Losung: Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht. Psalm 62,9
Lehrtext: Es begab sich
aber zu der Zeit, dass Jesus auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb
über Nacht im Gebet zu Gott. Lukas 6,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
manchmal bete ich am Morgen gar nicht. Irgendwie
hab ich’s vergessen und stolpere einfach so in den Tag. Wenn ich es merke, hole
ich es nach. Und dann ärgere ich mich auch ein bisschen über mich, weil ich
doch weiß, dass mir das Beten gut tut. Wie kommt es dann, dass ich das
vergesse? Nun ja, vielleicht ist es ähnlich wie mit der Einnahme eines
Medikaments. Auch das vergisst man manchmal.
Oft sind es nur ein paar Sekunden, dass ich bete.
Und dann sage ich etwa:
Gebet: Herr, danke für diesen Tag. Ich will mich nur schnell vergewissern, dass
du da bist. Und das bist du ja. Du weißt, was ich heute brauche. Und du wirst
mir geben, was gut für mich ist. Und jetzt geh mit. Aber das tust du ja
ohnehin. Amen
Und nun zur Losung: Mein Herz schütte ich ihm meistens vor dem Einschlafen aus. Das dauert manchmal länger, je nachdem, was ich den Tag über erlebt habe oder was mich sonst so bewegt. Es hilft mir schon, wenn ich das alles mal vor Gott ausgesprochen habe. Er selbst weiß ohnehin, was zu tun ist und zwar noch besser als ich. Aber ich tu’s trotzdem. Meist fasse ich mich kurz. Jesus sagt ja in der Bergpredigt, dass wir nicht unnötiges Zeug daherplappern sollen. Er empfiehlt den Rückzug in ein Zimmer, in dem man allein sein kann, und gibt uns als Beispiel das Vaterunser (Matthäus 6,6-13). Und wenn ich selbst zum Beten zu müde bin, mache ich mit meinem Daumen ein kleines Kreuz über meinem Herzen und schlafe beruhigt ein - meistens.
Jesus hatte bei der Auswahl seiner Jünger kein gutes Händchen, oder hatte
er gar keine andere Wahl?
Er selbst hat sich auch ab und zu zurückgezogen.
Die Evangelien berichten, dass er dazu in die Einöde (Wüste) oder auf einen
Berg gegangen ist (Lehrtext). Da war er dann sozusagen mit Gott, seinem
Vater, allein. Und in diesen einsamen Stunden hat er darüber gebetet und
nachgedacht, wie er die gute Nachricht von Gottes bedingungsloser Liebe den
Menschen nahebringen kann. Dabei ist ihm klar geworden, dass er Gefährten braucht,
Mitarbeiter oder Jünger (Fortsetzung des
Lehrtextes). Aber ihm ist auch
klar geworden, dass das keine Heiligen sein würden, sondern so stark und so
schwach wie wir beide auch. Und vielleicht ahnte er auch, dass sie ihn dann,
wenn er sie am meisten brauchen würde, im Stich lassen würden. Nicht nur Judas,
der spätere Verräter, sondern auch Petrus, der spätere Verleugner und alle
anderen, von denen es im Evangelium heißt, dass sie davongelaufen sind, als man
Jesus gefangen genommen hat (Markus 14,50-52).
Ja, und so einer bin ich auch, der den Mund
manchmal etwas voll nimmt und nicht dafür garantieren kann, was mit seinem Gottvertrauen
sein wird, wenn ihm die Probleme über den Kopf wachsen. Jedenfalls habe ich mir
vorgenommen, dass ich an ihm festhalten will, egal, was kommt. Aber damit ich
das kann, muss er mir die Kraft dazu geben.
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt.
Ihre Worte sprechen mir aus dem Herzen.
AntwortenLöschenIch habe auch schon oft darüber nachgedacht,was würde ich tun,wenn ich in eine Situation geraten würde,die ich nicht einschätzen könnte,in der ich um mein Leben fürchten müsste oder das meiner Lieben,mich zu meinem Glauben zu bekennen.
Ich hoffe und ich bete darum ,dass ich dann die Kraft,den Mut und vor Allem, das Vertrauen bekomme zu bekennen.
Ich glaube Gott kennt mich und wenn ich seiner Aussage vertrauen darf,wird er mir nicht mehr auferlegen,als ich mit seiner Hilfe tragen kann.
Ute
Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen ,weil ich sie auch schon öfter hatte.Dazu fällt mir eine schöne Geschichte ein.Diese Fragen stellte auch eine junge Frau ihren Opa.Der stellte ihr die Frage.Wann würdest du dir eine Fahrkarte kaufen wenn du verreisen willst?Darauf die Junge Frau,an dem Tag wenn ich fahren möchte,denn vorher brauche ich sie ja nicht.Und so ist es auch bei Gott sprach der Opa.Der Herr gibt es zur rechten Zeit und nicht im Voraus,damit wir uns nicht auf uns verlassen,sondern auf dem Herrn.🙏
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