Dienstag, 18. Oktober 2016

Kennst du Gott? hl

Losung: Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR. Jesaja 43,10

Lehrtext: Wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist. 2.Korinther 4,5

Liebe Leserin, lieber Leser,

welchen Gott hat man dir eigentlich beigebracht? Was für ein Bild hast du von ihm? Sieht er so aus, wie Michelangelo ihn gemalt hat in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan: Ein alter Mann mit wehendem weißen Haar und weißem Bart? Die Muslime dürfen sich ja kein Bild von Gott machen. Aber in ihrer Vorstellung dürfte auch Allah ähnlich aussehen: Eine Gestalt mit Männergesicht, die Autorität und Macht ausstrahlt und einem das Fürchten lehren kann.
Aber wer kennt schon Gott so gut, dass er genau sagen könnte was und wer und wie er ist? Der Nachsatz zum heutigen Losungswort heißt zwar: »Ich möchte, dass ihr mich kennt und mir vertraut, spricht der Herr. Ihr sollt begreifen: Ich bin der einzige Gott.« Aber wie kann man jemanden kennen, den man nicht sieht, von dem man nur hört? 
Da kommt jetzt der heutige Lehrtext ins Spiel. Zusammen mit dem Satz, der ihn einleitet, heißt er in einer neueren Übersetzung: »Und doch erkennen wir Gott selbst nur durch Christus, weil Christus Gottes Ebenbild ist. Nicht wir sind der Mittelpunkt unserer Predigt, sondern Christus, der Herr! Wir sind nur eure Diener, aus Liebe zu Jesus.«
Damit tun sich viele Christen schwer. Wenn sie überhaupt glauben, dann am ehesten noch an eine göttliche, geistige Macht. Aber dass diese Macht in Jesus Christus Gestalt angenommen hat, Mensch geworden ist, sich in ihm sichtbar gemacht und mitgeteilt hat, das können viele nicht mehr mit ihrem Verstand vereinbaren. Und doch, wenn wir überhaupt meinen von Gott reden zu können, dann nur so. Denn in Jesus wird Gott eindeutig und konkret. Da zeigt er sich, wie er von uns gesehen und erlebt werden will: Als der gute Hirte, der sein Leben lässt für seine Schafe. Als der barmherzige Gott, der die Sünder liebt und ihnen vergibt. Als der rettende Gott, der aus der Macht der Finsternis und des Todes befreit. Als der himmlische Vater, in dessen offene Arme jeder und jede kommen kann, ohne Angst und ohne Scheu.
In Jesus zeigt er, dass er nahe ist und wir unmittelbar in ihm leben und auch einmal sterben und dann auferstehen. Wenn wir als Christen von Gott reden, dann können wir mit der Bibel (1. Johannesbrief) sagen und glauben: »Gott ist Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.«

Gebet: Himmlischer Vater, du bist ein Gott der Liebe für alle deine Geschöpfe. Ich weiß, es geschehen auch Dinge, die ich damit nicht zusammenbringen kann. Und trotzdem halte ich daran fest, dass du die Liebe bist und bleibst und mich nichts und niemand von dir trennen kann. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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