Losung: Der HERR wird sich wieder über dich freuen,
dir zugut, wie er sich über deine Väter gefreut hat. 5.Mose 30,9
Lehrtext: Jesus spricht: Wenn ihr meine Gebote
haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten
habe und bleibe in seiner Liebe. Das habe ich euch gesagt, auf dass meine
Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde. Johannes 15,10-11
Liebe
Leserin, lieber Leser,
ein roter Faden, der sich durch meine Losungsauslegungen
zieht, ist die gute Nachricht, dass du bedingungslos von Gott geliebt wirst. Du
musst und kannst also nichts tun, um dir seine Liebe zu verdienen. Er schenkt
sie dir zu jeder Zeit. Doch das sind erst mal nur Worte. Stimmen sie auch?
Kannst du Gottes Liebe auch spüren, sodass sie dein Leben bestimmt, deine
Gefühle, Gedanken, deine Worte, dein Verhalten und nicht zuletzt deinen Glauben?
Darum lies bitte den Lehrtext noch einmal und frage dich: Wie verstehe ich ihn?
Als eine Bedingung oder als ein Geschenk? Verstehe ich ihn so, dass ich die
Gebote von Jesus halten muss, um von ihm geliebt zu werden? Oder werde ich
schon immer und auch künftig von ihm geliebt und geht es nur darum, mich seiner
Liebe zu öffnen, um sie zu spüren?
aufdrehen oder abdrehen
Ich verstehe den Lehrtext im Sinn des zuletzt Gesagten. Dazu
fällt mir ein etwas merkwürdiger Vergleich ein: Gottes Liebe ist wie das warme
Wasser der Dusche, das du am ganzen Körper spüren kannst. Es steht dir (unter
normalen Umständen) Tag und Nacht zur Verfügung. Es ist immer für dich da. Doch
du spürst es nur dann, wenn du es auch aufdrehst. Und dieses „Aufdrehen“ entspricht
dem, dass ich mich in meinem Leben an Jesus orientiere oder, wie es im Lehrtext
heißt, seine Gebote halte. Wenn ich von ihm nichts wissen will, wenn mir sein
Liebesgebot egal ist, habe ich den Fluss seiner Liebe und Freude abgedreht,
auch wenn sie mir weiterhin zur Verfügung stehen. Ob ich sie spüre oder nicht
liegt also nicht an ihm, sondern an mir.
Der Vergleich hat aber auch seine Grenzen. Das warme Duschwasser
hat seinen Preis. Gottes Liebe und Freude nicht. So wohltuend eine warme Dusche
ist, nehme ich sie nur wenige Minuten zu bestimmten Zeiten. Seine Liebe und Freude
aber soll mir immer gut tun, besonders wenn meine Seele friert. Sooft ich an
ihn denke, soll ich sie spüren, morgens, wenn ich die Augen aufschlage,
irgendwann während des Tages und abends, wenn ich sie wieder schließe. Glauben
heißt für mich, mir bewusst sein, dass er mich von allen Seiten umgibt und sie
über mich ausgießt. So bleibe ich in seiner Liebe und Freude, die er mir mit
Jesus schenkt.
Ich schließe diese Losungsauslegung mit dem Satz, mit dem ich
sie auch am 8. April beendet habe: Vertrauen, Liebe, Freude – das sind für mich die wesentlichen Empfindungen, die den Glauben
ausmachen. Nicht immer bin ich in gleicher Weise davon erfüllt. Dann spüre ich
aber, was mir fehlt. Dann suche ich wieder Gottes Nähe und mache mir bewusst,
dass er in Jesus bei mir ist.
Gebet: Herr, was kann ich mir mehr wünschen,
als dir zu vertrauen und dabei zu spüren, dass du mich liebst und dich über
mich freust? Darum frage ich nach dir und erlebe, dass ich mit dir verbunden
bin. Dabei vertraue ich auf deine Hilfe. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
P.S.: Manche werfen mir vor, dass ich nur ein „Wohlfühl-Evangelium“
verkündige. Dazu sage ich: Erstens heißt Evangelium auf Deutsch „Frohe
Botschaft“. Menschen, die diese Botschaft hören, sollen sich freuen und gut
fühlen können. Zweitens wurde oft und lange genug eine „Schlechtfühl-Botschaft“
verkündigt. Menschen hatten Gott gegenüber Angst, er könnte sie wegen ihres
Versagens und ihrer Sünden im Jüngsten Gericht zu ewigen Höllenqualen verdammen.
Andere lebten mit einem schlechten Gewissen der Kirche oder dem Pfarrer gegenüber,
weil sie den Erwartungen nicht völlig entsprachen, die an sie gerichtet wurden.
Und drittens mussten sich viele erst schuldig und minderwertig fühlen, bevor
ihnen die Kirche gegen Gehorsam, Spenden, Steuern und Bußleistungen Gottes
freie Gnade verkaufte.
Und zu dem Vorwurf, ich würde Gottes Gnade billig
machen, die doch durch Jesus am Kreuz teuer erkauft worden sei, sage ich:
Gottes Gnade ist ihrem Wesen nach weder billig noch teuer, sondern sein
Geschenk.
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Moin Hans Löhr,
AntwortenLöschenIch danke für die Frohen Botschaften.
Sie helfen mir aus den, von falschen Predigern,Priestern, Pfarrern, Lehrern, falsch beigebrachten Höllenqualen meines Lebens.
Ich stelle mich nun endlich gerne unter die Dusche der frohen Botschaft und Liebe Gottes.
Danke
Elisabeth
Guten Morgen Herr Löhr,
AntwortenLöschenich hoffe ganz sehr, dass Sie sich von Vorwürfen nicht entmutigen lassen. Sicher stimme ich auch nicht in allem mit Ihnen überein, aber Ihre Überzeugung regt mich zum Nachdenken an und ich mache wichtige Glaubensschritte. Wir werden doch alle durch unsere Erfahrungen beeinflusst und aufgrund unserer unterschiedlichen Perspektive sind wir eher subjektiv. Auch möchte ich mir nicht anmaßen, der absolute Bibelversteher zu sein. Letztendlich kennt nur Gott die korrekte "Übersetzung".
Also, vielen Dank, dass Sie Ihre Gedanken öffentlich teilen.
Bleiben Sie behütet und von Gott gesegnet.
Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt von
Sylvana
Vielen Dank für die Motivation.
AntwortenLöschenHallo Herr Löhr, ich möchte mich an dieser Stelle einmal für Ihre täglichen Andachten herzlich bedanken. Mich ermutigen sie jeden Tag. Sie haben mir geholfen aus meiner Glaubenkrise herauszukommen und meine Beziehung zu Jesus wieder neu aufleben zu lassen. Als ich früher in der Bibel gelesen habe, las ich stets nur Forderungen und Drohungen. Ja, ich weiß, dass hat mehr mit mir zu tun und weniger mit Gottes Wort. Aber nach einer langen Phase der Distanz zum Glauben, bin ich in erster Linie durch Ihre Andachten und Auslegungen Gott wieder nahe gerückt, konnte ich mein Herz wieder öffnen. Das ist doch wunderbar oder etwas nicht?
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Marianne
P.S.: Besonders hat mich der kleine Hinweis auf den Film mit Charlie Chaplin gefreut. Gott hat ganz bestimmt Humor, sonst hätten wir auch keinen. Marianne
AntwortenLöschenLiebe Marianne,
AntwortenLöschenIhr Kommentar freut mich. Danke.
Herzliche Grüße
Hans Löhr