Mittwoch, 22. April 2020

schockiert und erleichtert hl

Losung: Ich schwor dir's und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, und, du wurdest mein. Hesekiel 16,8

Lehrtext: Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Galater 3,26

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennst du das Kapitel 16 des Hesekiel-Buchs, aus dem auch die heutige Losung kommt? Dieser Bibelabschnitt hat schon viele Leserinnen und Leser geschockt. Aus Jugendschutzgründen hat man ihn auch nicht im Konfirmanden- oder im Religionsunterricht behandelt. Und dennoch steht dieses Kapitel in der Bibel unter der Überschrift „Jerusalem, die treulose Frau“. Es enthält die vielleicht flammendste Anklage Gottes gegen das Königtum Juda mit der Hauptstadt Jerusalem. Ich empfehle jedem, sich die Zeit zu nehmen und es zu lesen und zwar bis ganz zum Schluss. Hier ist der (klick) Link zu diesem Kapitel.
     Nein, dieses Kapitel ist nicht frauenfeindlich, auch wenn manche das so meinen. Viele, vielleicht sogar die meisten Soldaten haben in den Kriegen der Menschheit weitaus abscheulichere Gräueltaten begangen als eine Frau, die sich wahllos mit anderen Männern einlässt. Doch die gute Nachricht, also das Evangelium dieser Geschichte, sagt: Das Versagen, die Schuld, die Verbrechen von Menschen mögen unfassbar groß sein. Gottes Barmherzigkeit ist größer. Sie übersteigt mein Verständnis. Ich komme da nicht mehr mit. Aber dann bin ich doch auch wieder froh, dass der barmherzige Gott mich nicht verloren gibt, wie sehr ich auch versage und schuldig werde.
     Ja, du und ich, wir sind »durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus« (Lehrtext) und bleiben das. Daran kann nichts und niemand mehr etwas ändern. Nicht einmal wir selbst. Ohne Glauben kann ich das nicht glauben. Ohne Glauben weiß ich nichts davon, obwohl auch die seine Kinder sind, die nicht oder anders glauben. Das ist, wenn man so will, der einzige Vorteil, den die Glaubenden gegenüber anderen haben: Sie können darauf vertrauen, dass sie Gott zum Vater haben und seine Söhne und Töchter sind. Und das, liebe Leserin, lieber Leser, wirkt sich spürbar auf unser Leben aus.    
    
Gebet: Herr, deine Barmherzigkeit ist göttlich. Du machst sie nicht abhängig von meinen menschlichen Schwächen und Stärken. Tief in mir spüre ich schon manchmal den Wunsch, du möchtest den Überheblichen und vor allem den Grausamen strafen. Aber dann schäme ich mich wieder dafür, weil solche Wünsche erbärmlich sind und dir zuwider. Sei und bleibe du barmherzig mit mir, damit ich vor dir bestehen kann. Amen

Herzliche Grüße!

Ihr / dein Hans Löhr


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1 Kommentar:

  1. Drum vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
    Elisabeth

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