Losung: Warum willst du mit Gott hadern, weil er auf Menschenworte nicht Antwort gibt? Denn auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite; nur beachtet man's nicht. Hiob 33,13-14
Lehrtext: Jesus antwortete dem Hohenpriester: Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe. Johannes 18,20-21
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Angehörigen stehen auf der Palliativstation hilflos
um das Bett des Vaters, der inzwischen ins Koma gefallen ist. Das sagt einer:
Was soll denn noch der Glaube, wenn Gott die Gebete nicht hört und nicht hilft?
Ich kann den, der so spricht, gut verstehen. Und doch
möchte ich etwas einwenden: Der Patient hat drei Jahre länger gelebt, als die
Ärzte vermutet hatten. Er wurde medizinisch gut betreut und bekam, als es nötig
war, die entsprechenden Schmerzmedikamente. Er lag in einem Krankenhaus, wo er
gut versorgt war. Ärzte und Pflegepersonal waren für ihn da. Er hatte dort ein
sauberes Bett, ein warmes Zimmer, das passende Essen, das Zimmer wurde
regelmäßig geputzt, und was es sonst noch an angemessener Versorgung gab.
Ist das etwa nichts? Ist das nicht auch eine Hilfe
Gottes, eine Weise, wie er spricht? Nur hilft er oft »auf eine Weise, die man nicht beachtet.« (Losung) Vielleicht
sollten sich diejenigen, die verständlicherweise mit Gott hadern, mal ein
Krankenhaus im Kongo ansehen.
Jesus wiederum hat in seinem Erdenleben »frei und offen vor aller Welt geredet«. Wer wollte, konnte ihn hören. Was sollte also beim Verhör die Frage des Bischofs (Hohenpriesters) nach seiner Lehre? Wenn ich die Evangelien an dieser Stelle richtig verstehe, dann ging es den Mächtigen in der damaligen Kirche auch gar nicht um Jesu Lehre, sondern nur darum, wie sie ihn erst aufs Kreuz legen und dann ans Kreuz nageln konnten. Denn so viel war damals klar und ist heute klar: Die Botschaft Jesu lässt sich mit einer hierarchischen, religiösen Organisation, in der Macht und Geld eine besondere Rolle spielen, nicht in Einklang bringen. Seine Worte stellen den Religionsbetrieb bis heute grundsätzlich infrage.
Gebet: Herr, deine Worte stellen auch mich infrage. Auch ich muss mich fragen, inwiefern
mein Leben mit ihnen in Einklang zu bringen ist. Darum will ich zuerst auf mich
schauen und mich jeden Tag aufs Neue bemühen, dir und deinem Wort zu folgen. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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