Losung: Lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten! Jesaja 1,17
Lehrtext: Agabus sagte: »Eine große Hungersnot wird über die ganze Erde kommen!« So geschah es dann auch während der Regierungszeit von Kaiser Claudius. Da beschlossen die Jünger in Antiochia, die Brüder und Schwestern in Judäa zu unterstützen. Apostelgeschichte 11,28-29
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie glaube ich richtig?
Reicht es nicht, wenn ich bete, in der Bibel lese, Gottesdienste besuche und
spende? Hm, das klingt doch schon mal ganz gut. Doch laut dem Propheten Jesaja hat
Gott andere Vorstellungen. So heißt es zu Beginn des Prophetenbuches, aus dem
auch die Losung kommt:
»Was soll mir die Menge eurer Opfer?,
spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und und habe kein
Gefallen am Blut der Lämmer. Bringt nicht mehr dar so vergebliche
Speisopfer! Und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure
Hände sind voll Blut. Lasst ab vom Bösen, lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft
den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache!« (Jesaja 1,11-17 in Auszügen).
Die zweifache Dimension des Kreuzes
Jesus nimmt die Kritik des
Propheten Jesaja und anderer Propheten aus dem Alten Testament wieder auf. Auch
er kritisiert, dass die traditionelle Frömmigkeit zur frömmelnden Betriebsamkeit
wird ohne die horizontale, also die waagrechte Dimension des Glaubens. Sein
Kreuz ist sozusagen ein Zeichen, wie ich meinen Glauben leben soll: Der
vertikale, senkrechte Balken weist auf meine Beziehung zu Gott hin; der
horizontale Kreuzbalken auf meine Beziehung zu meinen Mitmenschen bis hin zu
meinen Feinden. Die vertikale Dimension meines Glaubens, meine Liebe zu Gott,
ist gleichsam wertlos, wenn die horizontale Dimension, meine Liebe zu den
Menschen, mit denen ich zu tun habe, ausbleibt.
Mein Glaube hat demzufolge
immer auch die waagrechte Dimension der sozialen Gerechtigkeit. Es darf mir nicht
gleichgültig sein, wie es anderen geht. Schließlich sind auch sie Geschöpfe und
Kinder Gottes und somit meine Brüder und Schwestern im Glauben (siehe
Lehrtext)
Gefährliche Hilfe
In der Losung heißt es,
dass ich es lernen soll, Gutes zu tun.
Offenbar ist das eine lebenslange Lernaufgabe, weil es nicht reicht, wenn ich
mich auf einer guten Tat ausruhe. Das alles klingt noch verhältnismäßig harmlos,
hieße es in der Losung nicht: »helft den Unterdrückten!«
Wenn du das machst, egal wann und wo du lebst, bekommst du mit den Unterdrückern
Schwierigkeiten. Denn dann mischt du dich in ihre Angelegenheiten ein und
ergreifst Partei.
Aber so ging es Christen zu allen Zeiten. Warum soll das heute anders sein? Gott sei Dank leben wir in einem Rechtsstaat, der nicht zuletzt auf den biblischen Prinzipien sozialer Gerechtigkeit fußt. Aber auch in unserem Staat geht es längst nicht überall gerecht zu. Bin dann wenigstens ich gerecht zu meinen Mitmenschen? Werde ich ihnen gerecht in ihrer Unterschiedlichkeit, in ihren unterschiedlichen Voraussetzungen, Stärken und Schwächen? Es ist bestimmt kein Schade, wenn ich mir diese Frage immer wieder mal stelle und mein Verhalten überprüfe. Dazu soll mir ein Blick auf das Kreuz helfen.
Gebet: Herr, ich bin froh,
dass ich glauben und dir vertrauen kann. Gib mir auch die Bereitschaft und
Kraft, für meine Mitmenschen dazusein, gerade, wenn sie Unrecht leiden. Amen
Einen frohen und gesegneten Ostermontag!
Ihr / dein Hans Löhr
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»Die Bibel ist so voller Gehalt, dass sie mehr als jedes andere Buch
Stoff zum Nachdenken und Gelegenheit
W Betrachtungen über die menschlichen Dinge bietet.«
J.W. von Goethe
aus: „Dichtung und Wahrheit“
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1728 erschien in Herrnhut
die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag
des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus
dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“
in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das
Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt.
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Lieber Hans Löhr ! Danke für Ihre wunderbaren Auslegungen. Mir tun alle Ihre Auslegungen gut uns sie berühren mich. Danke auch, daß Sie Ihre Friedensrede zum Lesen zur Verfügung gestellt haben. Ich wünsche Ihnen und allen Menschen die diesen Blog lesen noch einen gemütlichen Ostermontag-Ausklang und eine gesegnete Zeit und Vorbereitung bis Pfingsten. Der HERR unser aller Jesus Christus hat uns seinen Hl. GEIST versprochen. Nehmen wir dieses Geschenk dankbar an ? Was mich betrifft: JA, ich will
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