Mittwoch, 3. Februar 2021

Woran hängt dein Herz? hl

Losung: Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Jeremia 16,20

Lehrtext: Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. 1.Johannes 5,20

Liebe Leserin, lieber Leser,

Martin Luther hat im Großen Katechismus auf geradezu klassische Weise erklärt, wer Gott ist: »Woran du aber dein Herz hängst, das ist dein Gott.« Nun, Luther liebte auch seine Frau und seine Kinder und hing mit seinem Herzen gewiss auch an ihnen. Doch sie waren für ihn nicht das Allerwichtigste im Leben. Das war der, der ihm Frau und Kinder geschenkt hatte und dazu das Leben und den Glauben. Denn ohne ihn gäbe es nichts, woran man sein Herz hängen könnte.

Der wichtigste Gott heute ist zumindest in den reichen, westlichen Staaten der Mensch selbst. Entweder werden andere vergöttert: Popstars, Filmstars und Fußballstars, Künstler, Chefs, Wissenschaftler, Models, Mitglieder von Königshäusern und was sonst noch die Titelseiten von Illustrierten bevölkert. Oder man vergöttert sich selbst und seine Bedürfnisse, zumindest so lange, wie es einem gut geht und keine größeren Probleme ihre Schatten werfen.

Doch das ändert sich, wenn man sich nicht mehr mit Äußerlichkeiten betäuben kann. Wenn dann doch irgendwann die Fragen aufkommen: Welchen Sinn hat das alles? Wozu bin ich auf der Welt? Wohin geht die Reise? Was bin ich wert? 

Doch wo kann ich die Antwort finden? Plötzlich liegt da ein Neugeborenes in einem Futtertrog inmitten der Pisse  von Ochs und Esel, in einem zugigen, stinkenden Stall. Und als es ein erwachsener Mann geworden ist, hängt er ohnmächtig am Kreuzgalgen blutend, leidend, sterbend. Und eine kleine Schar seiner Anhänger behauptet: „Dieser Jesus ist Gottes Sohn, er ist von den Toten auferstanden, ja, in ihm begegnet uns Gott.“

Kann man das glauben? Nein, nach vernünftigen Maßstäben nicht. Da spricht zu vieles dagegen. Doch seitdem geschieht immer wieder etwas Seltsames. Die Geschichte von Jesus überwältigt Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten und zieht sie in ihren Bann. Und plötzlich erkennen sie sich in ihm als die, die sie sein sollten, mehr noch, als die, die sie sind: Gottes geliebte Kinder. Und plötzlich erkennen sie in ihm Gott als den barmherzigen und fürsorglichen Vater. Und plötzlich hängt ihr Herz an ihm. Und sie können nicht anders, als von ihm zu erzählen mit Worten und Taten, mit Liedern, Bildern und Geschichten, erfüllt von einem Geist, der nicht von dieser Welt ist. Sie müssen ihn einfach lieben.

Gebet: Herr, kannst du nicht so ein Gott sein wie in anderen Religionen? Doch ich ahne, du bist nicht ein Supermensch, den ich mir an den Himmel projiziere. Du bist der ganz Andere, der meine Maßstäbe zerbricht. Du begegnest mir nicht in Macht und Glanz, sondern zeigst dich in den Geringsten deiner Menschenkinder. Du bist der wahre Gott, der die Versager liebt, der leidet, stirbt und so den Tod besiegt. An dich will ich mein Herz hängen. Da soll es bleiben. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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