Samstag, 24. April 2021

heilen und befreien hl

Losung: Ich, der HERR, habe dich zum Licht der Heiden bestimmt, dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. Jesaja 42,6.7

Lehrtext: Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich! Markus 10,49 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

manche Bibelworte haben einen doppelten Sinn, einen direkten und einen übertragenen. Der Losung zufolge hat Gott den geheimnisvollen, nicht näher genannten „Gottesknecht“ aus dem Buch des Jesaja dazu bestimmt, Blinden buchstäblich die Augen zu öffnen und Gefangene zu befreien. Das darf nicht vergessen werden, dass es in der Bibel immer auch handfest um Hilfe für die Unterdrückten geht, darum, dass Gefangene frei und Kranke gesund werden.

Doch zugleich geht es auch darum, dass die Gottesblinden sehend und die gefangen sind in ihrer Gier oder Angst, frei werden. Die Bibel ist, wenn man so will, im Kern ein emanzipatorisches Buch, in dem es um die Freiheit des einzelnen oder auch eines ganzen Volkes geht. Aus ihr kommen entscheidende Impulse, die dazu beigetragen haben, dass die Sklaverei abgeschafft wurde und in unserer Zeit die Unterdrückung der Frauen beendet wird (Galater 3,28). Wer die Bibel dazu benutzt, andere einzuengen, einzuschüchtern, zu bevormunden oder an die Kette von Gesetzen und Geboten zu legen, der missbraucht sie.

Der Blinde von Jericho (Lehrtext) hat sich von anderen nicht mundtot machen lassen als Jesus in seiner Nähe vorbeikam. Obwohl man ihn bedrohte, schrie er aus Leibeskräften: „Kyrie eleison – Herr, erbarme dich!“ Und es geschah, worein er alle seine Hoffnungen gesetzt hatte: Jesus wurde auf ihn aufmerksam, rief ihn zu sich und heilte ihn.

In meinen Augen ist auch diese „Unverschämtheit des Glaubens“ ein Geschenk Gottes gewesen. Aber manchmal muss man diese Geschenke im wahrsten Sinn des Wortes laut und deutlich abrufen und muss seine Bitten immer wieder Gott in die Ohren schreien, bis sein (!) Wille geschieht. 

Gebet: Herr, du bist ein Gott der befreit und heilt. Auf dich setze ich alle meine Hoffnungen, dass du mich aus mir selbst herausholst, wenn ich mich in mir verkrochen habe, dass du meine Seele heilst, auch wenn mein Leib krank ist. Ich bin ja total von dir abhängig und gehöre dir mit Leib und Seele. Darum gebe ich mich auch ganz und gar in deine Hand. Ich bitte dich aber auch für die Gefangenen und Unterdrückten, dass sie nicht vergeblich auf dich hoffen. Nimm Menschen in deinen Dienst, die sich für sie einsetzen. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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