitergehen soll, hast du mir den Weg gezeigt. Wenn ich mir Sorgen gemacht habe
wegen meiner Lieben oder mir, hast du mich beruhigt und wieder froh gemacht.
Darum schaue ich bei allem, was mich bewegt und unsicher macht auf dich. Du
hast mein kleines Leben in deiner Hand und diese große Welt. Du weißt, warum
alles so ist, wie es ist. Nichts geschieht ohne deinen Willen. Darum wird
auch diese Krise wieder vergehen und wir werden unsere Freiheit und unser Leben
neu schätzen. Alles, was uns bedroht und Angst macht, wird vergehen, aber deine
Liebe wird bleiben. Amen
Ich singe:
Freunde,
dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig,
dass die Liebe bleibt? Dass das Leben nicht verging, so viel Blut auch schreit,
achtet dieses nicht gering in der trübsten Zeit.
Tausende zerstampft der Krieg, eine Welt vergeht. Doch
des Lebens Blütensieg leicht im Winde weht.
Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt,
bleibe uns ein Fingerzeig, wie das Leben siegt.« (EG 659 Shalom Ben
Chorin)
Ich bete: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name,
dein Wille geschehe …
Mein Gott, segne und behüte mich. Lasse dein Angesicht
leuchten über mir und sei mir gnädig. Erhebe dein Angesicht auf mich und gib
mir Frieden. Amen
Ich singe: »Wir wollen alle fröhlich
sein in dieser österlichen Zeit; denn unser Heil hat Gott bereit‘. Halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn.
Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist, dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. Halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn.« (EG 100, 1+2.; 14.-16. Jh.)
Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist, dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. Halleluja, gelobt sei Christus, Marien Sohn.« (EG 100, 1+2.; 14.-16. Jh.)
Der Herr ist auferstanden! Frohe Ostern.
Ihr / dein Hans Löhr
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Zitat: »Christen sind in dieser Welt fröhliche
Partisanen des lieben Gottes.« Karl Barth
Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Osterfest. R.aus Lauf
AntwortenLöschenFrohe Ostern !!
AntwortenLöschenEr ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!
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