Losung: Sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an
ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut. Daniel 6,24
Lehrtext: Wachet, steht im Glauben, seid mutig
und seid stark! 1.Korinther
16,13
Liebe
Leserin, lieber Leser,
lange
hatte man gedacht, die Daniel-Geschichten, aus denen die heutige Losung kommt,
seien historische Berichte. Doch es sind wundersame Heldensagen. In ihnen geht
es nicht darum, was war, sondern was sein soll: Dass auch die jungen
Generationen der Juden stolz sein sollen auf ihr Volk und auf ihren Gott. „Nehmt
euch den Daniel zum Vorbild“, sagen sie, „er war klug, fromm und im Glauben standhaft.
Darum hat ihn Gott aus der Löwengrube gerettet.“
Meinem Glauben zufolge ist Gottvertrauen
keine Währung, gegen die ich mir von Gott körperliche und seelische Unversehrtheit
eintauschen könnte. Es ist mehr so ein Grundgefühl in dem ich lebe. Damit gehe
ich auch durch schwierige Zeiten, die mir durchaus zusetzen können und aus
denen ich nicht immer unversehrt herauskomme. Davon zeugt manche Narbe an
meinem Körper und meiner Seele. Gottvertrauen hilft mir dann, solche Zeiten zu
bestehen und in ihnen nicht zu zerbrechen.
Appelle
und Drohungen?
Auch Paulus versucht in seinem Brief an
die ‚frischgebackenen‘ Christen in Korinth ähnlich wie im Danielbuch zum Glauben
zu motivieren (Lehrtext). Aber ob solche Appelle fruchten? Offenbar
war er sich da selbst nicht so sicher, weil er gleich noch eine fette Drohung
hinterher schickt: »Wenn jemand den Herrn nicht lieb hat, der sei verflucht.« (1. Kor. 16,22) Doch mit solchen Drohungen die Liebe zu
Jesus erzwingen zu wollen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt und
widerspricht dem Evangelium, der guten Botschaft, diametral. Nun ja, Paulus war
eben ein Hitzkopf. Man kann es ihm in seiner Situation nachsehen. Aber all
denen nicht, die diesen Satz später dazu missbraucht haben, anderen die Hölle
heiß zu machen.
Wie aber kann man andere dann zum Glauben
motivieren? Ich meine, mit dem eigenen Beispiel, wozu auch gehört, dass niemand
perfekt im Glauben ist. Sodann mit Glaubenserfahrungen, die man gemacht hat, und
von denen man erzählen kann. Auch damit, dass man seinen Glauben mit anderen
lebt, zum Beispiel mit Kindern und Enkeln betet, ihnen biblische Geschichten
erzählt und mit ihnen singt. Und nicht zuletzt damit, dass man immer wieder mal
über die Bibel nachdenkt und das eigene Leben in ihrem Licht betrachtet.
Gebet: Herr, ich danke dir für die vielen
Menschen, die auf je ihre Weise etwas zu meinem Glauben beigetragen haben. Den meisten war das gar nicht bewusst. Aber du hast durch
sie gewirkt. Wenn es in deinem Sinn ist, so lass auch mich Impulse geben, dass
andere in ihrem Glauben gestärkt werden. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
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Danke. Ja, sie helfen definitiv Glauben zu stärken. Ich bin für die Auslegungen sehr dankbar.
AntwortenLöschen"Der Gesang der 3 Männer im Feuerofen" (Apokryphen) ist auch sehr eindrücklich....Es gibt da sogar eine Motette davon, habe ich in meiner Jugend kennengelernt.
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse Wolfgang Guthke aus Potsdam