Losung: Frage doch zuerst nach dem Wort des HERRN! 2.Chronik 18,4
Lehrtext: Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist. 2.Timotheus 3,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Geschichte, aus der die
heutige Losung kommt, gehört für mich zum Interessantesten, was in der Bibel erzählt
wird (lies 2.
Chronik 18,1 bis 34). So etwas kann man meiner Meinung nach nicht komplett erfinden. Darin steckt
zumindest ein dicker, historischer Kern.
„Frage doch
zuerst nach dem Wort des Herrn!“
Hier nun die biblische Geschichte: König Ahab regierte von 871 bis 852 vor Christus den Teilstaat Israel im
Nordosten des heutigen Israel. Er wusste schon, warum er der Losung
zufolge Gott lieber nicht gefragt hat. Er befürchtete, dass sein Plan, gegen
die Syrer (Aramäer) in den Krieg zu ziehen, von ihm nicht gebilligt würde. Doch
genau dazu wollte er den Bruderkönig Josaphat aus dem südlichen Teilstaat Juda
mit der Hauptstadt Jerusalem überreden. Aber Josaphat zögerte und sagte zu Ahab
den Satz aus der heutigen Losung: „Frage zuerst nach dem Wort des Herrn!“
Ahab ließ nach den damaligen Gepflogenheiten seine zahlreichen Heilspropheten
antreten. Sie waren so etwas wie die Medien an seinem Königshof. Doch sie redeten
ihm nach dem Mund und logen allesamt das Blaue vom Himmel herunter. Mit dem
König wollte es sich niemand verscherzen. So sagten sie: „Es wird alles gut gehen. Zieht nur
in den Krieg!“
Trotzdem zögerte Josaphat noch immer und erwiderte: „Ahab, gibt es denn bei
euch nicht noch einen Propheten?“ „Schon“, sagte dieser, „Micha Ben Jimla. Aber
der ist mir nicht wohlgesonnen und kritisiert mich meistens.“ Doch er wollte Josaphats
Bitte nicht abschlagen und ließ Micha kommen. Nach einigem hin und her rückte
der Prophet mit der Sprache heraus und kündigte Ahab und seinem Königreich den
Untergang an. Doch beide Könige setzten sich über
dessen Warnung hinweg und begannen den Feldzug.
Ahab aber traute sich selbst nicht so recht. Er wollte nicht als Zielscheibe
dienen und verkleidete sich für die Schlacht als gemeiner Soldat. Die Syrer
stürzten sich auf Josaphat, weil sie glaubten, dass er der König von Israel
sei. Doch als sie ihren Irrtum erkannten, ließen sie von ihm ab. Einer ihrer
Soldaten aber spannte von ungefähr seinen Bogen, schoss einen Pfeil in das feindliche
Heer und traf den verkleideten König Ahab. Der starb.
Das Doppelgebot
als Orientierungshilfe
„Frage doch zuerst nach dem Wort des Herrn!“ – Nun, Gott ist kein Orakel wie das in Delphi im antiken Griechenland, welches zweideutige Sprüche von sich gegeben hat. Aber wir sind nicht ohne sein wegweisendes Wort. So heißt es beim Propheten Micha im 6. Kapitel Vers 8: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir erwartet, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Doch vor allem so, wie er mir in Jesus begegnet, kann er mir eine
Orientierungshilfe sein. Am besten eignet sich dazu das sogenannte Doppelgebot
der Liebe: »Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie
dich selbst.«
Manche Jugendliche, denen der Glaube wichtig ist, haben deshalb ein Armband,
auf dem diese Abkürzung steht: WWJT – Was
Würde Jesus Tun? Zwar gibt es auch
darauf keine 100-prozentig richtige Antwort. Aber bei wichtigen Entscheidungen
lässt mich diese Frage innehalten, von mir und meinen augenblicklichen
Interessen absehen und den Sachverhalt in seinem Licht beurteilen. Da kommen
dann noch andere Gesichtspunkte ins Spiel, die meine Entscheidung
beeinflussen können.
WWJT – Würde nur öfter so gefragt, könnte das im Großen wie im Kleinen manches Leid ersparen.
Gebet: Herr, du sollst mein Kompass sein, damit
ich keine Wetterfahne bin. Nach dir will ich mich richten, auf dich sehen, auch
wenn mir das Nachteile bringt. Ich weiß sonst niemand, an dem ich mich orientieren,
dem ich folgen will. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt.
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