Losung: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde. Jeremia 31,10
Lehrtext: Jesus betet: Ich bitte aber nicht allein
für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass
sie alle eins seien. Johannes 17,20-21
Liebe Leserin, lieber
Leser,
»Wie ein Hirt seine
Herde hütet« (Losung). Wenn ich
unseren Dorfschäfer beobachte, dann hütet er sie alle miteinander, die jungen
und die alten Schafe, kranke und gesunde, weiße und (!) schwarze, störrische
Böcke und fromme Lämmer. Ja sogar buntscheckige Ziegen sind darunter.
Auf Gemälden von Jesus, dem guten Hirten,
die noch bis weit ins letzte Jahrhundert in den Schlafzimmern unserer alten Bauern
hingen, habe ich immer nur weiße Schafe gesehen. Das hat nicht zuletzt mit dem
Johannesevangelium zu tun, in dem es unter anderem heißt: »Ich (Jesus) bitte für sie. Nicht für die Welt bitte ich, sondern für die,
die du mir gegeben hast, denn sie sind dein.«
Gute Christen – böse Welt?
Dieses Evangelium ist erst 40-70 Jahre nach Jesu Tod entstanden. Darin hat der Evangelist Johannes auf dem Hintergrund seiner Erfahrungen und seiner Zeit Jesu Botschaft etwas anders verstanden als die Evangelisten vor ihm. Er betont den Gegensatz zwischen der kleinen Schar der geretteten Christen und der verlorenen Welt. Bis heute ist für manche Gläubige dieses Verständnis zentral, obwohl Johannes auch sagen kann: "Also hat Gott die Welt geliebt ..." (Johannes 3,16)
Mein Glaube kommt aus dem
Gesamtverständnis des Evangeliums, also der frohen Botschaft für uns Menschen,
wie sie in der ganzen Bibel, vor allem aber im Neuen Testament aufleuchtet. Demzufolge
gehören alle Geschöpfe Gottes zu seiner Herde, die, um im Bild zu bleiben,
Jesus, der gute Hirte, weidet. Und er will auch nicht eines verlieren, sondern
sucht und rettet gerade die Verlorenen (Lukas 15,4), auch und gerade die
schwarzen und räudigen Schafe.
Auch sie gehören Gott. Auch für sie bittet Jesus seinen Vater und
darum auch für mich und all die anderen, mit denen ich mich schwer tue. Und so
bittet er in diesen Tagen auch für die Menschen in der Ukraine und in Russland,
in Äthiopien und im Jemen, für alle, die unter Gewalt leiden und auch für die Verirrten,
und Fehlgeleiteten, die Gewalt ausüben. Der Gott, der sogar seine Feinde liebt,
lässt niemand im Stich, und habe er sich noch so verrannt. Das ist meines Erachtens jetzt die Botschaft, die die Welt braucht.
Gebet: Herr, ich danke dir, dass wir alle gemeinsam dich als unseren guten Hirten haben. Dir vertraue ich und höre auf dein Wort. Schenke allen deinen Menschen dieses Vertrauen und lass sie erfahren, dass du sie liebst. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr
/ dein Hans Löhr
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