Losung: Besser ist es, beim HERRN Zuflucht zu suchen, als Menschen zu vertrauen. Psalm 118,8
Lehrtext: Paulus schreibt: Bei meinem ersten Verhör stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich. 2.Timotheus 4,16-17
Liebe Leserin, lieber Leser,
Menschen sind Herdentiere. In der Menge der anderen fühlen sie sich
sicherer. Aber das kostet seinen Preis. Wenn du zur großen Zahl gehören willst,
solltest du nicht auffallen, sondern dich so gleichförmig wie möglich verhalten.
Du solltest dich ähnlich kleiden wie die meisten, einen ähnlichen Lebensstil
pflegen, eine ähnliche Meinung annehmen, ähnliche Werte vertreten wie sie. Dann
gehörst du dazu. Und das ist für die meisten von großer Wichtigkeit: zur
Mehrheit zu gehören, das heißt, „normal“ und akzeptiert zu sein.
Tausend auf ein Lot
Früher waren die normal, die in einer Kirche waren und den Gottesdienst
besucht haben. Die anderen wurden schief angesehen. Innerhalb weniger
Jahrzehnte hat sich das ins Gegenteil verkehrt. Wer sich aber den „Luxus“ gönnt,
eigenständig zu denken, anders zu leben, als die meisten und immer noch gläubig
zu sein, muss es aushalten können, als Außenseiter zu gelten, zu dem man besser
auf Distanz geht. Das ist auch so, wenn dich ein schwerer Schicksalsschlag
trifft, eine lebensbedrohliche Krankheit, ein Unglück, große Probleme in der
Familie ... Nicht umsonst heißt es, »Freunde in der Not, gehen tausend auf ein
Lot.«
Jesus erging es so, als er verhaftet wurde. „Da“, so sagt es die Bibel, „verließen
sie ihn alle“. Alle! Alle Jünger, alle Freunde, alle (Matthäus 26,50-52). Selbst der
großsprecherische Petrus hat geleugnet, ihn zu kennen und zu ihm zu gehören (Matthäus
26,69-75). Und im Markusevangelium wird davon berichtet, wie einer seiner Jünger
sogar splitternackt davon gesprungen ist (Markus 14,51+52), als ihn
einer von der Tempelpolizei (Markus
14,43) an seinem Gewand gepackt hatte.
Im Lehrtext schreibt Paulus von einer ganz ähnlichen Erfahrung, die er bei
seiner Verhaftung gemacht hatte. Und deshalb heißt es in der Losung: »Besser
ist es, beim Herrn Zuflucht zu suchen, als Menschen zu vertrauen«. Das ist eine
ganz bittere Erfahrung. Aber offensichtlich war es schon immer so, ist es heute
noch so und wird es auch in Zukunft so bleiben.
Unmerkliche Distanz
Oft geht es nicht einmal darum, dass dich jemand verlässt, der mit dir
bisher befreundet war. Vielmehr gehen in der Not gerade auch die Freunde und
„guten“ Bekannten unmerklich auf Distanz zu dir, so, als ob du eine ansteckende
Krankheit hättest. Mit dir redet man nicht darüber, aber untereinander schon. Würdest
du sie aber daraufhin ansprechen, würden sie das entrüstet zurückweisen.
Im schlimmsten Fall bist du dann mit deinem Gott allein. Aber da bist du
immer noch in bester Gesellschaft. Denn er distanziert sich nicht von dir, im
Gegenteil. Je mehr du in der Tinte sitzt, je schlechter es dir geht, je mehr du
verbockt hast und schuldig geworden bist, desto näher kommt er dir in Jesus.
Und er holt dich nicht einfach so aus deiner Not und Einsamkeit, sondern setzt
sich dazu und bleibt bei dir. Ihm kannst du dein Herz ausschütten ohne Angst
haben zu müssen, dass dein Vertrauen missbraucht wird. Und dieses sehr
persönliche Gespräch mit deinem Gott ist der erste große Schritt dazu, dass
sich deine Situation ändert und es dir wieder besser geht.
Gebet: Herr, ich brauche deine Kraft und deinen
Beistand, wenn ich dich, meine Nächsten und meine Feinde lieben soll. Ich
brauche deine Kraft und deinen Beistand, um auch gegen den Strom der Mehrheit
schwimmen zu können, um mich zu behaupten gegen die Meinung der Medien und
aller, die sich danach richten. Ich brauche dich, wenn es einsam um mich wird. Ich
brauche deine Kraft, um dir treu bleiben zu können in meiner Zeit. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt.
Wie gut das tut zu wissen, dass Gott immer an meiner Seite steht. Ich frage ich oft, wie halten das die ungläubigen aus,wenn da niemand mehr ist in der Not von dem sie wissen, egal was passiert ich bin nie allein. Einen gesegneten Wochenstart.
AntwortenLöschen„Wer sich aber den „Luxus“ gönnt, eigenständig zu denken, anders zu leben, als die meisten und immer noch gläubig zu sein, muss es aushalten können, als Außenseiter zu gelten“ - muss diesen Herzschmerz aushalten können, dass man ihn sogar aus der Gemeinde ausschließt, nicht mehr dabei haben möchte in dem warmen Brei, ihm sogar die Möglichkeit nimmt, weiterhin in Gottesdienst zu gehen - ihn ablehnt!
AntwortenLöschenMit diesem Herzschmerz kann man nur zu Gott kommen, der sich dessen annimmt!
WWJT - was hätte Jesus getan - hätte ER jemanden ausgeschlossen?
So ein stärkender Bibelvers und eine wunderbare kraftgebende Auslegung. Amen.....Danke Herr Löhr
AntwortenLöschen" Im schlimmsten Fall bist du dann mit deinem Gott allein. Aber da bist du noch immer in bester Gesellschaft, denn er distanziert sich nicht von dir, im Gegenteil.Je mehr du in der Tinte sitzt, je mehr du verbockt hast, je schlechter es dir geht und schuldig geworden bist, umso näher kommt er zu dir in Jesus.Mehr noch, er setzt in deiner Einsamkeit und deiner Not dazu und bleibt bei dir.Ihm kannst du dein Herz ausschütten, ohne Angst zu haben , dass dein Vertrauen missbraucht wird.Und dieses sehr persönliche Gespräch mit deinem Gott ist der erste große Schritt dazu, dass dich deine Situation ändert und es dir wieder besser geht" , vielen Dank für diese großartigen Worte, Herr Löhr, für mich nicht nur Worte sondern Tatsache, so ist es mir ergangen und dieser erste große Schritt war wie ein unsichtbarer Kraftakt, und viele geistige Fesseln sind von mir runtergefallen, Elisabeth
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