Dienstag, 27. April 2021

Erwählt oder verstoßen oder was? hl

Losung: Israel, du sollst mein Knecht sein; ich erwähle dich und verwerfe dich nicht. Jesaja 41,9 

Lehrtext: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Römer 11,1 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

warum auch sollte Gott sein Volk verstoßen haben? Er verwirft und verstößt überhaupt niemanden. Was hätte er davon? Hat es der Schöpfer des Universums nötig, Menschen, die er geschaffen hat, wegen eines angeblich falschen oder fehlenden Glaubens oder eines Fehlverhaltens zu verwerfen? Er ist doch kein Mensch! 

Manche meinen, es spräche gegen Gott, dass es nicht nur eine Religion und einen Glauben gibt, sondern dass Juden und Christen, Buddhisten und Muslime, Hindus und Atheisten nebeneinander existieren. Es könne doch nur eine Glaubenswahrheit geben, oder nicht? Ich meine, gegen seinen Willen kann nichts geschehen. Und deshalb haben auch die verschiedenen Religionen und Glaubensformen für ihn eine Bedeutung. Das gilt es zu akzeptieren.

Stimmt, die große Mehrzahl der Menschen ist im Sinne unseres christlichen Glaubensbekenntnisses nicht rechtgläubig oder gar nicht gläubig. Auch die große Mehrzahl der Christen nicht. Aber hat er sie denn alle geschaffen, um sie anschließend wieder zu verwerfen und zu verstoßen. Was wäre das dann für ein Gott? Jedenfalls nicht der Vater Jesu Christi und nicht mein Gott. Ja, er hat Israel erwählt, sein Volk zu sein. Doch genauso hat er auch alle anderen erwählt, seine Geschöpfe und Menschen zu sein. Alle kommen wir aus seinem guten Willen. Uns alle segnet und behütet er. Oder geht es den Atheisten vielleicht schlechter als uns Christen?

In seinem Sohn Jesus Christus hat er zu erkennen gegeben, dass niemand einen Nachteil vor ihm hat wegen seiner Religion, seines Geschlechts, seiner Volkszugehörigkeit oder wegen seines Glaubens.

Weshalb, so frage ich mich, haben manche es nötig, sich vor Gott für besser zu halten als andere? Warum glauben sie, ihre Bekehrung oder Wiedergeburt könnte ihnen die Sicherheit geben, von Gott erwählt und durch Christus versöhnt zu sein? Nur weil sie dazu ein, zwei Bibelstellen gefunden haben? Ist es nicht so, dass jede menschliche Aktivität, die darauf abzielt, sich bei Gott lieb Kind zu machen, seiner freien Gnade widerspricht?

Wenn schon jemand zu Gott gehören möchte, dann soll er wollen, dass alle anderen auch zu ihm gehören. Ich kann mir jedenfalls beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich einmal zu den „Seligen“ gehören soll, während andere verdammt sind. Nein, das will ich nicht. Lieber mit ihnen in der Hölle, wenn es sie denn gäbe, als mit den Scheinheiligen, den Selbstgerechten und eingebildeten Frommen im Himmel. Ein solcher Himmel wäre meines Gottes, wie er sich mir in Jesus Christus zeigt, nicht würdig.

Wir stehen alle ausnahmslos auf derselben Stufe vor unserem Schöpfer und Erlöser. Und ausnahmslos alle sind wir problematische Menschen, denen man etwas am Zeug flicken kann. Keiner von uns hat etwas an sich, weshalb ihn Gott erwählen sollte. Jeder von uns aber hat es auf seine Weise nötig, dass Gott ihn bedingungslos liebt. Und das tut er, sonst wäre er nicht Gott. 

Gebet: Herr, du bist ein Gott, der erwählt und nicht verwirft, der treu ist und nicht verlässt, der vergibt und nicht bestraft, der heilt und nicht verletzt, der segnet und nicht verflucht, der liebt und nicht vergisst. Das erkenne ich in deinem Sohn Jesus Christus. Lass mich in diesem Glauben leben und auch jeden anderen Menschen daraufhin anschauen, dass du zu ihm bist wie zu mir. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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1 Kommentar:

  1. Es ist gut zu wissen,dass Gott uns alle liebt,sonst müssten wir traurig sein,das der Eine oder Andere ,den wir lieben, verloren wären.
    Täglich darf ich alle meine Lieben in Gottes Obhut legen und Dank Jesus ,in der Hoffnung ,das sich um sie und mich gekümmert wird.
    Es fällt nicht immer leicht zu vertrauen,die Erfahrung hat mir gezeigt,das es aber besser läuft,wenn ich das was ich nicht ändern kann an Gott und Jesus abgeben kann.
    Danke dafür

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