Losung: Der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht. Psalm 18,29
Lehrtext* neu übersetzt: Zacharias, der Vater von Johannes dem Täufer, weissagt bei dessen Geburt: »Du, Johannes**, wirst dem Volk des HERRN verkünden, dass es gerettet wird, weil Gott ihnen ihre Sünde vergeben will. Unser Gott ist voll Liebe und Erbarmen; er schickt uns das rettende Licht, das von ihm kommt. Dieses Licht (= Jesus) wird allen Menschen leuchten, die in Finsternis und Todesfurcht leben; es wird uns auf den Weg des Friedens führen.« Lukas 1,77-79
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer lebt nicht in
Finsternis und Todesfurcht (Lehrtext), nicht ständig, aber doch
hin und wieder? Und wenn die Lebenssonne sinkt und die Schatten länger werden, wird
wohl jeder unweigerlich an die aufkommende Nacht denken und sich fragen: „Und
jetzt? Was muss ich fürchten, was darf ich hoffen?“ Ich schätze mal, dass viele
diese Gedanken verdrängen. Aber ganz verbannen kann sie wohl niemand. Es bleibt
mir wohl nichts anderes übrig, als mich solchen Fragen zu stellen.
Der Lehrtext und ein Choralvers,
den meine Mutter mit mir ab und zu gesungen hat, geben darauf eine Antwort:
Hinunter ist der Sonne Schein, / die
finst’re Nacht bricht stark herein; / leucht uns, Herr Christ, du wahres Licht,
/ lass uns im Finstern tappen nicht.
Nikolaus Hermann, der
diesen Vers im Jahr 1560 verfasst hat, wusste um dieses Licht. Gerade dann, wenn
es dunkel wird in der Welt und im eigenen Leben, strahlt dieses eine Licht heller und wärmer, das Licht
aus der Krippe und das Licht des Ostermorgens. Das eine für Zeit, das andere
für die Ewigkeit. Vielleicht hat Goethe das gemeint, als er auf dem Sterbebett
zuletzt sagte: „Mehr Licht!“
Sonne der Barmherzigkeit
Es tut mir gut und tröstet mich,
wenn ich schon in der Zeit ein Auge und ein Ohr für das Licht des Glaubens und
seine Botschaft habe. Für mich weisen die vielen Hoffnungslichter, die Menschen
anzünden, auf Christus hin, „das rettende Licht“ (Lehrtext). Dazu gehören Lieder und
Gebete, Bibelworte und Gottesdienste, Sakramente und Segensgesten und nicht zuletzt
Menschen, die seine Liebe weitergeben … All diese Glaubensäußerungen sind wie
Teelichter, die über sich hinaus auf Christus weisen, die Sonne der
Barmherzigkeit, die auch dann noch weiter scheint, wenn sie hinter meinem Lebenshorizont
scheinbar untergegangen ist.
Ich bin froh, dass mich die vielen kleinen „Teelichter“ des Glaubens immer wieder daran erinnern. Was müsste ich ohne sie fürchten? Ja, Zacharias hat recht: Gott sendet mir das rettende Licht in die Dunkelheit meines Lebens, in die Finsternis dieser gewalt- und kriegsschwangeren Zeit, in die Nacht der Todesfurcht (Lehrtext). Darauf hat später sein Sohn Johannes am Jordan hingewiesen. Und dann ist er selbst erschienen, Jesus, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis bleiben, sondern das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8,12).
Gebet: Herr, schenke mir Augen
des Glaubens, dass ich dein Licht sehe. Schenke
mir Ohren des Glaubens, dass ich deine Trostworte höre. Schenke mir ein
Herz des Glaubens, dass ich deine Liebe spüre und Hände des Glaubens, dass ich sie mit anderen teile. So soll mir nicht bang werde,
was auch kommt. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
* Übersetzung von M.
Luther: Durch die
herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht
aus der Höhe, auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und
Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Lukas 1,78-79
** Der Name bedeutet „Gott ist
barmherzig“
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Danke!
AntwortenLöschenDie tröstenden Worte werden mich wieder durch den Tag begleiten. In schwierigen Situationen werde ich denken: Herr, du bist mein Licht.
AntwortenLöschenUnd Ihnen gilt immer wieder aufs neue mein Dank für Ihre Andachten.
Ich wünsche einen behüteten Tag!
Danke für Ihre Auslegung, sie hat mir meinen Konfirmation-Spruch wieder ins Gedächtnis zurück gerufen: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten! Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen! Anführungszeichen“
AntwortenLöschenEin wundervolles Gebet.Danke
AntwortenLöschenUte