Losung: Ich will dich in der Gemeinde rühmen, HERR. Psalm 22,23
Lehrtext: Jesus betet für seine Jünger: Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, wie wir eins sind. Johannes 17,22
Liebe Leserin, lieber Leser,
eins sein in Herrlichkeit? (Lehrtext) Was sich
Johannes, 70 Jahre nach Jesu Tod, wohl dabei gedacht hat, dass er Jesus solche
Worte nachträglich in den Mund legt? Für die Gemeinschaft von Jesus mit Gott
kann ich das verstehen. Das sehe ich auch so. Er ist mit ihm eins in
Herrlichkeit. Doch was die Christen nach bald 2000 Jahren blutiger
Kirchengeschichte betrifft, ist der Gedanke von ihrem Einssein bloßes
Wunschdenken für mich. Auch jetzt schlagen sich in der Ukraine Christen auf
beiden Seiten gegenseitig die Köpfe ein. Und Christen aus dem Westen liefern
die Knüppel.
Viele Schattierungen
Nun gut, Johannes schrieb seine Gedanken vor fast 2000 Jahre auf, in der
Zeit der römischen Antike. Damals war gnostisches Denken modern, also das
Denken in Gegensätzen wie Licht – Finsternis; himmlische Welt – böse Erdenwelt;
gerettete Christen – verlorene Heiden … Doch so zu denken, war schon damals
nicht unumstritten. Manche meinen, dass ihnen ein solches Denken noch heute zur Orientierung helfen
würde. Aber das funktioniert schon im eigenen Leben nicht und erst recht nicht
im Zusammenleben mit anderen. Die Welt und wir Menschen sind nun mal nicht
schwarz oder weiß. Unsere Herzen haben viele Schattierungen. Und was wir lange
für absolut richtig gehalten haben, kann sich doch eines Tages als
problematisch herausstellen.
Keine Marionetten
Gott lässt uns unsere eigenen Erfahrungen machen. Für ihn sind wir keine
Marionetten, an deren Fäden er zupft, damit sie sich so bewegen, wie er will. Ich
glaube, er will keine uniformierten Christen, die alle gleich denken, gleich
glauben und sich gleich verhalten. Dazu hat er uns zu unterschiedlich
geschaffen. Und dafür „rühme“ ich ihn (Losung). Vor langer Zeit sagte mal jemand zu mir im Blick auf die vielen
unterschiedlichen und wunderlichen Mitmenschen: „Gott hat schon einen großen
Tiergarten!“ Ja, sagte ich, und ich bin einer von ihnen.
Willkommen im „Tiergarten“
Übrigens, Tiergarten heißt auf Griechisch „Paradeisos“. Wie tröstlich, dass
das Paradies einen solchen Reichtum an unterschiedlichen Menschen, Gedanken,
Begabungen, Farben und Formen hat und kein langweiliger Kasernenhof ist, auf
dem das Motto gilt: „Soldaten seh'n sich alle gleich / lebendig und als Leich“ (Wolf Biermann).
Also lass uns unsere Unterschiede leben. Wir können ruhig verschiedene
Ansichten haben und machen ja auch unterschiedliche Glaubenserfahrungen.
Entscheidend ist für mich, dass wir gemeinsam Gott, unseren Schöpfer, loben und
Jesus, unseren Erlöser, preisen.
Gebet: Herr, du bist eins mit dem Vater und er
ist eins mit seinen Geschöpfen. Niemand ist aus der Gemeinschaft mit ihm
ausgeschlossen. Jeder bleibt sein Kind, was immer er glaubt, wie immer er sich
verhält. Seine Tür bleibt offen. Seine Arme bleiben ausgebreitet. Sein Herz
bleibt weit. Das zeigst du mir. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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1728 erschien
in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das
für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes
Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die
täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt.
Amen
AntwortenLöschenKnüppel zur Verteidigung. David hatte eine Steinschleuder gegen den übermächtigen Goliath Elisabeth
AntwortenLöschenDein Gebet, Hans Löhr, offenbart Deinen tödlichen Irrtum. Der Herr ist nicht eins mit seinen Geschöpfen, sondern mit denen, die an den Sohn Jesus Christus glauben! Ein Kind wird man nur, wenn man neu in eine Familie geboren wird! Jesus zu Nikodemus: ,,Du musst von neuem geboren werden!" Siehe dazu: Offenbarung 22, 18 und 19!
AntwortenLöschenWie so oft verfolgt er in Zusammenarbeit mit den Menschen weiter seinen Plan – in der Hoffnung und ganz dem Ziel verpflichtet, dass so viele Menschen wie möglich ihn kennenlernen, bevor das gegenwärtige Zeitalter sein Ende findet. Eines Tages wird Gott seine Gemeinde zu sich rufen. Aber nicht nur Christen sehnen sich nach dieser neuen Welt. Denn Gott erneuert auch die Schöpfung. Im Römerbrief beschreibt Paulus: „Die ganze Schöpfung hofft auf den Tag, an dem sie von Tod und Vergänglichkeit befreit wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8,21). Aus einem ERF-Beitrag.
LöschenDas Bild mit dem Tiergarten, heute mit Humor, vielen Dank
AntwortenLöschenLieber Herr Löhr,
AntwortenLöschendanke Ihnen für die gute Auslegung. Immer wieder eine
Ermutigung und Bereicherung.
Ja er ist ein liebender Vater.
AntwortenLöschenDanke dafür.