Sonntag, 7. Februar 2021

Landstreicher auf dem Lebensweg hl

Losung: Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich! Jesaja 65,1

Lehrtext: Der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Lukas 14,23

Liebe Leserin, lieber Leser,

niemand muss Gott suchen, niemand nach ihm fragen, niemand ihn bitten (anrufen), niemand bei ihm anklopfen und um Einlass bitten. Er lässt sich suchen. Er lässt sich finden. Er sagt: "Hier bin ich!“ Und wiederholt das für alle, die das nicht gehört haben oder nicht gleich verstehen: "Hier bin ich!" Damit stellt er sich sozusagen vor. Denn "Hier bin ich!“ oder "Ich bin da!" - das ist mehr als eine Aussage. Das ist sein Name (= Jahwe) , sein Wesen. Das erst macht ihn für dich und für mich zu Gott.

Der "HierBinIch" erwartet nicht, dass ich ihm meine Aufwartung mache. Der "IchBinDa" lädt mich herzlich und nachdrücklich zu sich ein (= nötigen) und dich auch. Jesus ist dem Lehrtext zufolge jener "Diener", der uns beide im Namen Gottes einlädt.

Wozu? Zum Gericht? Nein, zu einem Festmahl! Und wer sind wir beide, dass er uns würdigt, seine Gäste zu sein? Landstreicher, solche von den "Zäunen" (Lehrtext). Solche, die von keinem anderen  Gott eingeladen werden (wenn es denn einen gäbe), weil wir nicht die Bedingungen dafür erfüllen. Auch nicht die Bedingungen des Gottes, den sich viele Christen vorstellen und der aus meiner Sicht mit dem barmherzigen Vater Jesu Christi wenig gemein hat.

Worum also geht es im Glauben? Dass ich Gebote erfülle und Erwartungen entspreche? Dass ich Sünden meide und ein Leben nach dem Katechismus oder der kirchlichen Lebensordung (die gibt es für Evangelische wirklich) führe? Oder geht es zuersteinmal darum, dass ich, ein Landstreicher auf dem Lebensweg, mich von Gott in Jesus finden und einladen lasse und zu ihm komme?

Für mich geht es genau darum: Ich möchte Gott und das Leben mit ihm nicht verpassen. Ich würde einfach zu viel vermissen, was mir wichtig geworden ist. Allem voran seine Liebe und mein Gottvertrauen. Allein schon diese beiden 'Dinge' machen mich froh und reich.

Gebet: Herr, was kann ich mir denn mehr von dir wünschen, als dass du da bist? Solange ich das glauben, solange ich darauf vertrauen kann, ist alles gut. Amen

Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag!

Hans Löhr



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