Sonntag, 10. September 2023

Wachsen unter Lasten hl

Losung: Gott hat mich wachsen lassen in dem Lande meines Elends. 1.Mose 41,52

Lehrtext: Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung. Römer 5,3-4


Liebe Leserin, lieber Leser,

warst du schon mal im „Land des Elends“ (Losung)? Zum Beispiel in einer Klinik oder in seelischen, beruflichen oder finanziellen Schwierigkeiten? Oder eingesperrt in Sorgen und Angst? Hast du schon mal die Erfahrung gemacht, von der die heutige Losung spricht, dass du in diesem „Land“ innerlich gewachsen bist?

Das Land des Elends, von dem Josef, der Sohn Jakobs, in der Losung erzählt, waren die Grube, in die ihn seine Brüder geworfen hatten und das Gefängnis, in dem er als hebräischer Sklave in Ägypten gelitten hatte. Doch Josef hat sich nicht aufgegeben. Er hielt trotz allem an seinem Gott fest.

Als er aus dem Gefängnis wieder herauskam, war aus dem Jüngling ein Mann geworden mit einem festen Charakter, unerschütterlichem Gottvertrauen und einem klaren Urteilsvermögen. Und Pharao, der ägyptische König, machte ihn wegen dieser herausragenden Eigenschaften zum zweitmächtigsten Mann in seinem Reich.

Wie war, wie ist das mit dir? Hat dich deine Zeit im Land des Elends stärker und reifer gemacht? Bist du insgesamt zufriedener und gelassener geworden? Natürlich ist Elend nicht gleich Elend. Manche sind von ihrem Unglück so gebeutelt, dass sie eher darunter zerbrechen. Viele aber wurden stärker, als sie Lasten zu tragen hatten.

Abendrot am Lebensabend

Aber auch die, die wissen, dass sie nicht mehr gesund werden, können in der ihnen verbleibenden Zeit seelisch wachsen und reifen, gerade auch im Glauben. Das Leben ist oft auch dann noch lebenswert, vielleicht sogar mehr als zuvor. Denn Gottes Welt leuchtet besonders schön im Abendrot. Und das Beste, was einem passieren kann, ist, wenn du gerade dann deinen Gott lieben, loben und ihm danken kannst.

Gebet: Hier der Link zum Lied „Im Abendrot“ von Franz Schubert:


O wie schön ist deine Welt,
Vater, wenn sie golden strahlet!
Wenn dein Glanz herniederfällt
Und den Staub mit Schimmer malet,
Wenn das Rot, das in der Wolke blinkt,
In mein stilles Fenster sinkt!

Könnt ich klagen, könnt ich zagen?
Irre sein an dir und mir?
Nein, ich will im Busen tragen
Deinen Himmel schon allhier.
Und dies Herz, eh' es zusammenbricht,
Trinkt noch Glut und schlürft noch Licht.

 

Musik: Franz Schubert (1797-1828). Text: Karl Gottlieb Lappe (1773-1843). Sänger: Fritz Wunderlich (1930-1966)

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 

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