Losung: Gott sprach zu Noah: Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen und mit allem lebendigen Getier, dass hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe. 1.Mose 9,9-10.11
Lehrtext: Euch hat Christus versöhnt … wenn ihr nur fest bleibt im Glauben und nicht von der Hoffnung des Evangeliums weicht, das ihr gehört habt und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. Kolosser 1,23
Liebe Leserin, lieber Leser,
Gott ist dir und allen seinen Geschöpfen wohlgesonnen.
Er, diese unfassbare Kraft, aus der alles hervorgeht und in die alles mündet; ist eine, ist die gute Macht. Davon
ist an vielen Stellen in der Bibel die Rede, auch in der heutigen Losung.
Der Verfasser der Noah Geschichte wollte damit sagen:
Ja, Menschen sind »böse von Jugend auf« (1. Mose 8,21). Eigentlich verlangt
es Gottes Gerechtigkeit, sie zu verderben. Das hat er einmal gemacht. Dann hat
es ihn gereut und er hat sich, trotzdem sie sich nicht geändert haben, mit
ihnen verbunden, hat sich an sie gebunden.
Und als Christen können wir hinzufügen: Statt die Menschen zu vernichten, hat er sie durch Jesus Christus erlöst, alle. Und warum? Weil er uns bedingungslos liebt. Kurz und gut: Von Gott droht der Erde und dem Menschengeschlecht kein Unheil, auch dir nicht.
In anderen Religionen ist das teilweise anders. Da
müssen die Menschen ihren Göttern Opfer bringen, müssen ihre Gebote beachten,
beten, spenden und allerlei religiöse Bräuche pflegen, damit sie sich nicht
deren Zorn zu ziehen. Immerhin haben die Gläubigen dann das Gefühl, auf der
sicheren Seite zu sein, wenn sie allen religiösen Pflichten nachgekommen sind.
Doch wer kann schon sicher sein, dass er sie wirklich alle ausreichend erfüllt
hat? Und ist das nur in anderen Religionen so und nicht weithin auch im
Christentum?
Im Lehrtext werden schon wieder Bedingungen genannt: „im
Glauben fest bleiben und von der Hoffnung des Evangeliums nicht weichen“, dann
gilt, dass Christus uns versöhnt hat. Schade. Ich verstehe das Evangelium, die
gute Nachricht von Jesus, so, dass seine Versöhnung zwar allen gilt, aber mir erst
durch den Glauben und die Hoffnung klar wird, dass das auch für mich so ist.
Das ist so, wie wenn du einem anderen sagst, dass du
ihn liebst, er es aber nicht glaubt. Dann hat er nichts von deiner Liebe. So
etwas ist tragisch. Und vielleicht ist das eine der großen Tragödien der
Menschheit, dass viele nicht glauben und Gott nicht vertrauen können. Insofern
tragen wir Gläubigen für sie eine Verantwortung. Nein, nicht für ihr
Seelenheil. Dafür hat Gott längst gesorgt. Aber für ihr Lebensglück. Sie sollen
uns, wie wir uns verhalten und glauben, abspüren können, was für ein Glück es
ist, von Gott geliebt zu sein und ihn wieder lieben zu können.
Gebet: Herr, du bist das Glück deiner Geschöpfe. Lass mich das immer wieder
erfahren und mit meinen Mitmenschen teilen. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Hallo Hans
AntwortenLöschenGott ist ein Gott der Selektion. Warum sind da Bedingungen etwas Liebloses? Warum hat er den freien Willen für oder gegen Gott, dem Menschen gelassen? Ja, Gott ist gut ... immer und überall, gegen alle menschliche Vernunft, die nun mal extrem begrenzt und klein ist, in jeder Hinsicht. Der Liebe darf man gerne trauen. Die Entscheidende Frage lautet: Wie lautet die Definition von Liebe überhaupt? Wo finde ich sie? Und warum gerade dort? Irgendwann kommt man dann an den Punkt. In endlichen Strukturen ist alles Bedingungen unterworfen. Daher gibt es nicht für alle eine Auferstehung, auch wenn es sehr traurig ist, dass sich manche willentlich und wissentlich gegen die Liebe, die Liebe Gottes entschieden haben.
Danke für den Kommentar.
LöschenDas sehe ich anders. Gott ist kein Mensch, der Bedingungen braucht. Wofür eigentlich? Er ist "endlichen Strukturen" nicht unterworfen und seine Liebe auch nicht. Wer, wie er seine Feinde liebt, stellt keine Bedingungen mehr, der liebt grenzenlos und bedingungslos.
Ich kann das nicht, aber ER in Jesus (am Kreuz). Nur das gibt mir die Gewissheit, dass ich erlöst und versöhnnt bin.
Alles in der Beziehung Gott - Mensch kommt auf ihn an, alles! Und nichts auf mich. Er ist der Schenkende (= Gnade). Ich bin vor ihm ausschließlich der Empfangende. Ich soll und ich will ihn machen lassen und ihm durch meine religiöse Betriebsamkeit nicht ins "Handwerk" pfuschen.
Was mir bleibt, ist, ihm zu danken und aus Dankbarkeit und nicht aus Pflicht so zu leben, wie es sich für ein Gotteskind geziemt.