Losung: Der HERR spricht: Ihr habt gesehen, wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. 2.Mose 19,4
Lehrtext: Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Hebräer 10,35
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich möchte mit dir heute ein Gedankenexperiment machen. Stell dir vor, es
gäbe dich noch mal genau so, wie du jetzt bist, in genau denselben
Lebensumständen, in denen du dich jetzt befindest. Allerdings mit einem
Unterschied. Dein eines „Ich“ würde gänzlich ohne Glauben leben. Dein anderes,
von dem ich annehme, dass es dein wirkliches ist, verlässt sich allen
Glaubensschwierigkeiten zum Trotz auf Gott. Im ersten Fall müsstest du dich ohne Gottvertrauen durchs Leben kämpfen. Im zweiten Fall müsstest du
dich auch durchs Leben kämpfen. Vielleicht wäre es nicht weniger
herausfordernd. Vielleicht hättest du dieselben seelischen und körperlichen
Probleme, aber auch dieselben Freuden. Vielleicht würdest du dieselben Tränen
weinen, aber auch genauso oft lachen. Aber einen Unterschied gibt es vielleicht
doch. Du könntest – und kannst – sagen:
„Mein Gott hat mich durch alle Höhen und Tiefen auf starken Adlerflügeln bis hierher gebracht. Ja, so habe ich es erlebt. Und darum sage ich zu mir, singe, meine Seele, singe: Lobe den Herren, der kunstvoll und fein dich bereitet; / der dich auf Adlers Fittichen sicher geleitet. / In wie viel Not / hat nicht der gnädige Gott / über dir Flügel gebreitet.“ (Eine Kombination der Verse 2 und 3 aus dem Lied EG 317 „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“)
Mit Gottes starken Flügeln
Ich jedenfalls möchte nicht ohne Gottes starke Flügel sein. Sie haben mich
bisher getragen. Sie sollen mich weiterhin tragen. Darauf will ich mich auch
künftig verlassen können. Denn es ist für mich ein Unterschied, ob ich ohne
Gott weine oder mit ihm, ohne ihn lache oder mit ihm, ohne ihn leide oder mit ihm,
ohne ihn mich meines Lebens freue oder mit ihm, ohne ihn meine Lasten trage
oder mit ihm, ohne ihn mit meinen Sorgen lebe oder mit ihm. Es ist für mich ein großer Unterschied, ob ich alles nur dem Zufall verdanke,
das unermessliche Universum über mir und diese kleine Erdenwelt um mich, die Liebe und die
Kultur, meine Familie und mein Leben. Oder ob ich dafür danken kann. Dem Zufall
kann ich nicht danken und einem anonymen Schicksal auch nicht. Aber meinem
Schöpfer. Den lobe und dem danke ich, „der mich auf Adelers Fittichen, auf
starken Adlerflügeln, sicher geleitet.“
Erhebend
Ja, ich würde und könnte wohl auch ohne Glauben und ohne Gottvertrauen leben, so wie die meisten meiner Freunde und die meisten Menschen in unserer Gesellschaft. Doch warum sollte ich? Es ist im wahrsten Sinn des Wortes erhebend, wenn ich meinem Gott danke, sei’s in einem Gebet oder mit einem Lied. Das erhebt mich über manches, was mich sonst runterziehen würde. Und gerade dann, wenn ich sowieso schon unten bin, ist ein Dankgebet oder ein Lied wie ein starker Aufwind, in dem jetzt die vielen Störche über meinem Haus kreisen und den sie bald nutzen werden, um dorthin zu fliegen, wo sie den Winter über leben werden. Mein Glaube braucht solche Bilder. Sie sind es, die mein Gottvertrauen sichtbar machen und stärken.
Gebet: Herr, du bist das Netz, das mich
auffängt, der Flügel der mich emporhebt, der Fels, auf dem ich stehe, der
Geist, der mich belebt. Du bist der Gott, dem ich vertraue. Ich habe allen
Grund, dir zu danken und dich zu loben. Denn
ohne dich wäre ich ein Blatt im Wind, ein fallender Stein, ein welkes Laub. Mit
dir aber halte ich stand so lange du willst. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt.
Diese gesamte Auslegung ist mir ein Gebet ein wunderbares Gebet für jeden Tag. Danke Herr Pfarrer Löhr.
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