Losung: Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen. Sprüche 3,7
Lehrtext: Ein jeder prüfe sein eigenes Werk. Galater 6,4
Liebe
Leserin, lieber Leser,
was ist schon „weise“, was ist schon „klug“? Schwierig. Kommt manchmal auf die Umstände
an. Einmal ist es weise, diplomatisch zu sein und nicht auf seinem Standpunkt
zu beharren. Ein anderes Mal ist es klug, die eigene Meinung deutlich zu
vertreten und sich für eine bestimmte Sache nachdrücklich einzusetzen.
Doch,
ich will schon klug handeln und mich klug verhalten. Und auf ein bisschen Weisheit
möchte ich auch nicht verzichten. Doch es wäre unklug, dabei überheblich zu sein.
Klug und weise aber ist es auf jeden Fall, das Böse zu meiden und bei meinen Entscheidungen
nach Gott zu fragen: Was kann ich guten Gewissens vor ihm vertreten, was nicht?
Klug
und weise ist auch, wer fähig ist, über sein eigenes Verhalten kritisch
nachzudenken und es gegebenenfalls zu ändern. Wer zur Selbstkritik in der Lage
ist, zeigt damit seine soziale Intelligenz. Wer Schwächen und Fehler
eingestehen kann, erscheint nur in den Augen derer schwach, die selber schwach
sind. In Wirklichkeit ist er sympathisch und stark.
Und
dann hat noch jeder Mensch so seine blinden Flecken und bemerkt manche Eigenheiten,
Fehler und Schwächen nicht, die andere an ihm bemerken. Über Vieles sehen die
anderen hinweg. Und wenn er dann doch einmal Rückmeldung bekommt, wäre es klug
und weise, das anzunehmen und zu beherzigen.
Unklug
und nicht weise ist es allerdings, mit sich selbst ständig unzufrieden zu sein
und sich wegen vermeintlicher oder tatsächlicher Schwächen und Makel selbst niederzumachen.
Besser, du stellst dich vor den Spiegel und lächelst dich an, als dass du dir die Zunge rausstreckst.
Warum
immer so angestrengt, perfektionistisch und gestresst? Geht‘s nicht auch
entspannter? Ich glaube, wer zu ehrlicher Selbstkritik fähig ist, der ist auch mit
anderen barmherziger. Und wer im Glauben Gottes Barmherzigkeit erfährt, ist
auch mit sich selbst nachsichtiger. Und genau darum geht es doch, wenn man mit
sich und den anderen gut auskommen will, meint
Ihr
/ dein Hans Löhr
Gebet:
Täglich zu singen Ich danke Gott, und freue mich Dass ich die Sonne, Berg und Meer, Und dass mir denn zumute ist, Ich danke Gott mit Saitenspiel, Auch bet' ich ihn von Herzen an, |
Denn Ehr' und Reichtum treibt und bläht, Und all das Geld und all das Gut Und die sind doch, bei Ja und Nein! Gott gebe mir nur jeden Tag, (Matthias Claudius, 1777, Sämtliche Werke III. Teil) |
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