Losung: Erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte. Psalm 86,11
Lehrtext: Gott hat Jesus Christus erhöht und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Philipper 2,9-11
Liebe Leserin, lieber Leser,
schaust auch du auf? Auf zu den Mächtigen und Reichen, zu den Stars, den großen Künstlern, zum Chef oder zur Chefin …? Schaust du auch auf zu Gott, weil man dir beigebracht hat, dass er über dir im Himmel thront? Falls ja, bist du in guter Gesellschaft. Nahezu alle, die ich kenne, schauen auf zu Menschen und Mächten, die größer, stärker und bedeutender zu sein scheinen als sie selbst. Und jetzt schaue mal zur Abwechslung nach unten, egal ob du gerade sitzt oder stehst. Versuche mal, mit den Augen des Glaubens vor dir Richtung Fußboden zu sehen. Was siehst du da?
Aufrecht bleiben!
Bevor ich dir sage, was ich
da sehe, sage ich erst mal, was ich nicht sehe. Ich sehe nichts über mir, vor
dem ich aus Ehrfurcht, Angst und Bewunderung auf die Knie gehen würde. Keinen
Menschen, keinen Gott. Und wenn man mich äußerlich zwingen würde, zu knien vor
einem politischen Halbgott, einem Heiligen oder vor dem göttlichen Weltenrichter,
würde ich als lutherischer Protestant innerlich aufrecht bleiben.
Ich akzeptiere keinen Herrn
über mir und auch keine Herrin. Bestenfalls toleriere ich sie. Ich gebe
niemandem die Ehre, nur weil er vorgibt, etwas Besseres oder Höheres zu sein als
ich. Ja, es gibt genügend, die mehr Macht, Ansehen, Können und Reichtum haben
als ich. Aber deshalb haben sie meine Ehrfurcht und Ehrerbietung nicht verdient,
schon gar kein Putin, Biden, Xi oder Trump. Auch kein Papst, kein Kardinal,
kein Bischof, kein Dekan oder was es sonst noch für religiöse Würdenträger und
Würdenträgerinnen gibt. Auch keine Taylor Swift und wie die Stars und Sternchen
zurzeit heißen. Wenn überhaupt jemand von den Sterblichen meine Ehre verdient,
dann noch am ehesten meine längst verstorbenen Eltern, nicht nur wegen ihrer
Liebe zu mir, auch wegen ihrer menschlichen Schwächen, die sie liebenswert machten.
Herr und Knecht zugleich
Doch zurück zu meiner
Frage: Was siehst du, wenn du mit den Augen des Glaubens vor dir nach unten
schaust? Ich sehe vor mir einen Menschen wie einen Sklaven knien, der mir die
Füße wäscht. Warum ich das sehe, weil mir das Johannesevangelium die Augen
geöffnet hat mit der Geschichte, in der Jesus genau das tut: Johannes 13, 4-8.12-15. Darin beugen sich nicht seine Jünger in Ehrfurcht vor Jesus, sondern er beugt sich und kniet vor ihnen und dient wie damals Sklaven gedient haben. So wird er zum Herrn für
sie und alle, die sich nach ihm Christen nennen, auch für mich. Er herrscht auch
über dich und mich, indem er unter uns dient, nicht zuletzt mit seinem Sterben
und Auferstehen.
Das und kein anderer ist
der Christus, von dem der Apostel Paulus im Lehrtext aus dem Philipperbrief
schreibt. Auf diese Weise herrscht der auferstandene Jesus über alle Mächte und
Gewalten und richtet die Welt.
Der Evangelist Lukas hat das auf
seine Weise zum Ausdruck gebracht: Könige (oder Weise) kommen von weit her aus
dem Morgenland, um sich vor ihm zu beugen und ihn anzubeten. Sie knien vor ihm in
einem Viehstall, vor dem hilflosen Säugling im Futtertrog. Seitdem knien bis heute zahllose
Gläubige in aller Welt vor ihm. Sie knien vor allem vor dem Bild des Gekreuzigten, des armen, ohnmächtig am
Kreuz hängenden und strebenden Jesus: Mächtige und Machtlose, Reiche und Arme,
Junge und Alte, Sünder und Schuldige, Verzweifelte und Dankbare. - Was für ein seltsamer Glaube!
erschüttert
Ich bin, wie schon gesagt, Protestant, ich knie nicht. Wirklich nicht? Mit ist es schon ein paar Mal passiert, dass ich unter der Woche irgendwas in unsere leere Kirche bringen wollte. Als ich dann durch den Mittelgang Richtung Altar gelaufen bin und darüber das große Kruzifix sah, bin ich unabsichtlich vor dem Bild des Gekreuzigten auf die Knie gegangen. Sein Anblick hat mich urplötzlich erschüttert und überwältigt. Da habe ich auf den Knien zu dem aufgesehen, der vor mir kniet und mir dient.
Gebet: Herr, du bist das Geheimnis der Welt und meines Lebens. Vor dir bekommt vieles einen anderen Wert und eine andere Bedeutung als es sonst der Fall ist. Mit dir will ich leben und nach dir will ich mich richten in dieser chaotischen Zeit. Denn du zeigst mir den treuen Gott und hilfst mir, ihm zu vertrauen. So gehe ich meinen Weg weiter durch gute und schlechte Zeiten, mit Tränen und in Freude. So gehe ich mit dir zu dir, dankbar und tief bewegt. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
zu Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus
dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der
Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht.
Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Amen
AntwortenLöschenEin guter Weg, den Sie aufzeigen. Auf den Herrn sehen und dankbar werden für alles und vor allen Dingen bleiben. Einen gesegneten Sonntag!
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