Samstag, 4. April 2020

Wo ist dein Gott? hl

LosungWarum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. Psalm 115,2.3


Lehrtext: Gottes unsichtbares Wesen - das ist seine ewige Kraft und Gottheit - wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken. Römer 1,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

wo ist dein Gott? Ist er wirklich im Himmel? Irgendwo über den Wolken in 800 Metern Höhe? Irgendwo im Universum, Lichtjahre von uns entfernt? Was will ich mit einem solchen Gott, der weit weg ist und distanziert über allem schwebt? Und was will er?
     Nun gut, ich kann den Verfasser von Psalm 115 schon verstehen. Er will gegenüber den sogenannten Heiden sagen: ‚Unser Gott ist dem Zugriff von Menschen entzogen. Sein Machtbereich ist nicht auf das Reich der Israeliten beschränkt, sondern universal. Und was er will, das tut er auch.‘
     Ja, so sehe ich das auch. Ich kann Gott nicht für mich beanspruchen, nicht für meine Interessen einspannen und irgendwie auf ihn einwirken, sodass er nicht mehr tut, was er will, sondern was ich will. Aber ich glaube auch, dass er nicht weit weg ist, sondern mir und dir so nahe, wie kein anderer Mensch sein kann. Gott ist da. Das Zeichen für diese Glaubenswahrheit ist die Krippe und das Kreuz.
     Aber auch das ist ein Zeichen für sein Wirken: Heute habe ich am Südrand des Waldes die ersten Schlehenblüten entdeckt. Und am Spätnachmittag habe ich mir mit dem Fernglas den noch etwas blassen, aber deutlich sichtbaren Halbmond mit seinen großen Kratern angesehen. Zwei Beispiele von Wundern ohne Zahl, an denen man „seit der Schöpfung der Welt Gottes ewige Kraft an seinen Werken ersehen kann“ (Lehrtext).
     Im Vergleich zu uns heute hatte Paulus von den Werken Gottes noch verhältnismäßig wenig Ahnung. Er wusste nichts von Atomen und Molekülen und auch nichts von Galaxien und galaktischen Superhaufen mit ihren unvorstellbar massereichen schwarzen Löchern. Er wusste nichts von Viren und Klima. Aber was er um sich herum sah, genügte bereits, dass er Gottes Schöpfermacht erkannte. Wie viel mehr müssten wir sie erst erkennen, die wir so viel mehr wissen können, wenn wir nur wollen. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Für viele führen die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht zum Lob Gottes, sondern zur Gleichgültigkeit.

Gott des Glaubens und nicht der Religionen

     Aber auch ich glaube nicht an Gott, weil ich mehr Informationen über die Welt habe als alle meine Vorfahren, sondern weil ich ihm vertraue. Er ist nicht ein x-beliebiger Gott, wie man ihn in der jüdischen, christlichen, muslimischen, buddhistischen, hinduistischen usw. Religion verehrt. Er ist nicht der Gott der Religionen, sondern des Glaubens. Das zu erkennen, habe ich lange gebraucht. Der Gott des Glaubens aber begegnet mir in dem Menschen Jesus Christus. Er braucht keine Riten und Rituale, keine Kirchen und Konfessionen, keine Vorschriften und Organisationen. Er braucht überhaupt keine religiösen Aktivitäten. Sie beeindrucken ihn nicht. Er braucht gar nichts. Aber ich brauche ihn ganz und gar. Dazu ist er in Jesus gekommen. Dazu ist er da für dich und für mich, heute und morgen, in Krisenzeiten und in normalen Zeiten. Und wenn Konfessionen und Kirchen und Religionen das vermitteln und so den Menschen dienen, dann haben auch sie eine gewisse Existenzberechtigung.

Gebet: Herr, deine ewige Kraft, die das unermessliche Universum hervorgebracht hat, wirkt auch in mir. Durch sie erhältst du mich am Leben solange du willst. Lass mich sie im Erwachen der Natur erkennen, aber mehr noch in der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Amen

Ich grüße dich herzlich und wünsche dir ein gesegnetes Wochenende!

Hans Löhr

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1 Kommentar:

  1. Wo ist Gott?

    (Frei zitiert aus dem Buch "Sophies Welt")

    Ein Astronaut und ein Gehirnchirurg unterhalten sich.
    Sagt der Astronaut:
    "Ich bin schon zum Mond und noch weiter gereist, bin über Wolken hinweg bis in die Galaxis gereist. Aber nirgends habe ich diesen Gott gesehen. "
    Daraufhin der Gehirnchirurg:
    "Ich habe schon zig tausende von Köpfen geöffnet und Gehirne operiert. Und ich habe noch nie auch nur einen Gedanken gefunden. Und trotzdem weiß ich, dass es sie gibt."

    Das Wesentliche ist eben manchmal für für die Augen unsichtbar ;)

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