Samstag, 1. Oktober 2016

Worte, die bleiben hl

Losung: Mein Leben ist immer in Gefahr; aber dein Gesetz vergesse ich nicht. Psalm 119,109

Lehrtext: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Johannes 6,68

Liebe Leserin, lieber Leser,

frühere Generationen hätten allen Grund gehabt, inmitten lebensbedrohlicher Zustände, inmitten von Krieg, Vertreibung, Hunger und Seuchen Gottes Wort zu vergessen. Da war dann so vieles andere wichtig, um zu überleben, dass es aus heutigen Sicht als Luxus erscheint, wenn unsere Vorfahren trotzdem in der Bibel gelesen, gebetet und Gottesdienste besucht haben. Aber sie haben die Erfahrung gemacht, dass gerade das Festhalten an Gott und seinem Wort sie durch schwierigste Umstände hindurchgebracht hat. Demgegenüber müsste man heute eigentlich so formulieren: ‚Ich lebe in Wohlstand und Sicherheit und trotzdem vergesse ich dein Wort (Gesetz) nicht.‘
Der Lehrtext ist mein Konfirmationsspruch. Ich hatte damals, als ich ihn vom Pfarrer bekommen habe, nicht gedacht, dass er für mich einmal so wichtig werden würde. „Herr, wohin soll ich gehen?“ – Diese Frage habe ich so oder so ähnlich öfter gestellt. Immer wenn ich schwierige Entscheidungen zu treffen hatte, kam mir auch mein Glaube und mit ihm Gott in den Sinn. Er hat mir dann die Entscheidung nicht einfach abgenommen. Er hat mir auch nicht direkt gesagt, was ich tun und was ich lassen soll. Aber er hat auf vielfältige Weise zu mir gesprochen. Meistens habe ich erst hinterher verstanden, dass ich von ihm eine Weisung bekommen habe.
»Wollt ihr auch weggehen und mich verlassen?« So fragt Jesus seine Jünger. Auch sie überlegen, ob sie dem Beispiel der vielen anderen folgen und von ihm fortgehen sollten. Es war für fromme Juden damals eine Zumutung, wie er von Gott gesprochen hat. Doch Petrus antwortet: »Herr, zu wem sollten wir denn schon gehen? Nur deine Worte schenken ewiges Leben.«
Für Petrus und die anderen Jünger gibt es keine Alternative zu ihm. Und, wenn ich's recht bedenke, für mich auch nicht. Ich wüsste sonst niemand, dem ich mehr Vertrauen schenken könnte als ihm. Ich wüsste sonst niemand, auf dessen Wort ich mich mehr verlassen könnte als auf seines. Ich kann das nicht begründen. Das ist in mir mehr ein Gefühl als eine rationale Entscheidung. Aber diesem Gefühl traue ich mehr als den vielen Worten, die ich sonst so höre.

Gebet: Herr, ich danke dir, dass du durch die Bibel zu mir sprichst und auch durch andere Menschen. Du bist kein stummer Gott. Du machst dich in meinem Leben bemerkbar. Darum bitte ich dich auch weiterhin. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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