Freitag, 29. September 2023

Hoffen auf den lebendigen Gott hl

Losung: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist. Sacharja 8,23 

Lehrtext: Wie sollen sie hören, wenn niemand da ist, der verkündigt? Römer 10,14

Liebe Leserin, lieber Leser,

So spricht der Herr Zebaoth: Zu jener Zeit, (wenn endlich die Heilszeit beginnt und die Völker der Welt sich an den Juden orientieren, die sie bisher gedemütigt und verachtet haben) werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann beim Zipfel seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist (Losung: Sacharja 8,23).

Mich verblüfft immer wieder, wie sehr die Propheten des Alten Testamentes daran festhalten, dass Gott das Volk Israel einmal aus aller Schmach und aus allen Leiden erlösen werde und alle Völker nach Jerusalem pilgern würden, um ihm zu begegnen. Die äußeren Verhältnisse waren geradezu das Gegenteil von der strahlenden Zukunft, die die Propheten den Juden verheißen haben. Und trotzdem oder gerade deshalb haben sie die schreckliche Gegenwart nicht auch noch bejammert und beklagt, sondern haben ihren Blick in die Zukunft gerichtet, in die Zukunft Gottes. Denn sie konnten sich keine Zukunft ohne ihn vorstellen. Und sie glaubten, dass Gott für sein Volk einmal alles gut machen werde: “Du bist die Zukunft, zu dir will ich hin …“

Blick ins Licht

Dieser Blick nach vorn ins Licht statt auf die finstere Gegenwart, sollte dem Volk helfen, nicht aufzugeben, die Leidenszeit zu bestehen und an der Hoffnung auf Gott festzuhalten. Und in der Tat, wenn auch noch viele Leidens- und Verfolgungszeiten über die Juden kommen sollten, sie haben bis heute an ihrem Glauben festgehalten und trotz der vielen Opfer überlebt. Sie sind ein lebendiges Beispiel für die Kraft der Hoffnung.

Uns hier in Deutschland geht es im Großen und Ganzen noch gut, auch wenn die Schwierigkeiten zunehmen und die Zukunft nichts Gutes verheißt. Das jedenfalls können wir jeden Tag in den Nachrichten sehen oder in der Zeitung lesen. Aber in der Bibel lesen wir, dass Gott auch unsere Zukunft ist durch alle Schwierigkeiten hindurch und über alle Problemberge hinweg. Das gilt für das persönliche Schicksal des Einzelnen wie für das unserer Nation und letztlich für das aller Völker dieser Erde.

Kein Schwanengesang

Deshalb sehe ich es nicht als meine Aufgabe, auch noch in den Schwanengesang einzustimmen und den wachsenden Pessimismus zu verstärken. Das ist Sache der Medien. Meine Sache als Christ und Bibelleser ist, dass ich von der Hoffnung rede, auch wenn dazu zur Zeit kein Anlass zu bestehen scheint. Denn ich hoffe nicht auf Menschen, die nicht die Gabe haben, um die nächste Kurve zu schauen. Ich hoffe  nicht auf Politiker und Politikerinnen, nicht auf Parteien und Medien, nicht auf Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Sie alle sind ja auch nur Menschen, klug und begabt gewiss, aber doch auch nur mit begrenztem Verstand und endlicher Kraft. Ich hoffe auf den lebendigen Gott, dessen Geist in Jesus Christus unter uns wirksam ist. Der uns gerade auch in den Katastrophen begegnet und neue Türen öffnet, wo es für uns nicht mehr weitergeht. Von ihm will ich reden und schreiben, damit andere mit mir gemeinsam hoffen und glauben - und handeln.

Und wieder einmal bete und singe ich:
Gebet: Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke, mein Licht, / Christus, meine Zuversicht, / auf dich vertrau‘ ich und fürchte mich nicht, / auf dich vertrau‘ ich und fürchte mich nicht. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 

2 Kommentare:

  1. Ja Hoffnung und Vertrauen verbreiten
    Ich harrete des Herrn, und er neigte sich zu mir
    Und hörte mein Flehn.
    Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn!
    Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf ihn! (Ps 40 Lut)
    Elisabeth

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  2. Danke Herr Pfarrer Löhr!
    Seit dem ich Ihre Auslegungen der Bbibelworte lese, glaube und hoffe ich gerne und versuche intensiver, danach zu handeln. Gemeinsam mit Ihnen und vielen anderen.
    Danke und uns allen einen guten Tag, Annelie

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