Was es bewirkt, Gott zu loben hl

Losung: Meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen. Psalm 35,28 

Lehrtext: Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Kolosser 3,16 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

loben ist gar nicht so einfach, wie es scheint. Es kommt darauf an, was man damit bezweckt. Will man dem oder der anderen damit eine Freude machen? Will man sie motivieren, noch besser zu werden? Will man sich bei ihm einschmeicheln? Erwartet man eine Gegenleistung, eine Gefälligkeit? …

Warum es einfach ist, Gott zu loben

Gott loben ist hingegen einfach. Er lässt sich nicht loben, wenn ich damit irgendwelche Erwartungen verbinde. Er lässt sich auch durch mein Lob nicht dazu bewegen, irgendetwas zu tun, was ich gern hätte. Ihn kann ich auf keine Weise bestechen, auch nicht durch einen vorbildlichen, christlichen Lebenswandel, was immer das ist. Auch nicht durch Frömmigkeit, Opfer, Gebete, Gelübde und was Menschen sonst so tun, um ihm zu gefallen. Das alles verschafft mir bei ihm keinen Vorteil gegenüber anderen, die an ihm sowieso kein Interesse zeigen. Das alles, liebe Leserin, lieber Leser, ist irgendwie ernüchternd.

Was bringt es dann überhaupt, dass ich glaube und mich bemühe, mich anständig zu verhalten? Und so bleibt nur dieses Fazit: Gott braucht mein Lob nicht und alles andere auch nicht, schon gar nicht meine Losungsauslegungen und meine Gebete. Aber ich brauche das. Mir tut es gut, Gott zu loben und ihm ein Lied zu singen. Mir tut es gut, in meinem Herzen dankbar zu sein. Mir tut es gut, sein Wort zu lesen, zu bedenken und zu beherzigen. Aber mir tut es auch gut, wenn andere mich loben.

Was geschieht, wenn ich Gott lobe?

Indem ich Gott lobe, mache ich mir bewusst: Er ist der Schöpfer der Welt und meines Lebens; er schenkt mir mit Jesus seine Liebe. Das macht mich zuversichtlich und dankbar. Und das wiederum lässt mich mit einem positiven Gefühl in den neuen Tag gehen. Wir sagen heute, das hebt meine Stimmung und macht mich froh. Und das brauche ich gerade dann, wenn meine Stimmung im Keller ist.

In der Apotheke kannst du Stimmungsaufheller kaufen. Vielleicht helfen die ja auch. Ich hab’s noch nicht ausprobiert. Oder seit ein paar Tagen könntest du auch straffrei einen Joint rauchen. Aber was du in jeder Situation und zu jeder Zeit tun kannst, ist, Gott zu loben. Irgendeinen Anlass findest du bestimmt. 

Gebet: Herr, dich zu loben, baut mich auf. Dir zu danken, macht mich zufrieden. Daran merke ich, dass auch mein Loblied ein Geschenk deines Geistes ist. Lege mir dein Lob gerade dann auf meine Zunge, wenn mir nicht zum Singen zumute ist. Denn dir zu singen und dich zu loben, muntert mich auf und bringt mich auf andere Gedanken. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr 

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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.« J.W. von Goethe aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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