Montag, 17. Oktober 2016

Dein Reich komme hl

Losung: Er wird herrlich werden, so weit die Welt ist. Micha 5,3

Lehrtext: Dein Reich komme. Matthäus 6,10

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer einigermaßen regelmäßig die Weihnachtsgottesdienste besucht und aufmerksam zuhört, kennt wohl den Vers aus dem Buch des Propheten Micha kurz vor unserer heutigen Losung, wenn es heißt: »Und du, Bethlehem, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei.«
Bis heute warten die Juden auf den Heilskönig, auf den zweiten David, der König der ganzen Welt werden soll. Dann, so hoffen sie, gibt es nur noch eine Regierung unter einem König, durch den Gott selbst regiert und alles zum Guten wendet. Dann werden sich alle Völker zu Gott bekehren und für immer das Kriegsbeil begraben. Dann wird es gerecht zu gehen. Alle werden genug zu essen haben und niemand muss mehr im Elend leben. Die Juden nennen diesen Zustand Shalom.
Eine schöne Vision! Doch Christen haben eine andere. Sie glauben, dass dieser König mit der Dornenkrone in Bethlehem bereits geboren ist. Auch sie glauben, dass er die Welt regiert, und zwar jetzt schon. Aber nicht so wie normalerweise regiert wird, sondern so, dass dieser König die Herzen vieler Menschen in vielen Nationen regiert und sie ihn als ihren Herrn anerkennen.
Ob diese Vision der Christen zutrifft, kann jeder, der das liest, an sich selbst sehen. Du musst dich nur fragen: Wovon lasse ich mich leiten? Wer regiert mich? Ist es die gewählte Regierung? Sind es meine Wünsche und Bedürfnisse? Ist es gar die Angst? Oder richte ich mich nach Jesus Christus und erkenne ihn als meinen Herrn an?
Ich meine, unter all den Nationen auf der Erde gibt es noch eine unsichtbare Nation ohne Grenzen, ohne eine gemeinsame Sprache, ohne Steuern und ohne Militär. Es ist die Nation derer, die Jesus Christus als ihren Herrn angenommen haben und sein Gesetz befolgen. Zu ihr gehören Afrikaner und Asiaten, Europäer, Australier und Amerikaner, Einheimische und Flüchtlinge. Die katholische Kirche versteht sich ja nicht ganz zu Unrecht als Weltkirche und somit auch als diese „Nation der Christen“. Doch aus meiner Sicht ist diese Nation noch viel größer. Sie überschreitet alle Konfessionen. Und vielleicht gehören zu ihr auch diejenigen, die zwar dem Papier nach gar keine Christen sind, aber doch das Gesetz Jesu befolgen, nämlich Gott und den Mitmenschen so zu lieben wie sich selbst.
Im Vaterunser bitten wir darum, dass sich diese Nation oder auch dieses Reich durchsetzen möge gegenüber allen anderen Mächten und Gewalten. Und jeder von uns, der sich als Christ versteht, trägt etwas von diesem Reich in sich und trägt so dazu bei, dass da, wo er ist, Jesus als der Herr anerkannt und sein Gesetz beachtet wird.

Gebet: Herr, dein Reich komme. Es komme in unsere Welt. Es komme aber auch zu mir, dass ich in deinem Einflussbereich lebe und mich nach dir richte. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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