Losung: HERR, gedenke doch an deinen Bund mit uns
und lass ihn nicht aufhören! Jeremia
14,21
Lehrtext: Gott ist treu, durch den ihr berufen seid
zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. 1.Korinther 1,9
Liebe
Leserin, lieber Leser,
»Denke doch daran, dass wir den Bund der Ehe eingegangen sind
und löse ihn nicht wieder auf. Denke daran, dass du mir Liebe und Treue
versprochen hast und ich dir.« Ob ein solcher Appell noch etwas hilft, wenn die
Ehe am Zerbrechen ist? Falls du schon eine gescheiterte Partnerschaft hinter
dir hast, dann weißt du auch, wie schmerzvoll das ist. Von den Kindern will ich
erst gar nicht reden, die auch dann noch unter der Trennung der Eltern leiden,
wenn sie selbst schon aus dem Gröbsten raus sind.
Der Bund der Ehe
sollte allen eine gewisse Sicherheit bieten, so dass die Partner auch in Krisenzeiten
zusammenbleiben. Doch was Menschen zusammenbinden, können sie auch wieder
zerreißen. Deshalb ist ein Eheversprechen auch ein Versprechen und keine Garantie.
Wenn dann der Bund gelöst wird, geht wenigstens die Welt nicht gleich unter,
zumindest nicht in unserer Zeit. Dazu hat für den schlimmsten Fall der Staat
ein soziales Netz geknüpft, um den Absturz ins Bodenlose zu verhindern.
Vor einem solchen Absturz
fürchtete sich der Prophet Jeremia, falls Gott den Bund mit seinem Volk wieder
lösen sollte. Dann wäre es schutz- und hilflos gewesen. Deshalb richtet er
in der heutigen Losung diesen Appell an Gott und sagt: »Denk an den Bund, den
du mit uns geschlossen hast, und löse ihn nicht auf!«
Doch anders als
bei einem menschlichen Eheversprechen ist, was Gott sagt, kein Versprechen, keine
Absichtserklärung, sondern eine Garantie. Er
war es, der von sich aus nicht nur mit seinem Volk zur Zeit des Alten
Testaments, sondern mit jedem Menschen einen unauflöslichen Bund geschlossen
hat. Daran hält er sich unabhängig davon, ob der Mensch sich daran hält. Er
steht zu seiner Liebe und Treue (Lehrtext) unabhängig davon, ob
wir, du und ich, dazu stehen.
Das hat er uns in
Jesus gezeigt, der an seiner Liebe und Treue zu uns Menschen noch am Kreuz
festgehalten hat. Nein, er hat das nicht nur versprochen. Er hat dieses
Versprechen bis in den Tod gehalten und erfüllt. Menschliche Bündnisse,
Verbindungen und Ehen mögen zerbrechen. Gott aber garantiert für seinen Bund.
Das ist mein Rückhalt.
Gebet: Herr, was meinen Glauben und meine
Bekenntnisse zu dir betrifft, muss ich zweifeln. Ich kann nicht dafür
garantieren, dass es dabei unter allen Umständen bleibt. Was aber deine Liebe
und Treue betrifft, muss ich nicht zweifeln. Du stehst zu dem, was du sagst. Du
hältst, was du versprichst. Du garantierst für dein Wort mit deinem Kreuz. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
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