Mittwoch, 27. September 2023

Erdenkinder sind Gotteskinder hl

Losung: In Gottes Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind auch sein. Psalm 95,4 

Lehrtext: Betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen! Offenbarung 14,7

Liebe Leserin, lieber Leser,

Kurzfassung

Was ist schon groß und was ist klein? Was wertvoll und was wertlos? Was wichtig und was unwichtig? Was hat Kraft und was ist schwach? Was ist gut und was böse? Das alles sind menschliche Urteile, die wir brauchen, um in dieser Welt zurechtzukommen und miteinander leben zu können. Doch will ich nicht vergessen, meine Urteile sind nicht Gottes Urteile, meine Wertmaßstäbe nicht die seinen. In der Bibel, beim Propheten Jesaja, sagt Gott: „So viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken“ (Jesaja 55,9).

Was für mein Leben und meinen Glauben wichtig ist

Ja, Gottes Schöpfung ist für mich in ihren Dimensionen ganz und gar unvorstellbar und der Schöpfer sowieso. Deshalb glaube ich, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, damit er mir auf diesem Weg nahekommen kann. In ihm zeigt er mir, was für meinen Glauben und für mein Leben wichtig ist und das sind Liebe, Hoffnung und Vertrauen.

In ihm bin ich geboren, in ihm bin ich glücklich. In ihm lebe, liebe und leide ich. In ihm sterbe ich. In ihm bleibe ich. Er, der Schöpfer von allem, ist das Geheimnis der Welt und meines Lebens. Und sein Geheimnis ist Jesus Christus. In ihm zeigt er mir sein Herz. Durch ihn sagt er mir, dass ich ihm gehöre und du auch. Ihn will ich loben und preisen gemeinsam mit dir. Von ihm will ich annehmen, was er mir schickt. Ihm will ich danken gemeinsam mit dir, dass wir Erdenkinder zugleich Gotteskinder sind und bleiben.

Gebet: Herr, was für eine wunderbare Welt hast du auf dem Staubkorn Erde geschaffen! Eigentlich müsste ich jeden Tag staunen, dich dafür loben und preisen und dir danken. Doch dann nehme ich dieses tägliche Wunder als gegeben, gewöhne mich daran und halte es für selbstverständlich. Wenigstens jetzt will ich dir von ganzem Herzen danken, dass ich nun schon so lange dieses Wunder erleben darf. Und all das, was mir nicht gefällt, all die schlechten Nachrichten will ich zurückstellen, damit sie mir den Blick auf dich und deine Schöpfung nicht verstellen. Dich lobe und preise ich, meinen Gott und Herrn, meinen Schöpfer und Erlöser. Amen                                                                                      

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

Langfassung:

Dass wir so wenig Ahnung haben von Gottes Schöpfung, sollte uns zu denken geben.

Die Dimensionen, die Größenverhältnisse im Universum sind für uns unvorstellbar, auch für die Astrophysiker und Astrophysikerinnen. Fragt man sie, wie viele Sonnen (Sterne) es gibt, antworten sie mit einer groben Schätzung: so viele, wie es Sandkörner an allen Stränden der Weltmeere, in allen Wüsten und auch sonst auf der Erde gibt und mutmaßlich noch mehr Exoplaneten, die diese Sonnen umkreisen. Gut möglich, dass viele von ihnen auf irgendeine Weise „bewohnt“ sind. Wenn ja, sind sie außerhalb unserer Reichweite.

Aber halt, das alles ist nur ein kleiner Teil der Materie im Universum. Geschätzte 80 (!) Prozent sind die so genannte dunkle Materie. Dunkel deshalb, weil man von ihr nur weiß, dass es sie geben muss aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich das Universum ausdehnt und die Galaxien mit ihren Milliarden Sonnen sich bewegen. Hinzu kommen noch 68 Prozent dunkle Energie, von der man ebenfalls so gut wie nichts weiß - bis jetzt. Trotzdem ist das Universum für unsere Beobachtungsmöglichkeiten nahezu leer. So ungeheuerlich sind die Entfernungen.

Hochmut statt Demut

Als jemand, für den Gott der Schöpfer von Himmel und Erde ist, von allem, was es gibt, kann ich nur hinzufügen, dass er, meinem Glauben zufolge, auch der Schöpfer und Herr der dunklen Materie ist und der dunklen Energie. Ansonsten ist er für mich allerwinzigstes Menschlein ganz und gar unvorstellbar. Wir können erstaunlich viel wissen und wissen im Grunde doch so gut wie nichts (Faust), schon gar nicht von Gott. Das muss uns doch überaus demütig machen. Tut es aber nicht. Der menschliche Verstand ist winzig. Die Hybris, der Hochmut, die Eitelkeit, die Selbstgerechtigkeit sind umso größer.

Aber was ist schon groß und was ist klein? Das sind menschliche Kategorien. Für Gott, so viel traue ich mir zu sagen, gibt es sie nicht. Für ihn, wie er sich in Jesus zeigt, ist ein Kind als Mensch genauso „groß“ wie ein Erwachsener und ein Kranker, Behinderter oder Greis genauso „wertvoll“ wie ein junger Gesunder; ein Dementer genauso respektabel wie eine Nobelpreisträgerin.

Verstörende Einsicht

Ein Atom ist für unsere Augen nicht sichtbar. In einem aufwändigen, technischen Verfahren kann man bestenfalls die Atomhülle „sichtbar“ machen. Doch im Vergleich zu seinem Kern ist das Atom so groß wie ein Supermarkt und sein Kern so klein wie ein Sandkorn in seiner Mitte, um von den Elementarteilchen im Kern gar nicht erst zu reden. Sie vermitteln die verstörende Einsicht, dass es letztlich gar keine Materie gibt, sondern nur Felder und Energiezustände. Die Energie aber, die in den Atomkernen steckt, ist so groß, dass man damit alles zerstörende Atombomben bauen kann.

Nochmal: Was ist schon groß und was ist klein? Was wertvoll und was wertlos? Was wichtig und was unwichtig? Was hat Kraft und was ist schwach? Was ist gut und was böse? Das alles sind menschliche Urteile, die wir brauchen, um in dieser Welt zurechtzukommen und miteinander leben zu können. Doch will ich nicht vergessen, meine Urteile sind nicht Gottes Urteile, meine Wertmaßstäbe nicht die seinen. In der Bibel, beim Propheten Jesaja, sagt Gott: „So viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken“ (Jesaja 55,9).

Fazit

Ja, Gottes Schöpfung ist für mich in ihren Dimensionen ganz und gar unvorstellbar und der Schöpfer sowieso. Deshalb glaube ich, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, damit er mir auf diesem Weg nahekommen kann. In ihm zeigt er mir, was für meinen Glauben und für mein Leben wichtig ist und das sind Liebe, Hoffnung und Vertrauen. In ihm bin ich geboren, in ihm bin ich glücklich. In ihm lebe, liebe und leide ich. In ihm sterbe ich. In ihm bleibe ich. Er, der Schöpfer von allem, ist das Geheimnis der Welt und meines Lebens. Und sein Geheimnis ist Jesus Christus. In ihm zeigt er mir sein Herz. Durch ihn sagt er mir, dass ich ihm gehöre und du auch. Ihn will ich loben und preisen gemeinsam mit dir. Von ihm will ich annehmen, was er mir schickt. Ihm will ich danken gemeinsam mit dir, dass wir Erdenkinder zugleich Gotteskinder sind und bleiben.

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 

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