Losung: Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott?
Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. Psalm
115,2.3
Lehrtext: Gottes unsichtbares Wesen - das ist seine ewige Kraft
und Gottheit - wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen
an seinen Werken. Römer 1,20
Liebe Leserin, lieber Leser,
wo ist dein Gott? Ist er wirklich im Himmel? Irgendwo
über den Wolken in 800 Metern Höhe? Irgendwo im Universum, Lichtjahre von uns
entfernt? Was will ich mit einem solchen Gott, der weit weg ist und distanziert
über allem schwebt? Und was will er?
Nun gut,
ich kann den Verfasser von Psalm 115 schon verstehen. Er will gegenüber den
sogenannten Heiden sagen: ‚Unser Gott ist dem Zugriff von Menschen entzogen. Sein
Machtbereich ist nicht auf das Reich der Israeliten beschränkt, sondern
universal. Und was er will, das tut er auch.‘
Ja, so sehe
ich das auch. Ich kann Gott nicht für mich beanspruchen, nicht für meine
Interessen einspannen und irgendwie auf ihn einwirken, sodass er nicht mehr
tut, was er will, sondern was ich will. Aber ich glaube auch, dass er
nicht weit weg ist, sondern mir und dir so nahe, wie kein anderer Mensch sein
kann. Gott ist da. Das Zeichen für diese Glaubenswahrheit ist die Krippe und
das Kreuz.
Aber auch
das ist ein Zeichen für sein Wirken: Heute habe ich am Südrand des Waldes die
ersten Schlehenblüten entdeckt. Und am Spätnachmittag habe ich mir mit dem
Fernglas den noch etwas blassen, aber deutlich sichtbaren Halbmond mit seinen
großen Kratern angesehen. Zwei Beispiele von Wundern ohne Zahl, an denen man „seit
der Schöpfung der Welt Gottes ewige Kraft an seinen Werken ersehen kann“ (Lehrtext).
Im
Vergleich zu uns heute hatte Paulus von den Werken Gottes noch verhältnismäßig
wenig Ahnung. Er wusste nichts von Atomen und Molekülen und auch nichts von
Galaxien und galaktischen Superhaufen mit ihren unvorstellbar massereichen schwarzen
Löchern. Er wusste nichts von Viren und Klima. Aber was er um sich herum sah,
genügte bereits, dass er Gottes Schöpfermacht erkannte. Wie viel mehr müssten wir sie erst erkennen, die wir so viel
mehr wissen können, wenn wir nur wollen. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu
sein. Für viele führen die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht zum Lob Gottes,
sondern zur Gleichgültigkeit.
Gott des Glaubens und nicht der Religionen
Gott des Glaubens und nicht der Religionen
Aber auch
ich glaube nicht an Gott, weil ich mehr Informationen über die Welt habe als
alle meine Vorfahren, sondern weil ich ihm vertraue. Er ist nicht ein x-beliebiger
Gott, wie man ihn in der jüdischen, christlichen, muslimischen, buddhistischen,
hinduistischen usw. Religion verehrt. Er ist nicht der Gott der Religionen,
sondern des Glaubens. Das zu erkennen, habe ich lange gebraucht. Der Gott des Glaubens
aber begegnet mir in dem Menschen Jesus Christus. Er braucht keine Riten und
Rituale, keine Kirchen und Konfessionen, keine Vorschriften und Organisationen.
Er braucht überhaupt keine religiösen Aktivitäten. Sie beeindrucken ihn nicht.
Er braucht gar nichts. Aber ich brauche ihn ganz und gar. Dazu ist er in Jesus
gekommen. Dazu ist er da für dich und für mich, heute und morgen, in
Krisenzeiten und in normalen Zeiten. Und wenn Konfessionen und Kirchen und
Religionen das vermitteln und so den Menschen dienen, dann haben auch sie eine
gewisse Existenzberechtigung.
Gebet: Herr, deine
ewige Kraft, die das unermessliche Universum hervorgebracht hat, wirkt auch in
mir. Durch sie erhältst du mich am Leben solange du willst. Lass mich sie im
Erwachen der Natur erkennen, aber mehr noch in der Auferstehung Jesu Christi
von den Toten. Amen
Ich grüße dich herzlich und wünsche dir ein gesegnetes
Wochenende!
Hans Löhr
p.s. Ich freue mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige Programm einfügen.
In diesem Blog finden Sie über 3000 Losungsauslegungen. Kontakt: hansloehr@yahoo.de
Hier ein weiterer Gruß der Künstlerin Cornelia Grzywa
an alle Leserinnen und Leser dieses Blogs:
Wo ist Gott?
AntwortenLöschen(Frei zitiert aus dem Buch "Sophies Welt")
Ein Astronaut und ein Gehirnchirurg unterhalten sich.
Sagt der Astronaut:
"Ich bin schon zum Mond und noch weiter gereist, bin über Wolken hinweg bis in die Galaxis gereist. Aber nirgends habe ich diesen Gott gesehen. "
Daraufhin der Gehirnchirurg:
"Ich habe schon zig tausende von Köpfen geöffnet und Gehirne operiert. Und ich habe noch nie auch nur einen Gedanken gefunden. Und trotzdem weiß ich, dass es sie gibt."
Das Wesentliche ist eben manchmal für für die Augen unsichtbar ;)