Samstag, 23. September 2023

Ich brauche ihn jetzt hl

Losung: Schäme dich nicht, denn du sollst nicht zum Spott werden. Jesaja 54,4 

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist. Philipper 3,13

Liebe Leserin, lieber Leser,

Paulus möchte an seinem Lebensende wie ein Marathonläufer durchs Ziel gehen. Und dazu will er nicht mehr an frühere Irrwege und Umwege denken, an Schwächeperioden und Fehleinschätzungen. Er will nur noch nach vorn schauen (Lehrtext) und schreibt wenige Verse vor unserem Lehrtext: »Ich möchte Christus erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleichgestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten (Philipper 3,10+11).« Und zugleich weiß er, dass er immer noch auf dem Weg ist. Er ist noch nicht am Ziel, er hat den Siegeskranz noch nicht ergriffen, noch nicht in der Hand. Aber er läuft und läuft, weil er von Christus ergriffen ist (Philipper 3,12).

Guter Hirte statt Siegespreis?

Paulus war etwa 50 Jahre, als er gestorben ist, möglicherweise als Märtyrer in Rom. Verlässliche Aufzeichnungen darüber gibt es nicht. Jedenfalls war er noch voller Elan und Tatkraft. Und er glaubte, dass die Wiederkunft Jesu Christi unmittelbar bevorstünde und deshalb alles andere wenig oder gar keinen Wert mehr habe. Ich frage mich manchmal, wie er wohl geglaubt und geschrieben hätte, wäre er 20 Jahre älter gewesen, mit mehr Lebens- und Glaubenserfahrung, hinfällig und krank. Vielleicht wäre ihm dann wichtig gewesen, dass Jesus ihn als sein guter Hirte begleitet und durch die harten Zeiten trägt.

Für mich ist die Auferstehung nicht das absolute Ziel, dem ich alles andere unterordne, um es auf jeden Fall zu erreichen. Dass ich einmal dahin kommen werde und wie es dann sein wird, das überlasse ich Gott. Dafür ist er zuständig. Ich brauche ihn jetzt auf meinem Weg, in den guten und den schweren Zeiten. Ich brauche ihn im Diesseits, in dieser Welt, mitten in diesem Leben. Und ich bin zuversichtlich, dass er in Jesus Christus jetzt bei mir ist so wie er auch bei dir ist. Denn Gott ist treu und macht seinem Namen alle Ehre, der aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzt heißt: IchBinDa.                                                                  

Gebet: Herr, du siehst ja, wie ich mich durchs Leben kämpfe. Und es wird nicht leichter werden. Du weißt, dass ich dich brauche, deine Kraft und vor allem deine Nähe. Ja, ich glaube und spüre bisweilen, dass ich von dir ergriffen bin. Das stärkt meine Seele und macht mich zuversichtlich. »Herr, bleibe bei mir, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt(Lukas 24,29) Amen                                                  

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 

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