Samstag, 20. April 2024

Das letzte Gespräch hl

Losung: Ich will dich entrinnen lassen, dass du nicht durchs Schwert fällst, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR. Jeremia 39,18 

Lehrtext: Jesus sprach zu dem Übeltäter: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. Lukas 23,43 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

der letzte Mensch, der sich an Jesus gewandt hatte, war jener Terrorist am Kreuz neben ihm.
Der letzte, für den der schon gekreuzigte Jesus da war, dem er noch Hoffnung machte, war eben dieser Mensch.

Denn Jesus sah in ihm nicht, was alle anderen gesehen haben, die Selbstgerechten und Gottesblinden, die auf Golgatha unter den Kreuzen standen und die Sterbenden verhöhnten. Er sah in dem Terroristen einen Menschen in seiner letzten und tiefsten Not. Ihm sagte Jesus zu, dass er "heute noch" mit ihm im "Paradies" sein werde, also in Gottes liebenden Armen, in seinem Reich des Friedens.

Moment mal

Wie bitte? Ein radikaler, jüdischer Terrorist, der von den Römern zum Tode verurteilt worden war? Wer weiß, wen der alles auf dem Gewissen hat? Und dem sagt Jesus „kurz vor Torschluss“ zu, dass er mit ihm zusammen bei Gott sein werde, geborgen in dessen Liebe und in seinem Frieden?

Da würden heute die Medien wie Wölfe aufheulen und über Jesus herfallen. Die Mächtigen würden, wie einst Pilatus, ihre Hände in Unschuld waschen und die Kirchen würden sich von seiner Barmherzigkeit distanzieren so wie sie das in ihrer langen Geschichte immer wieder getan haben. Ja, das halte ich durchaus für möglich. Nein, der neben Jesus gekreuzigte Verbrecher hat keine Gnade verdient.

Angeklagt und hingerichtet als Terrorist

Aber damals war Jesus in den Augen der Mächtigen und Angesehenen ebenfalls ein Verbrecher. Jedenfalls wollte man ihn so sehen, um ihn, den Unruhestifter, beseitigen zu können. Wen die Römer als Aufrührer, Putschisten oder Terroristen verurteilt haben, der wurde gekreuzigt als abschreckendes Beispiel für alle anderen, die keine Ruhe gaben. Und Jesus hing doch unübersehbar am Kreuz und über seinem Kopf hing die Anklageschrift: „Jesus von Nazareth (wollte sich zum) König der Juden (machen).“ Das genügte. Also war auch er sowas wie ein Terrorist. Was brauchte man da noch Beweise? Und seine Jünger, diese Bande, würde man schon auch noch kriegen und einen Kopf kürzer machen. Und so hatte nicht nur die römische Besatzungsmacht, so hatten auch die religiösen Führer in Jerusalem ihren Willen.

Der Letzte, der für dich da sein wird

Der Letzte, der einmal für mich da sein wird, wird ER sein, unabhängig davon, was die Menschen oder ich selbst von mir halten. Und er wird auch mir zusagen, was er jenem mit ihm gekreuzigten Terroristen zugesagt hat, unabhängig davon, wie ich mich schuldig gemacht und versagt habe. Er wird mir zuletzt die bedingungslose Liebe Gottes zusagen und dir auch. Dann sind wir mit ihm und jenem Terroristen in bester Gesellschaft. Es sei denn, wir wollen das nicht, weil wir uns ohnehin für unschuldig und gerecht halten. Dann brauchen wir ihn sowieso nicht. Dann ziehen wir uns eben am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Doch dass das gelingen wird, darauf verlasse ich mich lieber nicht. 

Gebet: Herr, du warst selbst in der Hölle, die wir uns gegenseitig bereiten, um uns da wieder herauszuholen. Denn du willst, dass auch ich in Gottes Liebe und Frieden geborgen bin. Für dich ist niemand so schuldig und verdammt, dass du ihn nicht erlösen (befreien) würdest. Darum will auch ich niemand verdammen, so schwer mir das auch fällt, wenn ich an die Menschenschinder, Hetzer und Kriegstreiber unserer Zeit denke. Auch sie sind für dich Menschen wie ich. Und so will ich mich auch selbst nicht verdammen, wenn ich versage. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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2 Kommentare:

  1. Wieder ein mutmachender Text! In einer fast trostlosen Zeit. Herzlichen Dank für die täglichen Auslegungen. Ich bin froh, sie jeden Morgen lesen zu dürfen.

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  2. Ja, das bin ich auch, ein Lichtblick am Morgen! Barbara

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