Mittwoch, 12. Oktober 2016

Ehre und Ruhm für Gott allein hl

Losung: Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. Hesekiel 34,11

Lehrtext: Als Jesus am Galiläischen Meer entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, wie sie ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach. Markus 1,16-17

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ministerpräsidenten heißen in unserem Land manchmal beschönigend „Landesvater“. Und sie selbst möchten sich wohl auch gern so verstehen. Dabei heißt das Wort Ministerpräsident ins Deutsche übersetzt nur so viel wie: Erster Diener. Ein Ministerpräsident ist demzufolge nicht mehr als ein oberster Dienstleister und kein grundgütiger oder patriarchaler Landesvater. Aber es ist eine Schwäche der Menschen, dass sie den prominenten, politischen Führern schon immer in unangemessener Weise huldigen und damit manchmal ihr eigenes Unheil heraufbeschwören.
Zur Zeit der Bibel ließen sich die Machthaber gern „Hirten des Volkes“ nennen. Doch Gott zieht sie durch seinen Propheten Hesekiël zur Rechenschaft, indem er ihnen vorwirft, die Menschen (= Herde) nur auszubeuten und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Und dann kommt der Satz aus der heutigen Losung: »Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen.«
Damit war das Projekt der politischen Heilsbringer für alle Zeiten gescheitert. Jeder Präsident oder Kanzler kann nur dem jeweiligen Wohl der Bürgerinnen und Bürger dienen, aber keine Heilsversprechen erfüllen. Politiker sollen im Tagesgeschäft die harten Bretter der Politik bohren und nicht von Ruhm und Größe ihres Landes schwadronieren. Gerade wir hier in Deutschland müssten ein für alle Mal von Heil-Rufen und Heils-Politik kuriert sein. Dass es bei uns wieder Leute gibt, die von ‚Ruhm und Ehre für das Vaterland‘ reden und brüllen, zeigt nur, wie sehr man sich verirren kann.
Ruhm und Ehre gebühren Gott allein. Das kann man schon seit den Zeiten der Bibel wissen. Und er allein wird uns und allen seinen Geschöpfen zu der Zeit, die er bestimmt, umfassendes Heil schenken. Das zu verkünden, ist Jesus als der gute Hirte gekommen, um seine „Schafe“ zu suchen.
 Nicht wir suchen ihn, sondern er hat uns gefunden. Er hat nicht die Elite der damaligen Gesellschaft ausgewählt, nicht die Mächtigen wie Pilatus oder König Herodes, nicht die Kirchenführer wie den Hohenpriester Kaiphas, nicht die Gebildeten wie die Schriftgelehrten, nicht die Reichen. Er hat ein paar arme, ungebildete Fischer am See Genezareth gesucht und gefunden. Hat sie eingeladen, ihm zu folgen und hat mit ihnen begonnen, die Welt zu verändern und die Herzen der Menschen.
Und genau so hat er dich und mich gefunden, ohne dass wir etwas dazugetan hätten, ohne dass wir etwas vorweisen könnten, warum er gerade dich und mich ausgewählt und uns den Glauben geschenkt hat. In ihm kümmert sich Gott, kümmert sich der große Hirte selbst um seine Herde. Ich glaube, dass wir beide bei ihm gut aufgehoben sind.

Gebet: Herr, je mehr ich mich für dich begeistere, umso mehr will ich politisch nüchtern sein. Ich erwarte von keinem Menschen das Heil, sondern nur von dir. Aber ich bitte dich für alle, die in unserem Land Verantwortung tragen in Politik, Wirtschaft, Bildung, dass du ihnen hilfst, richtige Entscheidungen zu treffen und zum Wohl der Menschen zu regieren. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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