Losung: Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade! Micha 7,18
Lehrtext: Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Römer 8,32
Liebe
Leserin, lieber Leser,
hast
du Grund, diese Welt, in der wir beide leben, gut zu finden? Ich nicht. Zu
viele Menschen und Tiere leiden unter dem Menschen. Aus Habgier und Machtgier zerstört
er seine eigenen Lebensgrundlagen und die seiner Kinder und Enkelkinder. Zu
viele schreien ihren Hass hinaus, belügen sich und andere mit ihren
Verschwörungstheorien und schmieren ihre Feindbilder.
Stopp!
Das reicht.
Denn
ich habe Grund, diese Welt gut zu finden, nicht weil wir Menschen so gut wären
oder weil alles zum Besten stünde, sondern weil Gott sie gut geschaffen hat. So
steht es auf den ersten Seiten der Bibel. Doch das allein würde mich noch nicht
überzeugen.
Ich
glaube, was ich an Jesus sehe: Er hat diese arge Welt mit allem, woran und
worunter Menschen leiden, bis zum letzten Augenblick geliebt, obwohl er am Kreuz Grund genug gehabt hätte, sie zu verfluchen. Genauer: An ihm wird deutlich, dass Gott
in ihm diese Welt liebt, auch dich
und mich. Und diese göttliche Liebe ist es, die die Welt trotz allem gut macht.
Gott liebt sie und uns Menschen zu ihrem, zu unserem Besten.
Mit
diesem Glauben will auch ich diese Welt gut finden und sie lieben. Ich weigere
mich, vielleicht sogar wider besseres Wissen, sie zum Teufel gehen zu lassen,
weil ich glaube, dass Gott sie nicht zum Teufel gehen lässt.
Lieben
ist mehr als vergeben. Ist mehr als „nicht ewig am Zorn festhalten“ (Losung). Lieben ist
mehr, als das eigene Kind für dich und für mich zu opfern (Lehrtext). Lieben ist, sich
selbst zu "dahinzugeben", statt andere die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen.
Nach
dem Evangelisten Johannes sagt Jesus: »Niemand hat größere Liebe als die, dass
er sein Leben lässt für seine Freunde.« (Johannes 15,13) Das klingt
gut. Doch Johannes hat das Wichtigste übersehen. Wenn man sich in das Leben,
Leiden und Sterben Jesu vertieft, dann muss der Satz heißen: »Niemand hat
größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Feinde.« Das ist die göttliche Liebe, um die es geht, wozu wir
Menschen nicht in der Lage sind. Ich jedenfalls nicht. Und mit dieser Liebe
liebt Gott die Welt und dich und mich und alle anderen auch.
Sie
wurde endgültig am Kreuz sichtbar, wo Gott nicht Jesus, sondern sich in
ihm selbst geopfert hat. So hat er sich und seine Liebe in und mit Jesus uns allen
geschenkt. So hat er uns alles
geschenkt. Das hat Paulus in seinem zweiten Brief an die Korinther genauer und
unmissverständlicher ausgedrückt als im Lehrtext. Dort heißt es: »Denn Gott war
in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber.« (2. Kor. 5,19-21) Ihm, so
verstehe ich das Evangelium, ging es nicht um das Blutopfer seines Kindes,
sondern um die Liebe zu uns Menschen und seiner Schöpfung. Diese gute Nachricht
hält mich dazu an, auch selbst diese Welt und meine Mitmenschen zu lieben und vor allem den, der selbst Liebe ist (1. Joh. 4,16).
Gebet: Herr, es ist
nicht vernünftig zu sagen, dass diese Welt gut ist. Und das weißt du selbst am
besten. Doch dir geht es nicht um die Vernunft, sondern darum, dass du deiner
Schöpfung und uns Menschen treu bleibst und mit deiner Liebe heilst und
versöhnst, was krank und kaputt ist. Das ist meine Hoffnung für diese Welt, für
meine Kinder und Enkel und nicht zuletzt auch für mich. Daran will ich
festhalten und dich um die Kraft bitten, ebenfalls zu lieben selbst wenn es unvernünftig ist. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr
/ dein Hans Löhr
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