Losung: Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut. Jesaja 45,6-7
Lehrtext: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offenbarung 1,18
Liebe Leserin, lieber Leser,
warum nur, warum geschieht so
viel Unheil auf der Welt und manchmal auch im persönlichen Leben? Warum Finsternis
und Krieg, Krankheit und Elend … Ist es so, wie die Losung sagt, dass Gott auch
das Unheil schafft?
Warum nur, warum geschieht
so viel Gutes auf der Welt und oft auch im persönlichen Leben? Warum Licht und
Frieden, Gesundheit und Segen … Ist es so, wie die Losung sagt, dass Gott auch
das Heil schafft?
Im Buch Hiob heißt es dazu:
»Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse (Unheil) nicht
auch annehmen?« (Hiob 2,10)
Und wieder einmal bringe
ich mein Lieblingszitat von Thomas Mann: Gott ist nicht das Gute und er ist
nicht das Böse; „Gott ist das Ganze.“ Mir erscheint und ich erlebe manches als gut
und manches als böse. Aber stimmt mein Urteil denn? Ist es denn automatisch
böse, wenn ich leide? Ich leide auch bei einer notwendigen Operation. Anders
ist Genesung nicht zu haben. Und ist es automatisch gut, wenn es mir gut geht?
Ja, es geht mir gut, aber
auch auf Kosten anderer und auf Kosten von Gottes Schöpfung. Dazu muss ich nur
an meinen ökologischen Fußabdruck denken, den ich seit meiner Geburt bis heute
hinterlasse, an die bisher von mir verbrauchte fossile Energie, an den Müll,
den ich täglich produziere, an meine Art, mich zu ernähren und die Bedingungen,
unter denen alles, was ich verbrauche, produziert wird.
Vorsicht mit Bewertungen
In Wirklichkeit ist alles
noch komplizierter, zumal ich die Lebensbedingungen im Ganzen nicht durchschaue
und oft nicht weiß, wie sich mein Leben im Guten wie im Bösen jetzt und
langfristig auf andere auswirkt. Ich will deshalb mit meinen Werturteilen
vorsichtig sein und nicht gleich alles böse nennen, was andere auch böse nennen
und alles gutheißen, was sie gutheißen.
Das aber glaube ich, dass ȟberm
Sternenzelt ein guter Vater wohnt« (Friedrich Schiller). Doch er wohnt in Jesus auch
bei uns auf der Erde. Denn auch der Stall von Bethlehem ist sein
Haus, aber auch die schrecklichen Orte, wo Menschen leiden und er mit ihnen.
Keine Alternative
In alten Gesangbuchliedern ist davon die Rede, dass die Erde ein „Jammertal“ sei. Das ist sie wohl für viele auch weiterhin. Aber für uns, in unserem Land trifft das nicht mehr so zu, wie für unsere Vorfahren. Es geht uns alles in allem verhältnismäßig gut, wenn auch, wie gesagt, auch auf Kosten anderer.
Nun aber gibt es zu dieser Erde
keine Alternative. Sie ist unsere Heimat für eine unbestimmte Zeit, die Gott in
Händen hat. Und ich meine, trotz aller schlechten Erfahrungen, trotz Leiden,
Krankheiten, Kriegen und Naturkatastrophen (Taiwan) ist sie liebens-wert und ist
es auf ihr lebens-wert. Denn sie ist Schöpfung des guten Gottes und nicht eines
bösen Geistes. Sie ist von ihm geliebt und nicht verdammt, gesegnet und nicht
verflucht. Das erkenne ich nicht am Zustand der Welt, sondern in den Worten und
Taten Jesu. Mit seinen Augen will ich diese Welt und mein Leben sehen.
Rosa Brille?
Manche sagen, das sei eine rosa Brille, die eine schreckliche Wirklichkeit nur schön färbt. Ich denke das nicht. Denn mir hilft mein Glaube, dass ich angesichts der schlechten Nachrichten nicht bitter und zynisch werde, aber auch nicht abhebe, wenn es gut läuft. Und darum halte ich daran fest: Gott ist das Ganze. Nichts, was geschieht, geschieht ohne ihn. Nichts, was geschieht, geschieht letztlich gegen seinen Willen. Vieles verstehe ich nicht und habe große Mühe, es irgendwie mit ihm in Verbindung zu bringen. Aber dann lasse ich es auf sich beruhen, weil ich es sowieso nicht ändern kann, und wende mich an meinen Gott, wie er mir in Jesus begegnet, wie er mich tröstet, wie er mitträgt, was mich beschwert und mich trotz allem immer wieder froh und zuversichtlich macht.
Gebet: Herr, der Tod und die
Hölle auf Erden haben nicht das letzte Wort. Nicht sie haben die
Schlüsselgewalt über mich, sondern du hast sie über sie (Lehrtext). Und auch, wenn ich leide und vieles nicht verstehe, so
vertraue ich auf dich. Du weißt, warum alles so ist, wie es ist. Du willst mich
dafür gewinnen, dass ich an meinem Platz zum Guten beitrage, was in meinen Kräften
steht und in deinem Sinn ist. Ich danke dir, dass du die gute Kraft und Macht in
dieser Welt und in meinem Leben bist. Darauf verlasse ich mich auch weiterhin. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Eine wundervolle beruhigende Aislegung. Vielen Dank! Gott ist erreichbar 24/7. Daran will ich immer denken.
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